Priesterrat stellt sich bei Bewertung der Piusbruderschaft und der „Petition“ voll hinter den Bischof
Am Montag und Dienstag hat der Priesterrat des Bistums Regensburg im Diözesan-Exerzitienhaus Johannisthal bei Windischeschenbach unter Vorsitz von Bischof Gerhard Ludwig Müller getagt.
Der Priesterrat stellte sich einmütig hinter den Bischof, sowohl was seine Bewertung der Priesterbruderschaft St. Pius X. wie auch der „Petition Vatikanum II“ angeht, die Papst Benedikt XVI. unterstellt, dass er es zulasse und erlaube, dass Geist und Buchstaben des II. Vatikanischen Konzils von Teilen der katholischen Kirche geleugnet werden dürfen.
„Wir sind froh und dankbar dafür, dass es weder im Klerus, noch bei den pastoralen Mitarbeitern und Religionslehrern noch in den Pfarreien eine Polarisierung gibt“, erklärte der Bischof. Vielmehr sei der Wunsch groß, in der Mitte des Katholischen zu stehen, aus seiner Fülle zu leben und keinem der extremen Pendelausschläge nach rechts oder links zu folgen, so Bischof Gerhard Ludwig. „Wir stehen in der Einheit der katholischen Tradition, für die in jüngster Zeit das Zweite Vatikanische Konzil das umfassende und maßgebliche Kriterium darstellt. Bei uns gibt es keine Lagerbildung in vorkonziliar oder nachkonziliar“, so der Regensburger Bischof weiter. Vielmehr seien alle Bemühungen darauf gerichtet, das Evangelium unverkürzt und unverfälscht den Menschen heute zugänglich zu machen.
Prälat Möstl, der einstimmig für weitere fünf Jahre zum Sekretär des Priesterrats gewählt wurde, bedankte sich im Namen aller Mitglieder des Gremiums bei Bischof Gerhard Ludwig für die Stellungnahmen gegenüber der Piusbruderschaft sowie der Petition. „Sie haben in Ihrem Hirtenbrief als erster Bischof klar Stellung bezogen und den Gläubigen dadurch Stärkung und Orientierung gegeben.“ Prälat Möstl hob eigens die große Homogenität im Priesterrat hervor, der „geschlossen hinter dem Bischof steht, um ihn bei der Leitung der Diözese und bei der Bewältigung der Herausforderungen in der Seelsorge zu unterstützen“.
Das Gremium, dem 72 Priester angehören, wurde erst kürzlich neu gewählt. Es setzt sich aus 33 Geistlichen aus den Dekanaten, zumeist den Dekanen, aus den acht Regionaldekanen, den Mitgliedern des Domkapitels und den Vertretern der kategorialen Seelsorge und der Religionslehrer, aus dem Ökumene-Beauftragten, den Priesterseelsorgern und einem Vertreter der Kapläne zusammen. Auch die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Regensburg ist vertreten durch einen Delegierten, ebenso wie die großen diözesanen Verbände durch ihren jeweiligen Geistlichen Beirat.