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Schwarzenfeld feiert: 100 Jahre Passionisten in Deutschland und Österreich

Apostolischer Nuntius predigt in der Oberpfalz

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Schwarzenfeld, 15. Oktober 2022

„In großer Dankbarkeit dürfen wir in diesem Jahr auf 100 Jahre passionistische Präsenz in Deutschland zurückblicken“, schreibt Pater Provinzial Lukas Themme CP, der Rektor des Passionistenklosters in Schwarzenfeld, in der Ankündigung des Festes. Denn vor 100 Jahren, am 13. Juni 1922, kamen Pater Viktor Koch CP und Pater Valentin Lehnerd CP aus den USA nach Deutschland, um Niederlassungen zu gründen. In den USA war die erste Niederlassung im Jahr 1852 gegründet worden und die Ordensgründung selbst fand im Jahr 1720 in Italien statt. Deshalb konnte die Kongregation heuer auch ihr 300. Gründungsjubiläum weltweit feiern.

Gäste aus Italien, Irland, Polen und den USA

„In Dankbarkeit Gott gegenüber und verbunden mit allen, die uns auf unserem Weg unterstützen, wollen wir unsere vergangenen 100 Jahre feiern“ schreibt der Rektor weiter und „in einem bunt gemischten Programm unserer Vergangenheit freudig gedenken, Gott für unsere passionistische Berufung danken und hoffnungsvoll in die Zukunft schauen.“ Zu der Festveranstaltung waren viele hochrangige Mitglieder der Gemeinschaft angereist, unter anderem aus Italien, Irland, Polen und den USA. Eine besondere Würdigung erhielt die Feier des Jubiläums durch das Kommen von Erzbischof Dr. Nikola Eterović, des apostolischen Nuntius und damit Botschafters des Heiligen Stuhls.

In Schwarzenfeld begannen die Feierlichkeiten bereits am Freitag mit einem Requiem für die verstorbenen Mitbrüder der Provinz. Am Samstag wurde der Nuntius in der Miesbergkirche empfangen, anschließend trug er sich in das Golden Buch des Marktes Schwarzenfeld ein. Im Pfarrheim folgte der Vortrag „Priestertum und Passion“ von P. Dr. Anton Lässer CP. Die Veranstaltung wurde musikalisch von Stefanie Jehl am Klavier und Bruder Antonius Maria an der Querflöte gestaltet Dem Marianischen Psalter in der Kirche schloss sich eine Nachtanbetung bis in die Morgenstunden an.

Der Apostolische Nuntius,Erzbischof Dr. Nikola Eterović, war extra nach Schwarzenfeld angereist, um die Heilige Messe zu feiern.

Apostolischer Nuntius predigt in der Miesbergkirche

Der Sonntag war geprägt vom Pontifikalamt, das Erzbischof Nikola Eterović, der aus Berlin gekommen war, in Konzelebration mit Pater General Joachim Rego CP und Rektor Pater Provinzial Lukas Themme CP feierte. „Ohne Gottes Segen, ohne seine schützende Hand, die er immer wieder über uns gehalten hat, wären wir nicht da, wo wir heute sind“, betonte Pater Themme bei seiner Begrüßung, in die er nicht nur die Ehrengäste, sondern auch die vielen Gläubigen, die die Kirche füllten, einschloss. „Im Namen des Heiligen Vaters Franziskus, den ich in Deutschland vertrete, grüße ich euch herzlich und danke aufrichtig für euer Wirken in der Mission und für die Feier der heiligen Geheimnisse“, sagte Erzbischof Dr. Nikola Eterovic` in seiner Predigt. Drei Dinge stellte er in den Mittelpunkt des Wirkens der Passionisten: erstens die Liebe zum Gekreuzigten und zu den Menschen, zweitens das immerwährende Gebet und drittens den lebendigen Glauben. „Das Gebet ist für den Glauben unverzichtbar, es ist gleichsam jene Bahn, mit dem Gott unsere Herzen erreicht und uns seine Gnade schenkt“, fuhr er fort. Musikalisch gestaltet wurde das Amt vom Miesbergchor unter Leitung von Herbert Reger, die Orgel spielte Christian Lehnerer. Doch war auch Gelegenheit für kräftigen Volksgesang, so auch zum Schluss beim Te Deum.

Nach dem Gottesdienst folgte der Festakt mit dem Festvortrag von P. Gregor Lenzen CP „100 Jahre Passionisten in Deutschland und Österreich“, sowie mit musikalischen Darbietungen und Grußworten kirchlicher und weltlicher Würdenträger. Unter anderem sprach auch der stellvertretende Landrat, Jakob Scharf, ein Grußwort in dem er auch auf die geäußerte Kritik an der Kirche einging: „Ich hoffe, dass unsere Gesellschaft nicht gottlos wird, denn das wäre nach meiner Überzeugung fatal“.

Bischof Voderholzer: „Segensreicher Ackerboden im Bistum Regensburg“

Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer war es terminlich nicht möglich am Jubiläum teilzunehmen. Er hatte aber ein Grußwort übermittelt, das nicht nur beim Festakt verlesen, sondern auch per Liveschaltung in die USA übertragen wurde. Unter anderem führte er aus: „Auch wenn ich nicht persönlich anwesend sein kann, erfüllt mich dieses Jubiläum mit großer Freude und Dankbarkeit für unser Bistum und für Ihre Kongregation. Es stimmt mich ebenso zuversichtlich für die weitere Entwicklung im Bistum Regensburg. (...) Für 100 Jahre dieses lebendigen Glaubenszeugnisses bin ich Ihnen als Bischof von Regensburg dankbar!“ Er verwies auch darauf, dass die Passionisten die „vorbehaltslose Liebe Gottes zu jedem Menschen“ der Welt weitergeben wollen und dies durch ihren Dienst in den Volksmissionen, in der Seelsorge, am Krankenbett, durch Radiosendungen, Vorträge, Exerzitienarbeit und Erwachsenenkatechese praktizieren. Abschließend wünschte er ihnen „für die nächsten 100 Jahre einen segensreichen Ackerboden im Bistum Regensburg und in der gesamten Provinz“. „Möge der Herr Ihnen weiterhin viele gute Berufungen schenken, damit die Verkündigung der Liebe zum gekreuzigten und auferstanden Herrn viele Menschen zu einer tieferen Christusbeziehung führt.“

Die Passionisten

Die Passionisten sind Mitglieder der Kongregation vom Leiden Jesu Christi. Diese katholische Ordensgemeinschaft wurde 1720 vom Heiligen Paul vom Kreuz gegründet. Heute gibt es knapp 2.000 Passionisten mit über 400 Niederlassungen in 54 Nationen auf allen fünf Erdteilen. Die Gemeinschaft ist päpstlichen Rechts und besteht aus Priestern und Laienbrüdern. Die besondere Insignie eines jeden Passionisten ist das „Zeichen“, ein herzförmiges Emblem. Es umreißt, in einem Bild, die Bedeutung des Passionistenlebens. Ein weißes Herz wird von einem weißen Kreuz überragt. Im Herzen stehen die drei Worte „JESU ΧΡΙ PASSIO“ – „Das Leiden Jesu Christi“.

Text und Fotos: Alfred Merl/jas



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