„Religionsunterricht ist umfassende Hilfe zur Gestaltung des Lebens“ - 71 Lehrerinnen und Lehrer erhalten von Bischof Gerhard Ludwig Missio Canonica
In der vollbesetzten Pfarrkirche von Waldetzenberg feierte Bischof Gerhard Ludwig anlässlich der Verleihung der Missio Canonica an 71 Lehrerinnen und Lehrer, die an Gymnasien, Realschulen und berufsbildenden Schulen in der Diözese Regensburg tätig sind, eine Pontifikalmesse. Zahlreiche Angehörige und Kollegen der Lehrkräfte waren in das Gotteshaus gekommen, um die Erteilung zur Lehrerlaubnis des Religionsunterrichtes und damit die Verkündigung des Evangeliums mitzufeiern. Nach dem Glaubensbekenntnis aller Gottesdienstbesucher legten die 71 Lehrerinnen und Lehrer ihr Versprechen ab. Danach folgte die Beauftragung durch den Regensburger Oberhirten. Aus seiner Hand, vom Leiter des Schulreferats, Domkapitular Johannes Neumüller und von den jeweiligen Seminarlehrern erhielten sie die Glückwünsche und Urkunden.
In seiner Predigt hob Bischof Gerhard Ludwig Müller die Bedeutung des Religionsunterrichtes in den Schulen hervor. Im Lichte Jesu Christi könnten wir Menschen nicht nur unser Dasein verstehen, sondern auch lernen, wie wir unser Leben gestalten könnten. Dabei könne jeder Mensch sein Gesamtpotential als geistiges Wesen ausschöpfen. Der Unterricht sei nicht bloße Übermittlung religiösen Wissens, sondern ein Angebot umfassender Hilfe das Leben zu gestalten und es von der eigenen Herkunft bis zum endgültigen Ziel zu begreifen. Dies bedeute, das Leben mit Jesus Christus als Weg und Ziel zu verstehen lernen.
Gleichzeitig sei es nicht Aufgabe eines guten Religionslehrers, den Schülern den Glauben überzustülpen. Dies entspräche dem Tun von Ideologen. Lehrer seien stets Zeugen, die sich an der Einsicht und Freiheit der Menschen wendeten: „Die Kinder und Jugendlichen sollen zur Reife und innerer Einsicht gelangen. Wir müssen die jungen Menschen innerlich so bereiten, dass sie ihr Leben als Aufstieg zum selbst bestimmten Erwachsenensein erleben“, betonte der Regensburger Oberhirte. Voraussetzung sei dazu, dass jeder Lehrer sich mit seinem ganzen Sein und Leben für Jesus einsetze. „Sie alle müssen bereit sein, Hüter des Nächsten zu sein. Hüter der Kinder und Jugendlichen, die Ihnen anvertraut sind. Für dieses verantwortungsvolle und freudenreiche Amt werden Sie heute ausgesendet“, bestärkte Bischof Gerhard Ludwig Müller die jungen Lehrerinnen und Lehrer abschließend.