In der Rubrik „Person der Woche“ beschreibt und porträtiert Prof. Dr. Veit Neumann Menschen, die sich für den christlich-katholischen Glauben einsetzen und die, trotz der Jahre und Zeiten und ihrer Herausforderungen, dies mit Engagement, ja Schwung und Treue tun. Wer jemanden für eine solche Beschreibung kennt, kann sich gerne an den Autor (veit.neumann@bistum-regensburg, 0179 4770881) wenden. Danke.
Person der Woche: Jürgen Zach, Verwaltungsleiter in Kloster Ensdorf
Damit das Leben junger Menschen gelingt
Ensdorf, 3. März 2023
In dieser Woche beschreiben wir einen Sozialpädagogen, Jürgen Zach, der seit Jahrzehnten für das Bildungshaus der Salesianer in Ensdorf arbeitet.
Jürgen Zach leitet die Verwaltung des Klosters Ensdorf, das das gleichnamige Bildungshaus und die Umweltstation umfasst. Träger der Einrichtung sind die Salesianer Don Boscos. Der 62jährige Sozialpädagoge trägt die Verantwortung, „dass es wirtschaftlich rund läuft und dass die Leute, um die wir uns mühen, Jugendliche, Lehrer, Gäste, einen guten Aufenthalt haben und inhaltlich arbeiten können“. Als Verwaltungsleiter ist J. Zach verantwortlich, dass geheizt werden kann, dass Strom da ist und Essen und Trinken, dass alles sauber ist und dass die Angebote, die das Bildungshaus unterbreitet, auch interessant sind. All diese wichtigen Dinge unterstützen den Wunsch, dass das Leben junger Menschen gelingen kann. So lautet das Motto der Salesianer. Zach sagt: „Jeder von uns trägt dazu bei, an der Stelle, an der sie oder er gestellt worden ist.“
Soziale Organisationen managen
Jürgen Zach kommt aus Neunburg vorm Wald. Er ist ausgebildeter Sozialpädagoge, hat in Benediktbeuern studiert und hat eine Zusatzausbildung im „Management in sozialen Organisationen“ absolviert. Seit 1993, das sind 30 Jahre, versieht er die Stelle in Ensdorf. Alles Tun im Bildungshaus baut auf der salesianischen Spiritualität auf. „Dieser Spiritualität stehe ich nahe, sonst wäre ich nicht hier.“ Zunächst war J. Zach zehn Jahre lang im Don-Bosco-Zentrum Regensburg tätig.
Alles ist schneller geworden
Seit 30 Jahren hat sich manches, ja: vieles verändert. „Es ist alles schneller geworden. Wir haben den Blick mehr auf das Thema Wirtschaftlichkeit werfen müssen. Bildungshäuser können nicht dauerhaft überleben, wenn es keine Grundlage gibt.“ Ebenfalls geändert hat sich die Bewirtschaftung der Niederlassung. Seit 1996 wird stark auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und auf den Schutz des Klimas geachtet. „Wir sind im Thema drin und versuchen zu helfen, dass Jugendliche ihr Leben in die Hand nehmen.“ In all der Zeit ist auch die Zahl der Angestellten, die nicht dem Orden angehören, gewachsen, was damit zusammenhängt, dass die Ordensangehörigen insgesamt älter werden.
Die Salesianer sind vorne dran
Ab 1. April 2023 wird Herr Zach außerdem der „Nachhaltigkeitsbeauftragte der Provinz“ sein. Die Salesianer haben nämlich beschlossen, Leitlinien der Nachhaltigkeit aufzulegen. Die Salesianer sind mit zwei Schwesterngemeinschaften in Bayern in diesem Punkt „vorne dran“. Diese Leitlinien umzusetzen ist die Aufgabe von Jürgen Zach. Mit seiner anderen halben Stelle wird er wie bisher für die „Kreativität des Hauses“ arbeiten.
Events und Gastronomie
Das heißt konkret, dass er über die Ermöglichung von Aufenthalten hinaus für die Events und die Gastronomie zuständig ist. Auch sagt Zach: „Ich bin von Grund auf Musikant und praktiziere dies in der Freizeit.“ In Ensdorf ist außerdem der Sitz des Vereins „Musica e Vita“, der „gut zu uns passt“. Der Verein kümmert sich um das Neue Geistliche Lied, was sich wiederum gut mit der jugendpastoralen Ausrichtung der salesianischen Arbeit fügt. „Wir haben engen Kontakt mit der Hauptabteilung Seelsorge und dem Bischöflichen Jugendamt in Regensburg.“
Am Puls der Zeit bleiben
Was er am liebsten macht? In dienstlicher Hinsicht findet es Jürgen Zach „schön, wenn sich Jugendliche bei uns wohlfühlen“. Man wolle am Puls der Zeit bleiben, was Inhalte und Einstellungen angeht, sagt Sozialpädagoge Zach: „Die Gelassenheit kommt im Alter dazu.“ Er spielt Gitarre und Bass, singt und schreibt Lieder. Just am gestrigen Freitag, 3. März, war Konzert in St. Martin in Amberg, und zwar mit dem Kirchenmusiker der Basilika, Bernhard Müllers. Von Ensdorf nach Amberg sind es 14 Kilometer. Events in vielerlei Hinsicht bietet der „Ensdorfer KlosterKlang“, wobei es um Kooperationen mit Künstlerinnen und Künstlern geht, etwa beim „Jakobus-Musical“ oder sogar beim Klimadinner …
Es geht um die Sache
„Mir geht es gar nicht um mich, sondern um die Sache“, sagt der Sozialpädagoge gegen Ende des Gesprächs. Das trifft zu: Lieber hat er über Aktionen und Tätigkeiten mit Blick auf Kloster Ensdorf und Weiteres gesprochen, viel weniger über sich selbst.
Text: Prof. Dr. Veit Neumann, Bilder: Die Bilder hat Herr Jürgen Zach zur Verfügung gestellt.