Castel Gandolfo, Gärten

Papst Leo mahnt soziale Gerechtigkeit als Weg zum Naturschutz an

Nicht „Sklave oder Anbeter der Natur“ werden


Rom / Regensburg, 25. August 2025

Papst Leo XIV. hat in einem Telegramm die Bischöfe des Amazonasgebiets daran erinnert, wie wichtig es ist, die Natur zu schützen, ohne sich zu Sklaven oder Anbetern dieser Natur zu machen. Indem die Menschen lernten, Gerechtigkeit untereinander zu üben, gehe auch die Zerstörung der Natur proportional zurück, so der Pontifex zur Begründung.

In seiner Botschaft an Kardinal Pedro Barreto Jimeno SJ, den Präsidenten der Kirchlichen Konferenz des Amazonasgebiets, forderte der Papst dazu auf, auf der Grundlage der Einheit und Kollegialität eines „bischöflichen Organismus“ konkrete und wirksame Wege zu suchen, um „den Diözesanbischöfen und Apostolischen Vikaren bei der Erfüllung ihrer Mission“ zu helfen. Um dies zu erreichen, schlug Papst Leo XIV. drei Dimensionen vor: erstens die Mission der Kirche, allen Menschen das Evangelium zu verkünden, zweitens die gerechte Behandlung der dort lebenden Völker sowie drittens die Sorge um das gemeinsame Haus.

„Es ist notwendig, dass Jesus Christus, in dem alle Dinge zusammengefasst sind, den Bewohnern des Amazonasgebiets mit Klarheit und großer Nächstenliebe verkündet wird”, erklärte der Papst, der als peruanischer Staatsbürger mit der Lage vor Ort sehr vertraut ist. Dabei sei es notwendig, „ihnen das frische und reine Brot der Frohen Botschaft und die himmlische Speise der Eucharistie zu geben, das einzige Mittel, um wirklich Volk Gottes und Leib Christi zu sein”. 

Leo XIV. stellte fest, dass „dort, wo der Name Christi verkündet wird, die Ungerechtigkeit proportional zurückgeht, denn, wie der Apostel Paulus sagt, jede Ausbeutung des Menschen durch den Menschen verschwindet, wenn wir fähig sind, einander als Brüder und Schwestern anzunehmen“. Im Rahmen dieser „ewigen Lehre“ betonte Leo, wie wichtig es ist, das „Haus“ zu pflegen, das Gottvater „uns als fürsorgliche Verwalter anvertraut hat, damit niemand unverantwortlich die natürlichen Güter zerstört, die von der Güte und Schönheit des Schöpfers zeugen“.

Der Naturschutz soll also, so ist der Pontifex demnach zu verstehen, aus der sozialen Gerechtigkeit der Menschen untereinander kommen, und die Belange der Umwelt dürfen nicht über den Belangen der Menschen stehen: „Noch weniger darf man sich ihnen als Sklave oder Anbeter der Natur unterwerfen, denn die Dinge sind uns gegeben worden, um unser Ziel zu erreichen, Gott zu preisen und so das Heil unserer Seelen zu erlangen.“ So mahnt Leo XIV. davor, die Fragen der Ökologie misszuverstehen. Umweltfragen dürfen also, um es auf den Punkt zu bringen, nicht über das Seelenheil gestellt werden.

Text: CNA Deutsch

(sig)

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