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Orgelweihe in der Basilika Sankt Jakob Straubing

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Am Sonntag konnte in Straubing die Weihe der neuen Hauptorgel in der Basilika Sankt Jakob vollzogen werden. Freude und Leid zugleich: denn eigentlich war Bischof Rudolf Voderholzer für die Weihe vorgesehen, was aber die Corona-Pandemie verhindert hat. Und so durfte Pfarrer Jakob Hofmann am Ende seines 16jährigen Wirkens in der Stiftskirche Straubing die Orgelweihe vollziehen. Bezugnehmend auf das Tagesevangelium stellte er fest: Heute ist nicht mehr Sä-Tag, sondern Ernte-Tag.

Nach der Eröffnung des Wortgottesdienstes ging Monsignore Jakob Hofmann mit Mesner Gerhard Brandl zur Empore hoch, um die Benediktion der neuen Orgel vorzunehmen. Darauf erfolgte das Besprengen mit Weihwasser. Auf die Inzens mit Weihrauch wurde aufgrund der Corona-Vorschriften verzichtet, der Weihrauch stieg an zentraler Stelle vor dem Altar gen Himmel. Anschließend erklang die neue Orgel das erste Mal im Gottesdienst - und die Königin der Instrumente klang genauso wie erhofft: hauchzart, kräftig, rund, mitreißend und kraftvoll mit Voluntary VI in D-Dur Adagio - Andante von John Stanley.  An der neuen Orgel spielte Kirchenmusikerin Annette Müller.  Der musikalische Bestandteil der Liturgiefeier wurde mit der Missa Brevis in D von Benjamin Britten gestaltet durch Gesang von Julia Benkert, Juliane Schenk und Johann Krödel sowie Annette Müller an der Hauptorgel. Das Danuvius Wuintett unter der Leitung von Paul Windschüttl ließ Fanfaren erklingen. 

 

Orgelbauförderverein sammelt über eine halbe Million Euro

In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Jakob Hofmann an den Lobpreis, in den am Ende des Gottesdienstes alle mit Unterstützung der Orgel einstimmen werden: Te deum laudamus - großer Gott wir loben dich. Dankbar blickte er auf die lange Zeit zurück, in der dieses Ziel "eine neue Orgel für die Basilika" angestrebt wurde, denn bereits 1991 war der Orgelbauförderverein gegründet worden und hatte unermüdlich Geld gesammelt. Bedauerlicherweise können einige der Mitglieder, wie die langjährige Vorsitzende Veronika Beer und ihr Mann Karl, das ersehnte Ziel nicht mehr erleben. "Ohne diesen ausdauernden Einsatz vieler freiwilliger Helfer wäre die Orgel nicht realisierbar gewesen" betonte Hofmann und nannte die stolze Summe von 600.000 Euro, die der Verein gesammelt hat. Die lange geduldige Vorbereitungs- und Planungsphase von fast 30 Jahren war auch der dringend notwendigen Außen- und Innenrenovierung der Basilika geschuldet. Die Zusage von 40% der Kosten durch die Diözese habe dann die Planungen 2017 konkret werden lassen und ein Vertrag mit der renommierten Orgelbaufirma Eule aus Bautzen sei geschlossen worden. 

 

 

Unser Atem ist der Heilige Geist

"Kann unsere Orgel ein Bild für eine lebendige Gemeinde sein?" fragte Hofmann und blickte auf die kleinen und großen Pfeifen, die Pfeifen aus Holz und aus Zinn. Sie alle tragen dazu bei, dass es harmonisch klingt. Und ebenso sei es mit den vielen Menschen hier in einer Pfarrei: alle Stimmen bilden ein harmonisches Miteinander. "Bei der Orgel sind nur einige Pfeifen sichtbar, die meisten stehen hinten und werden nicht gesehen" betonte er und schlug wiederum die Brücke zu den Gemeindemitgliedern. "Nicht jeder kann eine Prospektpfeife sein, aber ganz wichtig ist der Beitrag jedes Einzelnen". So wie die neue Orgel einen Antrieb braucht, so notwendig ist auch der Atem bei den Menschen. "Unser Atem ist der Heilige Geist, er macht stumme Zungen reden. Er tippt uns auf der Tastatur unseres Herzens nur leise an - und wir reagieren" resümierte Pfarrer Hofmann. Abschließend betonte er den Wert der Sonntagsgottesdienste, die eine Gemeinde zusammenhalten und bei denen auch die Orgel erklingen wird. "Möge durch unsere neue Orgel der Lobpreis Gottes in uns immer wieder neu zum Klingen kommen. So soll ein Tedeum laudamus aus tiefstem Herzen erschallen".

 



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