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„Priester sind keine Funktionäre“

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Am gestrigen Donnerstag feierte Bischof Gerhard Ludwig Müller in der Regensburger Niedermünsterkirche mit Vertretern des Regensburger Priesterseminars und zahlreichen Gläubigen eine Pontifikalmesse zum Priesterdonnerstag, bei der traditionell für die Berufung des Presbyteriums gebetet wird.

In seiner Predigt hob der Regensburger Oberhirte hervor, dass der priesterliche Dienst niemals im Sinne der Tätigkeit eines Funktionärs angesehen werden dürfe. Vielmehr seien die Priester die von Jesus Christus gesandten Apostel, welche aufgrund der Weihe Christi darstellten. In der Weihe legten die Berufenen das Gelübde für ein zölibateres Leben ab. Dabei dürfe man aber keinen praktischen Zusammenhang zwischen dem Amt des Priesters und der Ehelosigkeit konstruieren, dass der Geistliche beispielsweise dadurch mehr Zeit für seine Gemeinde haben solle.

Viel tiefer läge der Sinn des Zölibats, nämlich dass der Priester sich voll und ganz für Christi aufgibt. Dies sei die innere Voraussetzung zum priesterlichen Dienst. Auch könne man den Priestermangel nicht durch eine Aufhebung des Zölibats bekämpfen. Christus allein schenke diese besonderen Berufungen für die Kirche, doch zuerst müsse der Mensch sein Herz öffnen, dann könne er alles von ihm empfangen. Wer seine eigene Berufung entdeckt, der geht einen guten Weg, so Bischof Gerhard Ludwig Müller.

„Wollen wir unsere Priester nicht als Beamte und Funktionäre sehen. Das reicht bei Weitem nicht aus. Jesus hat seinen Aposteln den Auftrag gegeben, das Böse in den Herzen der Menschen zu überwinden. Die priesterliche Berufung kommt von Gott her und kann nicht vom Menschen organisiert und funktional gedeutet werden. Dies ist wichtig für das Verständnis von heute, in einer Zeit in der wir einer Übermacht einschlägiger Medien, der Gleichgültigkeit der Politiker und einer zunehmenden Säkularisierung gegenüberstehen, einer meinungskonformen Gesellschaft, die stets Ratschläge parat hat, damit es mit der Kirche aufwärts geht. Dieses Rauschen im Blätterwald kann jedoch nicht wegweisend für die Katholische Kirche sein. Vielmehr müssen wir den schmalen, anstrengenden aber zutiefst beglückenden Weg gehen, den Jesus Christus und vorgibt“, betonte Bischof Gerhard Ludwig.

Im Anschluss an die Pontifikalmesse feierten der Regensburger Bischof mit den Priestern und Gläubigen die Eucharistische Verehrung. Die Regensburger Domspatzen gestalteten die Gottesdienstfeier unter der Leitung von Katrin Giehl musikalisch. (jas)



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