
Pater Gerhard Lagleder zu Besuch bei Bischof Dr. Rudolf Voderholzer
„Liebe Gottes spürbar machen“
Regensburg, 23. Juni 2025
Seit Ostermontag befindet sich Pater Gerhard Lagleder in Europa und reist auch seit einiger Zeit durch das Bistum Regensburg, um auf seine Arbeit in Südafrika aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln. Zum Abschluss seines Europaaufenthaltes besuchte er Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, um diesen über die neuesten Informationen aus Südafrika zu informieren. Pater Gerhard ist Missionsbenediktiner der Bruderschaft des Seligen Gerhard, eine Hilfsorganisation des Malteserordens. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, armen, kranken und sterbenden Menschen in Südafrika zu helfen.
Die Brotherhood of Blessed Gérard
Die Brotherhood of Blessed Gérard wurde 1992 gegründet. Sie ist ein katholischer kirchlicher Verein, eine südafrikanische gemeinnützige Organisation und die Hilfsorganisation des Malteserordens in Südafrika. Der Gründer ist Pater Gerhard T. Clemens Lagleder OSB, Missionsbenediktiner der Erzabtei St. Ottilien, der seit mehr als 40 Jahren als Missionar im Zululand in Südafrika tätig ist.
Pater Gerhard Lagleder besuchte bereits viele Pfarreien im Bistum Regensburg und hielt dort Vorträge über seine Arbeit in Südafrika. Abschließen wird er seine Europareise gemeinsam mit Bischof Rudolf Voderholzer bei einem feierlichen Pontifikalgottesdienst am Samstag, den 12. Juli 2025, in Weiden. Dort feiern die Malteser ihr 50-jähriges Jubiläum, die Besonderheit daran: Der Ortsverband wurde damals von Pater Gerhard Lagleder mitgegründet.
Bei seinen Vorträgen informierte der Missionsbenediktiner die Menschen im Bistum über die Aufgaben der „Brotherhood of Blessed Gérard“. Die gemeinnützige Vereinigung leistet einen Krankendienst für arme und hilfsbedürftige Menschen – insbesondere für Menschen, die mit dem HIV-Virus infiziert sind. In der AIDS-Hochburg der Welt, der Nordküste des Zulu-Landes in Südafrika, werden die bedürftigen AIDS-Patienten kostenlos mit anti-retroviralen Medikamenten behandelt. Die Vereinigung ist auch in der psychosozialen Beratung und seelsorgerlichen Begleitung aktiv. 2024 wurden 3.905 ambulante Behandlungen für 584 Patienten durchgeführt, die ein Leben lang ihre Medikamenten einnehmen müssen.
Hospiz & Palliativmedizin
Im stationären Hospiz, dem größten Südafrikas, bietet „Brotherhood of Blessed Gérard“ unheilbar kranken und bedürftigen Personen medizinische Behandlung und Palliativpflege an. Darüber hinaus werden Familienangehörige betreut. In Zahlen bedeutet das für das Jahr 2024 2.657 Beratungen durch Sozialarbeiter, 1.345 ambulante Behandlungen, Aufnahme von 81 Patienten stationär, sowie die Begleitung von 37 Patienten im Sterben.
Im Gespräch mit Bischof Rudolf erzählte Pater Gerhard Lagleder von den Problemen vor Ort. So gab es bei seinem letzten Besuch in Regensburg vor einem Jahr noch große Probleme mit der Stromversorgung vor Ort. Nicht nur für eine Gesundheitsstation, wie sie von der Bruderschaft des Seligen Gerhard vor Ort betrieben wird, ist eine derartige Energiekrise eine Katastrophe, sondern auch für die arme Bevölkerung in der Region, für die die Station der einzige Anlaufpunkt bei gesundheitlichen Problemen ist. Viele von ihnen können sich die Behandlung in den Krankenhäusern schlichtweg nicht leisten. Die ständigen Stromausfälle in der Station, so Pater Lagleder, gefährden die medizinische Grundversorgung. Deshalb wurde eine Photovoltaikanlage angeschafft um die Gesundheitsstation unabhängig von einer schwankenden Stromversorgung zu machen.
Durch eine Anschubfinanzierung des Bistums Regensburg und durch viele Spenden konnte dieses Projekt nun realisiert werden. Einbandfrei funktioniert die Anlage, so Pater Lagleder. Bischof Rudolf freute sich sehr, dass das Bistum hier helfen konnte. Der Regensburger Diözesanbischof besuchte selbst schon einmal vor vielen Jahren die Gesundheitsstation der Bruderschaft des Seligen Gerhard in Mandeni und zeigte sich sehr beeindruckt von der wichtigen Arbeit, die dort vor Ort geleistet wird.

Mitbringsel aus Südafrika und der Oberpfalz
Zum Abschluss des Informationsgespräches bei Bischof Rudolf hatte der Missionsbenediktiner noch einige Mitbringsel für den Regensburger Oberhirten im Gepäck. Er schenkte dem Regensburger Oberhirten einmal eine sogenannte Zulukrippe. Dabei handelt es sich um eine Afrikanische Krippe, in der Josef als Zulukrieger, Maria mit einer Inhloko-Frisur, wie sie verheiratete Frauen in Afrika traditionell tragen, dargestellt ist. Josef, wie auch schon das Jesuskind, sind gekleidet in Leopardenmuster, das den Königen vorbehalten war. Um diese besondere Stellung noch weiter hervorzuheben, sitzt neben der Familie statt Ochs oder Esel ein kleiner Leopard. Daneben schenkte er Bischof Voderholzer noch eine besondere Laternenkrippe, die von seiner Schwester eigens für den Regensburger Oberhirten gefertigt wurde. Die Krippenszene wird nicht in einem Stall gezeigt, sondern am Monopteros, einem offenen Rundbau mit Säulen. Dieser befindet sich im Englischen Garten in München, ein Ort, den Bischof Rudolf als geborener Münchner seit Kindheit an kennt. Er ließ sich auch gleich die Kontaktdaten geben, um sich bei der Schwester von Gerhard Lagleder persönlich für die Krippe zu bedanken. Pater Gerhard hatte sogar noch eine dritte Krippe im Gepäck. Allerdings handelte es sich dabei eine digitale Krippe, bei der er auf einem USB-Stick Fotos und auf Videos gespeichert hatte, um Bischof Rudolf die Krippe zu zeigen, die in der Gesundheitsstation in Südafrika steht.
Text und Fotos: Christian Beirowski
(SG)
Weitere Infos
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen über die vielfältigen Dienste durch das Blessed Gérard's Care-Zentrum
Hier können Sie spenden
bbg.org.za/spenden.htm
IBAN: DE37 7215 2070 0000 0120 21 (Bruderschaft des Seligen Gerhard e.V.)
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