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Zur Neuigkeit
Pastoralbesuch und Pontifikalmesse in Iffelkofen
Stephanus – Glaubenszeugnis und Dienst am Menschen
Iffelkofen / Regensburg, 29. Dezember 2025
Am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem Gedenktag des heiligen Stephanus, feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit der Filialgemeinde Iffelkofen der Pfarrei Ergoldsbach einen festlichen Pontifikalgottesdienst zur Eröffnung des Jubiläumsjahres „300 Jahre Kirche St. Stephanus“.
Mit großer Freude begrüßte BGR Pfarrer Stefan Anzinger den Bischof und dankte für den Besuch, den er als würdevollen Auftakt des Festjahres 2026 bezeichnete – eines Jahres, das ganz im Zeichen der Freude am christlichen Glauben stehen solle. Der Pfarrer teilte mit, dass die Kirchenverwaltung mit Kirchenpfleger Bernhard Blümel sowie ein engagiertes Organisationsteam ein vielfältiges Jubiläumsprogramm erarbeitet hätten. Mit besonderen Gottesdiensten und Veranstaltungen solle im Laufe des Jahres die Geschichte der Kirche, der gelebte Glaube und die Gemeinschaft vor Ort in den Blick gerückt werden. Eigens für den Bischofsbesuch hatte Maria Wittmann ein Krippensingspiel in Mundart verfasst und mit den „Koferer Kindern“ einstudiert. Die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes übernahmen Dommusikassistent Vinzenz Doering an der Orgel, die Kirchberger Sängerinnen sowie der Volksgesang.

Stephanus – erster Diakon und erster Blutzeuge
In seiner Predigt in der Pfarrkirche St. Stephanus stellte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Gestalt des heiligen Stephanus in den Mittelpunkt. Der erste Märtyrer der Kirche sei nicht nur der Patron der Gemeinde, sondern ein bleibendes Vorbild für das Zusammenspiel von gelebtem Glauben, Dienst am Menschen und öffentlichem Zeugnis. Bischof Rudolf machte deutlich, dass mit dem Gedenktag des heiligen Stephanus der ganze Ernst des Weihnachtsfestes sichtbar werde. Weihnachten sei nicht nur eine idyllische Erzählung, sondern verweise auch auf die Konsequenzen des Glaubens. Das Zeugnis für Jesus Christus könne gefährlich werden. Stephanus sei als erster Blutzeuge und christlicher Märtyrer für seinen Glauben gestorben. Deshalb trage die Kirche an diesem Tag bewusst blutrote Messgewänder – als Zeichen für das Martyrium und für die Bereitschaft, den Glauben auch unter Gefahr zu bekennen.
Zu Beginn seiner Ausführungen verwies der Regensburger Oberhirte auf die Darstellung des heiligen Stephanus am Hochaltar der Kirche. Stephanus werde dort bewusst im Gewand eines Diakons gezeigt. Als erster Diakon der Kirche stehe er exemplarisch für ein Amt, das in der frühen Kirche entstanden sei, wie die Apostelgeschichte berichtet, um soziale Spannungen aufzufangen und konkrete Not zu lindern (vgl. Apg 6,1–6). Zugleich machte der Bischof deutlich, dass Stephanus weit mehr gewesen sei als ein Verwalter karitativer Aufgaben. Die Apostelgeschichte zeichne ihn als einen Mann voller Glaubenskraft, der Zeichen wirkte und das Evangelium mit Klarheit und innerer Entschiedenheit verkündete (vgl. Apg 6,8).
In seiner Auslegung griff der Regensburger Oberhirte die biblische Szene des Martyriums auf. Stephanus sehe im Augenblick seines Todes den Himmel offen und Christus nicht sitzend, sondern stehend zur Rechten Gottes – ein einzigartiges Bild, das die Apostelgeschichte ausdrücklich hervorhebt (vgl. Apg 7,55–56). Diese Darstellung verdeutliche die besondere Nähe Christi zu seinem Zeugen. Besonders hob Bischof Dr. Rudolf Voderholzer hervor, dass Stephanus sein Sterbegebet unmittelbar an Jesus Christus richte: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf.“ Damit greife er einen Vers aus Psalm 31 auf und richte ihn, wie die Apostelgeschichte bezeugt, an Christus selbst (vgl. Apg 7,59). Dies unterstreiche den frühen christlichen Glauben an die göttliche Natur Jesu.
Im weiteren Verlauf erinnerte der Regensburger Oberhirte an die Spannungen innerhalb der Urkirche von Jerusalem. Die Apostel hätten erkannt, dass sie nicht alle Aufgaben zugleich erfüllen könnten. Um den Dienst am Wort und die Verkündigung des Evangeliums in Freiheit wahrnehmen zu können, sei das diakonale Amt eingeführt worden – insbesondere für die Sorge um Arme, Witwen und Bedürftige. Auffällig sei jedoch, so der Bischof, dass die Apostelgeschichte Stephanus nicht in erster Linie als karitativ Tätigen beschreibe, sondern als großen Verkünder des Glaubens. Seine lange Rede vor den jüdischen Autoritäten, überliefert im siebten Kapitel der Apostelgeschichte (vgl. Apg 7,2–53), fasse die Heilsgeschichte Israels zusammen und zeige ihre Erfüllung in Jesus Christus.
Der Regensburger Diözesanbischof betonte, dass Stephanus damit beispielhaft vor Augen führe, wie eng Dienst am Menschen und Glaubenszeugnis zusammengehören. Die Kirche leiste auch heute unverzichtbare Arbeit im sozialen Bereich – in der Pflege, im Bildungswesen, in Kindertageseinrichtungen und in vielfältigen Beratungsangeboten. Dieses Engagement verdiene hohe Anerkennung. Zugleich mahnte Bischof Rudolf, dass der eigentliche Kern kirchlichen Handelns darüber hinausreiche. Der wichtigste Dienst bleibe das persönliche und öffentliche Bekenntnis zum Glauben. Es brauche Menschen, die offen sagen könnten, dass ihr Leben ohne den Glauben an Jesus Christus nicht denkbar sei.
Diese Botschaft des heiligen Stephanus sei, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, gerade für die Gegenwart von großer Bedeutung. Der erste Diakon sei zugleich der erste Blutzeuge der Kirche, dessen Tod die Apostelgeschichte eindrücklich schildert (vgl. Apg 7,54–60), und damit ein bleibendes Beispiel für einen Glauben, der Wort und Tat miteinander verbinde. Abschließend ermutigte der Regensburger Oberhirte die Gemeinde, das Jubiläumsjahr als Zeit der inneren Erneuerung zu verstehen. Mit der Bitte um die Fürsprache des Kirchenpatrons schloss Bischof Dr. Rudolf Voderholzer seine Predigt.

Zu Ehren des Bischofs und zur Freude der Filialgemeinde führten die „Koferer Kinder“ vor dem Pontifikalgottesdienst ein Krippensingspiel in Mundart auf und begrüßten das kirchliche Oberhaupt. Zweiundzwanzig Kinder brachten die Weihnachtsgeschichte auf eindrucksvolle Weise zur Darstellung – eine Geschichte, zweitausend Jahre alt und doch von zeitloser Aktualität. Im Mittelpunkt standen Vertrauen, gegenseitiger Beistand und die Gewissheit der Nähe Gottes. Die verbindenden Lieder von Sophie Riedl und Lisa Schmalhofer verliehen dem Geschehen eine besondere Geschlossenheit und schufen eine dichte weihnachtliche Atmosphäre.
300 Jahre Kirchengeschichte
In seiner Festansprache gewährte Kirchenpfleger Bernhard Blümel einen Einblick in das Jubiläumsjahr 2026. Die 300 Jahre alte Kirche sei für die Filialgemeinde ein Ort des Gebets und der Begegnung mit Gott und den Menschen. Er dankte dem Organisationsteam sowie allen, die sich mit großem Einsatz in die Vorbereitung und Gestaltung des Jubiläumsjahres eingebracht hätten. Sein Dank galt insbesondere Maria Wittmann, den Sängerinnen, den Kindern des Krippenspiels, Vinzenz Doering an der Orgel, Mesner Ludwig Kindsmüller, den örtlichen Vereinen sowie der Künstlerin Renate Sedlmaier für das Aquarellbild zum Jubiläum. Ebenso dankte er BGR Pfarrer Stefan Anzinger und Diakon Norbert Spagert. Ein besonderes „Vergelt’s Gott“ richtete er an Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, dessen Besuch die Wertschätzung für die Filialgemeinde und ihre Stephanuskirche sichtbar gemacht habe.
Die Filialkirche St. Stephanus, Mittelpunkt der Ortschaft im Goldbachtal, wurde im Jahr 1726 konsekriert. In den Unterbau des Kirchturms ist die romanische Apsis einer älteren Vorgängerkirche einbezogen. Der eingezogene Chor mit Kreuzgratgewölbe schließt dreiseitig. Das Altarblatt des Hochaltars aus der Entstehungszeit zeigt die Steinigung des Kirchenpatrons, des heiligen Stephanus. Die Seitenaltäre verweisen auf die Verehrung der Gottesmutter sowie des heiligen Johannes Nepomuk. Bis auf eine anstehende Außenrenovierung des Turms befindet sich die Kirche in einem sehr guten Zustand. Überlieferungen belegen, dass die Filialgemeinde über Jahrhunderte hinweg große Sorgfalt auf den Erhalt ihres Gotteshauses gelegt hat.
Text und Fotos: Agnes Wimmer
(SG / sig)





