Pastoralbesuch im Dekanat Deggendorf-Viechtach: Segen für die Friedensglocke im Karl-Turm
Eine Glocke schlägt für den Weltfrieden
Deggendorf, 26. April 2023
Eine weitere Station beim Pastoralbesuch im Dekanat Plattling-Viechtach war Deggendorf. Hier stand die Segnung einer Friedensglocke im Eingangsbereich des neuerbauten Karl-Turms im Mittelpunkt. Bauunternehmer Günther Karl hat die „Schwester-Glocke” vom Künstler Gerhard Kadletz fertigen lassen. Es ist quasi ein Zwilling der berühmten Glocke in Assisi: Papst Johannes Paul II. hatte am 27. Oktober 1986 in Assisi die Worte „Nie wieder Krieg. Nie wieder Gewalt. Nie wieder Terror”, geprägt. Diese Worte wurden unter dem Rand der Friedensglocke „Regina Pacis” verewigt.
Bei der Segnung der Friedensglocke im Karl-Turm Deggendorf: v.l. Günther Karl, Künstler Gerhard Kadletz, Bischof Rudolf Voderholzer, Andre Karl, Oberbürgermeister Dr. Christian Moser und Architekt Markus Kress.
Nie wieder Krieg, nie wieder Gewalt, nie wieder Terror
Und das Duplikat der Friedensglocke „Regina Pacis” hängt nun im Eingangsbereich des neuerbauten Karl-Turms in Deggendorf. Die Vertreter der vier Weltregionen hinterließen darauf ihre Namen - für die Buddhisten Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama, für die Christen Papst Benedikt XVI. (Kurienkardinal Josef Ratzinger), für den Islam der Großmufti Al Azhar von Kairo Prof. Dr. Ali Goma'a und für die Juden der Chief Rabbi of Israel, Jona Metzger.
Bereits im Jahr 2007 wurde die Original-Glocke als Kunstwerk im Friedensgarten von Assisi neben der Basilika di San Francesco aufgestellt und gesegnet. Und ebenso wie die Glocke von Assisi, steht auch die Glocke in Deggendorf mit ihrer künstlerischen Vision für den Weltfrieden. Denn auch nach 17 Jahren ist das Thema Weltfrieden aktueller denn je. Deshalb war es dem Unternehmer Karl ein Anliegen, die Glocke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gemeinsam mit dem Künstler Kadletz sei dies nun gelungen, sind sich der Unternehmer und der Bischof einig. Unter dem Motto „Nie wieder Krieg, nie wieder Gewalt, nie wieder Terror“, stehen die beiden Glocken für den Frieden zwischen den Völkern und Kulturen, den Frieden zwischen den Menschen der verschiedensten Hautfarben und Religionen sowie dem Frieden mit der ganzen Schöpfung.
Gebet für alle Mutlosen
Bei der Segnung der Glocke betete Bischof Rudolf dass die Mutlosen aufgerichtet, die Trauernden getröstet, die Glücklichen erfreut werden. Gemeinsam mit Künstler Gerhard Kadletz wurde dann der Glockenschlegel ein erstes Mal betätigt: die Tonlage „As“ für Assisi erklang und sie zielt gemeinsam mit der Schwesterglocke in Assisi darauf ab, die vier größten Weltreligionen Judentum, Christentum, Islam und Buddhismus auf einen gemeinsamen Weg zusammenzuführen. Vier vergoldete Glaubenszeichen sind auf den Aufhängungen der Glocke angebracht und sollen Kraft und Stärke übertragen.
Die Segnung feierten auch Oberbürgermeister Dr. Christian Moser, Stadtpfarrer Martin Neidl, der Plattlinger Stadtpfarrer Dekan Josef K. Geismar, Regionaldekan Johannes Hofmann, Künstler Gerhard Kadletz, Architekt Markus Kress, Vertreter der ansässigen Firmen sowie Günther Karl sen. und sein Sohn Andre Karl mit.
Text und Fotos: Irmgard Hilmer/jas