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Pontifikalamt und Mesner-Wallfahrt aus neun süddeutschen Diözesanverbänden in Regensburg

„Ich möchte Ihnen aufrichtig danken für Ihren Dienst"

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Regensburg, 5. Juni 2024

Bischof Rudolf Voderholzer ließ es sich nicht nehmen, die Prozession der über 700 Mesner aus insgesamt neun süddeutschen Diözesanverbänden persönlich zu begleiten. Die Teilnehmer kamen aus den Bistümern Augsburg, Bamberg, Freiburg, Eichstätt, München und Freising, Passau, Rottenburg-Stuttgart, Speyer und Regensburg. Der Weg führte die Pilger vom Dultplatz über die Steinerne Brücke in den Regensburger Dom.  Eingeladen hat Dommesner Robert Feigl, Vorsitzender der Mesner im Bistum Regensburg. Die Süddeutsche Mesner-Wallfahrt findet alle drei Jahre statt und dient zum Austausch und zur Pflege des Miteinanders. Vor drei Jahren ist diese beliebte Wallfahrt wegen der Coronapandemie ausgefallen. Und auch in diesem Jahr war es aufgrund des Hochwassers in Süddeutschland nicht einfach, die Wallfahrt nach Regensburg zu organisieren. Es hat aber dank der Zusammenarbeit von Polizei, Ordnungsamt, Stadt und Diözese Regensburg problemlos funktioniert.

Pontifikalamt am Gedenktag des Heiligen Bonifatius, dem Apostel der Deutschen

Höhepunkt der Süddeutschen Mesner-Wallfahrt war das Pontifikalamt mit Bischof Rudolf Voderholzer im Regensburger Dom. Zum Beginn des Gottesdienstes richtete Pfarrer Ernst Haas, der Präses der Arbeitsgemeinschaft der Süddeutschen Mesnerverbände, Worte an Bischof Rudolf: „Als Präses der süddeutschen Vereine darf ich im Namen aller versammelten Mesnerinnen und Mesner ein herzliches Grüß Gott sagen. Wir freuen uns, dass wir heute Gäste in der Diözese Regensburg sein dürfen. Und mehr noch, dass Sie jetzt mit uns die Eucharistie feiern!“

 

„Ich möchte Ihnen aufrichtig danken!“

In seiner Predigt bedankt sich Bischof Rudolf Voderholzer für den wichtigen Dienst der Mesner. „Ihnen kommt eine, wie mein Mitbruder Stefan Oster gerne augenzwinkernd sagt, „Schlüsselrolle“ zu – der Dienst des Aufschließens und Abschließens der Kirche! Ein ganz wichtiger Dienst, für den ich sehr dankbar bin, damit unsere Gläubigen auch unter der Woche und tagsüber in die Kirchen kommen können. Denn in den Kirchen ist der Herr gegenwärtig, wir dürfen zu ihm kommen mit all unseren Sorgen und Nöten, mit den Tränen der Freude und den Tränen der Trauer. Und wie gut ist es, wenn jemand vorher die Kirche aufgesperrt hat“, so Bischof Rudolf in seiner Predigt. „Ihr Dienst ist oft im Verborgenen, aber für alle, die einen Blick dafür haben, ist er auch schnell sichtbar. Schon als Kaplan und als Pfarrer, erst recht als Bischof, komme ich in viele Kirchen und in viele Sakristeien und es braucht nicht lange, um zu erkennen, welcher Geist in der Sakristei herrscht. Welche Freude ist es dann, wenn das Weihwasserbecken sauber ist, wenn die Kerzen gepflegt sind und die Apostelleuchter brennen. Welch eine Wohltat, wenn das Messbuch sauber und die Bändchen gepflegt sind. Danke für alle Liebe und Sorgfalt, die Sie investieren, damit es sauber, edel und würdig zugeht in der Sakristei und in der Kirche“, so Bischof Rudolf weiter.

„Sie sind die Chefs im Vorzimmer!“

„Der wichtigste Arbeitsplatz des Pfarrers und des Bischofs ist nicht der Schreibtisch, sondern der Altar. Und, wenn ich das mal so sagen darf, Sie sind die Chefs im wichtigen Vorzimmer, in der Sakristei. Ob eine Heilige Messe fruchtbar gefeiert werden kann, entscheidet sich zu einem großen Teil in der Sakristei, in den Minuten, bevor die Messe beginnt“, so Bischof Rudolf in seiner Predigt. „Und so möchte ich Ihnen wirklich aufrichtig danken für Ihren Dienst. Es ist auch ein geistlicher Dienst, immer ganz nahe am Allerheiligsten, dessen ewiges Licht Ihnen auch anvertraut ist. Ich war sehr beeindruckt von der von Ihnen gestalteten Prozession. Danke für den guten Umgang mit den jungen Ministrantinnen und Ministranten, dass die jungen Leute auch gesehen und wertgeschätzt werden. Viele Details und Kleinigkeiten sind es, um die Sie sich kümmern. Aber diese Details machen es dann eben aus, ob der Sonntag wirklich ein Fest werden kann und ob alle Beteiligten sich auf die Mitte besinnen können und dass die Messe gerade am Sonntag, aber auch an den Werktagen, ein österliches Fest ist“, so Bischof Rudolf Voderholzer weiter.

 

Auch der Selige Friedrich hat Dienst getan in der Sakristei

In seiner Predigt geht Bischof Rudolf auch auf den Seligen Friedrich von Regensburg ein, dessen Reliquien im Regensburger Dom aufgestellt waren. Friedrich lebte im 13. Jahrhundert und entstammte einer Regensburger Bürgerfamilie. Er entschloss sich, als Bruder im Kloster der Augustiner-Eremiten ein Leben ganz für Gott und die Menschen zu führen. „Er soll sich hingebungsvoll um die Kranken gekümmert haben und an der Klosterpforte für alle Bedürftigen nicht nur ein gutes Wort, sondern auch etwas für den Magen bereit gehabt haben. Quelle für sein geistiges Leben war die Anbetung und die Verehrung Christi in der Eucharistie. Und er hat auch Dienst getan in der Sakristei. Eine Legende besagt, dass er aufgrund einer nicht aufschiebbaren Tätigkeit in der Schreinerei bleiben musste. Und da wurde seine Sehnsucht nach der Begegnung mit Christus dadurch gestillt, dass ihm ein Engel die heilige Kommunion, das Brot des Lebens brachte“, so Bischof Rudolf in seiner Predigt.

 

 

Die komplette Predigt von Bischof Rudolf Voderholzer gibt es hier zum Nachhören.

 

Festakt im Regensburger Kolpinghaus

Nach dem Pontifikalamt im Regensburger Dom fand der offizielle Festakt zur Süddeutschen Mesner-Wallfahrt im Regensburger Kolpinghaus statt. Der Einladung gefolgt ist auch Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein. „Viele Menschen engagieren sich in den Pfarreien und Pfarrgemeinden. Das alles funktioniert nicht ohne den Dienst der Mesner. Es ist ein unverzichtbares Amt, weil sie für das sorgen, was man eventuell auf den ersten Blick gar nicht sofort sieht“, so Freudenstein. „Kaum jemand kommt so nah, außer dem Pfarrer, an das Allerheiligste. Kaum jemand kommt so nah an die Gewänder, an die Gefäße, an die Kerzen. An all das, was eben passen muss und was in die Kirche so selbstverständlich wirkt, wenn man reingeht. Sie halten dem Pfarrer den Rücken frei und ich bin wirklich von Herzen dankbar, dass Sie in so großer Anzahl bereit dazu sind, diesen wertvollen Dienst zu leisten“, so Freudenstein weiter.

 

Zeichen der Wertschätzung

Ein Grußwort hielt auch der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Süddeutschen Mesnerverbände, Klaus Probst. „Ein ganz besonderer Dank geht an Bischof Rudolf Voderholzer. Ihnen gebührt unser aller Dank dafür, dass Sie uns mit dem festlichen Wallfahrtsgottesdienst Stärkung gegeben haben. Wir verstehen das als Zeichen der Wertschätzung für unseren Berufsverband – wir haben ein Fest des Glaubens gefeiert“, so Klaus Probst.

Text und Fotos: Harald Beitler (SG)



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