domkapitular ammer segnet räume mit weihwasser

Neues Dienstleistungszentrum Waldau offiziell eröffnet

Unterstützung für Pfarreien vor Ort


Waldau, 13. August 2025

Mit einer feierlichen Segnung durch Domkapitular Johann Ammer wurde am Mittwoch, den 13. August, das neue Dienstleistungszentrum Waldau offiziell eröffnet. In Anwesenheit von Dekan Alexander Hösl, kommunalpolitischen Vertretern, Mitgliedern der Kirchenverwaltung sowie Mitarbeitenden wurde damit das erste dezentrale Zentrum seiner Art in der Region in Betrieb genommen – ein Modell mit Zukunft.

Im Rahmen der Eröffnungsfeier unterstrich Domkapitular Ammer die Bedeutung des neuen Zentrums: „Das Dienstleistungszentrum ist ein weiterer wichtiger Schritt im Hinblick auf die Unterstützungsangebote der Pfarreienunterstützung.“ Die Einrichtung sei Ausdruck einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen der Diözese, den Gremien vor Ort sowie der Kirchenverwaltung. Im barrierefreien Erdgeschoss des ehemaligen Pfarrheims Waldau soll das neue Zentrum künftig Pfarrer, Kirchenpfleger und Ehrenamtliche bei Verwaltungsaufgaben professionell entlasten.

Leiter des dreiköpfigen Teams ist Verwaltungskoordinator Thomas Schell aus Waldthurn, unterstützt von den Verwaltungskoordinatorinnen Angela Brkic und Annett Kamm sowie der Teamassistenz Anita Hutterer. Sie sind künftig Ansprechpartner für die Kirchengemeinden in der Umgebung, unter anderem der Dekanate Neustadt-Weiden sowie zunächst auch Tirschenreuth Wunsiedel und Nabburg-Neunburg. 

Kirche näher an den Menschen – Verwaltung als Rückhalt

Dekan Hösl betonte die Signalwirkung des neuen Zentrums: „Hier wird auf Augenhöhe zusammengearbeitet – geprägt von Vertrauen und christlichem Geist.“ Die Einrichtung sei Teil eines lebendigen Netzwerks, das sowohl pastorale als auch administrative Aufgaben mittrage. Ziel sei es, den Seelsorgern wieder mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe zu verschaffen. Ausdrücklich danke er Herrn Domkapitular Ammer der, aufgrund seiner 22jährigen Erfahrung in der Pfarreiseelsorge, sich für die Belange der Pfarrer und Dekane einsetzt und so das Bindeglied zwischen der Diözesanleitung und den Seelsorgern vor Ort ist.

Auch aus kommunaler Sicht stieß das Projekt auf große Zustimmung: Der stellvertretende Bürgermeister Uli Münchmeier lobte die enge Zusammenarbeit zwischen Kommune und Kirche, insbesondere bei sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten. Landrat-Stellvertreter Albert Nickl würdigte den Entschluss der Diözese, durch die Dienstleistungszentren näher an die Pfarreien heranzurücken: „Kirche soll ein fester Teil unserer Gesellschaft bleiben.“

 

Diözesanes Pilotprojekt mit Weitblick

Das Zentrum in Waldau ist Teil eines umfassenden Konzepts der Diözese Regensburg: Bis 2027 sollen insgesamt 13 solcher Dienstleistungszentren entstehen. Nachdem bereits im Frühjahr das erste Zentrum in Regensburg den Betrieb aufgenommen hat, wird Waldau nun zum zweiten Standort. Fünf bis sechs weitere sollen noch in diesem Jahr folgen – über die Diözese verteilt. Die Initiative reagiert auf die steigenden Anforderungen an die Kirchenstiftungen – sei es durch gesetzliche Vorgaben, komplexe Verwaltungsaufgaben oder den Rückgang ehrenamtlicher Mitarbeit.

Kirchenpfleger Helmut Graf zeigte sich erfreut, dass mit dem Zentrum nun ein langfristiger Nutzer für das Erdgeschoss des Pfarrheims gefunden wurde. Die Räumlichkeiten, einst Ort für Frauenbund und Kirchenchor, standen mangels Nutzung zunehmend leer. Durch das neue Zentrum erhalten sie nun eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Aufgabe.

Professionelle Unterstützung für Ehrenamt und Seelsorge

Die Dienstleistungszentren bieten den Kirchenstiftungen eine freiwillig nutzbare Unterstützung bei der Verwaltung im Rahmen der Angebote Verwaltungskoordination & Verwaltungsleitung. Somit kann bei der Unterstützung zwischen Beratung und der direkten Übernahme von Verwaltungsaufgaben gewählt werden. Kristina Baldauf, stellvertretende Leiterin der Abteilung Pfarreienunterstützung, betont: „Unsere Mitarbeitenden bringen Erfahrung aus verschiedensten Fachrichtungen mit – von Jura über Betriebswirtschaft bis hin zu Personalmanagement. Das kommt den betreuten Kirchenstiftungen unmittelbar zugute.“

Zudem erleichtert die enge Vernetzung mit den Fachstellen der Diözese die Arbeit vor Ort. Ziel sei es, das Ehrenamt zu stärken und Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten. Mit Blick auf die pastorale Entwicklung 2034 sei dies ein wichtiger Schritt, um die Kirche zukunftsfähig aufzustellen.

 

Segen für Haus, Menschen und Fahrzeug

Zum Abschluss der feierlichen Eröffnung bat Domkapitular Ammer um Gottes Segen – nicht nur für das Gebäude und die Mitarbeitenden, sondern auch für das Dienstfahrzeug, das symbolisch mit einer Christophorus-Plakette gesegnet wurde. In seiner Lesung aus Psalm 91 erinnerte er an das Vertrauen in Gottes Schutz: „Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn: Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertraue.“

Mit dem neuen Dienstleistungszentrum Waldau geht die Diözese Regensburg einen entscheidenden Schritt in Richtung einer modernen, unterstützenden und menschenzugewandten Kirche.

Text und Fotos: Elisabeth Dobmayer
(jas)



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