Die beschädigte Schule der Rosenkranzschwestern in Gaza-Stadt

Schulkinder in Gaza ihres Rechts auf Unterricht beraubt

650.000 Kinder ohne Bildung


Gaza, 29. August 2025

Zum dritten Mal in Folge hat es in Gaza keinen regulären Schulbeginn gegeben. Darauf hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinala Pierbattista Pizzaballa, in einer Botschaft zum neuen Schuljahr hingewiesen. Er erklärte, die Zerstörung der Schulen beraube die Kinder ihres elementaren Rechts auf Bildung.

„Mit tiefem Schmerz erfüllt uns, dass unsere Kinder dort ihres Rechts auf Bildung beraubt sind. Ihre Schulen sind zerstört, ihre Klassenzimmer geschlossen. Wir tragen sie im Gebet, in der Hoffnung, dass bald Frieden herrscht“, so der Kardinal in seiner am Donnerstag veröffentlichten Botschaft an die Kinder und Jugendlichen der katholischen Schulen im Heiligen Land, an die Eltern und an die Lehrkräfte. Während im übrigen Heiligen Land zehntausende Schülerinnen und Schüler, Christen wie Muslime, den Unterricht aufnehmen, bleibe den Kindern in Gaza nur der unfreiwillige Stillstand.

Pizzaballa betonte, dass die Schulen der Kirche in schwierigen Zeiten Räume des Dialogs und der Hoffnung sein müssten. „Unsere Schulen sind berufen, Häuser des Lernens, der Begegnung und des Dialogs zu bleiben, Felder, die Frieden säen, die Würde schützen und jedem Schüler die Türen zur Zukunft öffnen, unabhängig von seiner Herkunft.“

Besonders dankte der Patriarch den Lehrkräften, Ordensleuten und Mitarbeitern, die trotz der widrigen Umstände im Heiligen Land an ihrer Aufgabe festhielten. Ihr Einsatz zeige, dass Bildung in den Schulen der Kirche „kein bloßer Beruf, sondern ein heiliger Auftrag“ sei.

Auch die Eltern seien unersetzlich für die Zukunft der Kinder. Sie legten das Fundament für Werte und Verantwortung, das die Schule aufnehme und vertiefe. An die Schülerinnen und Schüler richtete Pizzaballa die Aufforderung, auch in Zeiten der Unsicherheit Hoffnung zu bewahren und sich von Ausdauer und Einsatzbereitschaft prägen zu lassen.

Im Gazastreifen hat das israelische Militär nach UN-Angaben mehr als 90 Prozent der Schul- und Hochschulgebäude im Gazastreifen beschädigt oder zerstört. Mehr als 650.000 Kinder seien seit Beginn der Kriegshandlungen nicht mehr unterrichtet worden, teilte eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen im Juni 2025 mit.

Text: Vatikan News

(to)



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