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Reliquie von Anna Schäffer im Caritas-Altenheim Elisabethinum

Eine Heilige kehrt an ihre erste Wirkungsstätte zurück

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Regensburg, 8. Februar 2023

Anna Schäffer wurde im Jahr 2012 heiliggesprochen. Das heutige Regensburger Caritas Alten- und Pflegeheim Elisabethinum war ihre erste Wirkungsstätte – und erhielt nun eine Reliquie der Heiligen.

„Heute ist jemand hierher zurückgekehrt: Anna Schäffer, die 2012 in Rom heiliggesprochen wurde“, sagte Diözesan-Caritasvorsitzender Michael Dreßel in der Kapelle des Caritas Alten- und Pflegeheims Elisabethinum. Er zelebrierte in der kleinen Kapelle eine Messe mit besonderem Anlass: Eine Reliquie der Heiligen Anna Schäffer (1882 – 1925) hat dort ihren Platz bekommen. „Hier wird sie bleiben zur Verehrung durch die Gläubigen und als Wegweiser hin zu dem, in dessen Fußstapfen Anna Schäffer getreten ist: in die Fußstapfen des leidenden, des gekreuzigten Jesus von Nazareth, der zugleich der auferstandene und verherrlichte Christus ist“, sagte Dreßel.

Anna Schäffer wirkte als junges Mädchen dort, wo heute das Elisabethinum steht und was damals eine Hautklinik war: Die Dreizehnjährige kümmerte sich um Kranke. Anna Schäffer hatte den Plan, später in einen Missionsorden einzutreten. Die notwendigen finanziellen Mittel für die Aufnahme ins Kloster wollte sie in Dienstanstellungen wie dieser verdienen. Doch es kam anders.

Aus familiären Gründen musste Anna Schäffer vorzeitig in ihre Heimat Mindelstetten in der Hallertau zurückkehren. Kurze Zeit später verunglückte sie dort schwer. Dreßel sagte in seiner Predigt: „Die Ärzte konnten ihr nicht helfen und rechneten mit ihrem baldigen Tod. Doch Anna Schäffer überlebte. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1925, also nahezu 25 Jahre lang, blieb sie ans Bett gefesselt und litt unter schwersten Schmerzen.“

Reliquie in Monstranz

Reliquie der Heiligen Anna Schäffer im Elisabethinum. Foto: H.C. Wagner

Anna Schäffer: Licht Gottes in der Welt

Woher schöpfte die junge Frau die Kraft, ihr Leiden zu ertragen? Dreßel: „Die heilige Anna Schäffer hat eine ganz besondere Farbe Jesu Christi aufstrahlen lassen: seine Geduld im Leiden. Diese Frau, die so schwer gelitten hat, war durch ihre geduldig getragene Krankheit mit Jesu Leiden ganz tief verbunden. Das Krankenbett wurde für sie zum Ort der Begegnung mit dem gekreuzigten Christus. Und aus dieser Begegnung heraus hat sie Kraft geschöpft.“

Anna Schäffer verkörperte auf diese Weise das Licht Gottes in der Welt. Sie wurde Trösterin für viele, die bei ihr Rat suchten und für die sie betete. Von über 14.000 Gebetserhörungen wird berichtet. So wurde Anna Schäffer schon zu Lebzeiten weit über die Region hinaus bekannt und als sie im Jahr 1925 starb, war eine weit verbreitete Verehrung nicht mehr aufzuhalten. Im Jahr 1999 wurde Anna Schäffer selig- und 2012 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen. Noch heute kommen jedes Jahr viele Tausend Menschen zu ihrem Grab nach Mindelstetten.

Schwarzweißfoto von Anna Schäffer im Krankenbett

Anna Schäffer in ihrem Krankenbett.

Elisabethinum erste Wirkungsstätte

Ein Mann, der sich intensiv mit Leben und Wirken von Anna Schäffer beschäftigt hat, ist der 2021 verstorbene Prälat Emmeram Ritter. Prälat Ritter war viele Jahre Leiter der Abteilung Selig- und Heiligsprechungsverfahren in der Diözese Regensburg und hat den Prozess um die Heiligprechung von Anna Schäffer in allen Teilen miterlebt und vieles zum Thema publiziert. Ein umfassendes Werk ist die große Biografie "Anna Schäffer. Eine Heilige aus Bayern" (Regensburg, 2019).

Seinen Lebensabend verbrachte Emmeram Ritter buchstäblich auf den Spuren der Anna Schäffer als Bewohner des Caritas Alten- und Pflegeheims Elisabethinum. An dem Ort, an dem Anna Schäffer einst wirkte, wirkte zuletzt ihr Biograf.

Nun ist auch Anna Schäffer an den Ort ihrer ersten Wirkungsstätte zurückgekehrt. Die Reliquie der Heiligen war bislang in Besitz von Dr. Adolfine Treiber. Die Historikerin hat über mehrere Jahrzehnte eng mit Prälat Ritter zusammengearbeitet. Die wertvolle Reliquie, aufbewahrt in einer Monstranz, hat sie nun dem Caritas Alten- und Pflegeheim Elisabethinum übergeben. 

Caritas Regensburg/ kw

Zwei Priester, eine Ordensfrau und zwei weitere Frauen neben Reliquie

Diözesan-Caritasvorsitzender Michael Dreßel, Historikerin Dr. Adolfine Treiber, Oberin Sr. Simona, Mechthild Hattemer, Geschäftsführerin der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH, und Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann (v.li.) in der Hauskapelle im Caritas Alten- und Pflegeheim Elisabethinum mit der Reliquie der Heiligen Anna Schäffer. (Foto: H.C. Wagner)



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