News Bild Person der Woche: Judith Ossowicki lebt Ignatianische Spiritualität und Pfarrei
Person der Woche: Judith Ossowicki lebt Ignatianische Spiritualität und Pfarrei

Geistliche Entscheidungen im Pfarrgemeinderat

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Amberg, 22. Juni 2023.

Für die Rubrik „Person der Woche“ hat sich Frau Judith Ossowicki für ein Gespräch zur Verfügung gestellt. Sie berichtet von ihrer Tätigkeit als Sprecherin des Pfarrgemeinderats in St. Michael Amberg sowie von ihrem geistlichen Leben, das sie damit in Verbindung bringt.

Meine Gruppe ist ziemlich verstreut

„Jede Generation muss ihre neuen Formen finden. Das finde ich richtig so.“ Mit diesem Gedanken, der auch für die Findung des Glaubens und seine Weitergabe von Bedeutung ist, beginnt unser Gespräch, das Gespräch mit Judith Ossowicki. Frau Ossowicki wohnt in Amberg und ist seit 2022 Sprecherin des Pfarrgemeinderats von St. Michael Amberg, das in einem 60er-Jahre-Neubaugebiet liegt. Frau Ossowicki ist geprägt von der Ignatianischen Spiritualität, bietet entsprechende Exerzitien an und ist Leiterin der Diözesangemeinschaft Regensburg der Gemeinschaften Christlichen Lebens (GCL): „Meine Gruppe ist ziemlich verstreut.“

Ganz wichtige Rubrik Zukunftswerkstatt

In einer gewissen ignatianischen Tradition sieht sie „normale Leitungsfunktionen eher als so was Formelles“, ob in GCL-Gruppe oder Pfarrgemeinderat (PGR). Gerade im PGR möchte sie, wie es in der ignatianischen Tradition üblich ist, einen etwas anderen Stil hereinbringen, in dem Sinne, dass wirklich geistliche Entscheidungen getroffen werden. Zentral ist ihr im PGR die „ganz wichtige Rubrik Zukunftswerkstatt“. Die Gemeinde fragt sich nämlich, wie es in den kommenden zehn Jahren weitergeht. Wahrscheinlich wird eine Zusammenlegung erfolgen, und da lauten immerhin die Fragen: „Wie können wir das erhalten, was uns ausmacht? Wie präsentieren wir uns?“. Nicht allein nach innen richten sich solche Fragen, sondern auch nach außen: „Wer sind unsere Zielgruppen, um uns vielleicht attraktiver zu machen?“. Gewiss gibt es da das bewährte Pfarrfest: „Und wir versuchen, mehr Leute zu gewinnen“, etwa zusammen mit dem Kindergarten der Pfarrei; das sei gewinnbringend, „denn wir kommen mit jungen Familien ins Gespräch, und manche bleiben in der Kirche hängen“.

Generell allerdings ist es Frau Ossowicki tatsächlich ein Anliegen, zu überlegen und zu schauen, was an Angeboten überhaupt sinnvoll sei: „Weil es bei vielen wegbricht.“

Auch Filmexerzitien

Ihre kirchliche Existenz ist vom Engagement des Exerzitien-Gebens wie auch vom Engagement in der Pfarrei geprägt. Frau Ossowicki bietet Exerzitien im Alltag an, Schweigeexerzitien, auch Filmexerzitien, und bei Letzten nähmen die Leute geistliche Fragen sozusagen nach Hause mit.

Jüdischer Kantor verliert den Sinn seines Lebens

Welche Filme gezeigt werden? Laut Auskunft alle möglichen: „Ein Zug nach Manhatten“ über die Sinnsuche, um nur einen Streifen zu erwähnen; wobei es um einen jüdischen Kantor geht, der den Sinn seines Lebens verliert und dem Gott „dann“ begegnet. Insgesamt geht es um viele „Sinnsuche-Filme“. Einst war J. Ossowicki Tierärztin, jetzt also geht es in der Hauptsache um Geistliche Begleitung, Einzelbegleitung, Exerzitien in vielerlei Formaten. Immer auf der Suche nach dem Mehr, das irgendwie dann doch mit Gott selbst in Beziehung zu bringen sein muss, oder, um es ausgewogener auszudrücken, sein sollte oder gar nur könnte; egal ob pfarreimäßig oder exerzitienmäßig.

Text: Prof. Dr. Veit Neumann

Bilder: J. Ossowicki



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