Bischof Rudolf Voderholzer und Michael Pawlik.

Neuer Leitender Komtur des Ritterordens zum Heiligen Grab zu Jerusalem, Prof. Dr. Michael T. F. Pawlik, trifft Bischof Dr. Rudolf Voderholzer

Große Herausforderung, auf die ich mich freue

© Stefan Groß


Regensburg, 18.März 2025

Am Dienstag hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer den neuen Leitenden Komtur des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem zu einem Antrittsbesuch im Bischöflichen Ordinariat getroffen. Prof. Dr. Michael T. F. Pawlik übernahm die neue Aufgabe am 1. Januar 2025. Der Klinikdirektor des Caritas-Krankenhauses St. Josef ist nun für vier Jahre für alle Belange rund um die Regensburger Komturei verantwortlich. 

Bischof Rudolf, der selbst in den Orden am 21. Mai 2016 in Münster aufgenommen wurde, bedankte sich sehr herzlich bei dem Mediziner für seine verantwortungsvolle Aufgabe im Rahmen dieser „sehr ehrenwerten Tätigkeit“, die dieser neben seinem hohen Arbeitspensum, jetzt noch bewältigen müsse. „Mitten im Beruf“, so Pawlik, „ist das eine große Herausforderung“, dennoch sei er froh, diese Ausgabe übernommen zu haben. Eine Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Komturei ist geplant sowie am 3. Mai 2025 ein Pontifikalamt zum Jubiläum in der Schottenkirche in Regensburg. Auch eine Reise nach Zypern wird von der Komturei organisiert, weil eine Reise in das Heilige Land derzeit aufgrund der unsicheren politischen Lage nicht möglich ist.  

Vita Prof. Michael T. F. Pawlik

Prof. Dr. med. Michael T. F. Pawlik ist seit vielen Jahren Facharzt für Anästhesiologie und leitet seit 2014 die Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am Caritas-Krankenhaus in der Donaustadt. In dieser Funktion verantwortet er alle anästhesiologischen Maßnahmen vor, während und nach operativen sowie diagnostischen Eingriffen. Zusätzlich ist er als stellvertretender Ärztlicher Direktor tätig und leitet ein spezialisiertes Zentrum für Tauch- und Hyperbarmedizin.

Sein medizinisches Fachwissen wird durch eine Vielzahl an Zusatzqualifikationen ergänzt, darunter Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin, Chirotherapie, Sportmedizin sowie Tauch- und Hyperbarmedizin. Zudem besitzt er die Fachkunde als Leitender Notarzt und hat eine Ausbildung als Ärztlicher Leiter Rettungsdienst absolviert. Als Träger des Europäischen Diploms für Anästhesiologie und Intensivtherapie (DEAA) und anerkannter ABS-Experte im Bereich Infektiologie bringt er ein umfassendes Wissen in seinen Arbeitsbereich ein.

Neben seiner klinischen Tätigkeit engagiert sich Prof. Pawlik auch in humanitären Projekten. Zusammen mit seinem Team führte er in Kambodscha Operationen an Kindern durch, die unter schweren Verbrennungen oder Fehlstellungen litten, um ihnen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. 

„World Restart a Heart Day“

Im Rahmen des „World Restart a Heart Day“ arbeitet das Caritas-Krankenhaus St. Josef eng mit den katholischen Schulen in Regensburg zusammen und schult die Schülerinnen und Schüler, wie sie Menschen im Notfall helfen können, bis der Notarzt kommt.  Bei einem Herzkreislaufstillstand kommt es auf jede Minute an, so Pawlik im Gespräch mit dem Bischof. Je früher reanimiert wird, desto höher sind die Überlebenschancen für die Betroffenen. Dennoch gibt es in Deutschland viele Menschen, die zögern, im Notfall zu helfen. Das will das Team um Prof. Pawlik ändern. Es sei wichtig, bereits Kinder und Jugendliche für das Thema Laienreanimation zu sensibilisieren. Daher sei es wichtig, ihnen die wichtigsten Handgriffe zu zeigen. Ein Wunsch von Pawlik ist es darüber hinaus, dass das Thema der Reanimation fest im Lehrplan verankert wird: „In Dänemark oder Schweden, wo Wiederbelebung Teil des Unterrichts ist, liegt die Laienreanimationsquote bei 60 bis 70 Prozent. In Deutschland bei 40 Prozent. Hier haben wir großen Nachholbedarf.“ Der Welttag der Herz-Lungen-Wiederbelebung (World Restart a Heart Day) ist eine internationale Sensibilisierungskampagne, die in zahlreichen Ländern am 16. Oktober stattfindet. Ihr Hauptziel ist es, auf die Bedeutung der Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Laien hinzuweisen und Menschen zu ermutigen, die HLW zu erlernen. Initiiert wurde der Tag vom European Resuscitation Council mit der Unterstützung des Europäischen Parlaments.

Die Komturei St. Wolfgang in Regensburg

Die Komturei St. Wolfgang in Regensburg ist eine regionale Einheit des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Dieser päpstliche Laienorden setzt sich für die Unterstützung der christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land ein, insbesondere durch Bildungs- und Sozialprojekte.

Die Ordensleitung hat ihren Sitz in Rom. Aufgrund politischer und ökonomisch schwieriger Verhältnisse haben die seit der Zeit Jesu an den Stätten des Wirkens Christi ansässigen Christen in hoher Zahl das Land verlassen. Der Orden ist in mehr als 30 Ländern auf der ganzen Welt vertreten. Seit Beginn vor 134 Jahren nimmt die Gemeinschaft Frauen und Männer auf. Die Regensburger Komturei wurde im Jahr 1975 gegründet und umfasst derzeit 45 Mitglieder. Im Oktober 2022 fand eine feierliche Investitur statt, bei der 19 neue Mitglieder in den Orden aufgenommen wurden. Die Deutsche Statthalterei des Ordens ist in mehrere Ordensprovinzen unterteilt, darunter auch die Bayerische Ordensprovinz, zu der die Regensburger Komturei gehört. Deutschlandweit zählt der Orden über 1.000 Mitglieder, während es weltweit rund 30.000 sind.

Im Dezember 2024 kam es zu einem Führungswechsel in der Komturei St. Wolfgang: Nach acht Jahren übergab die bisherige Leitende Komturdame; Frau Prof. Dr. Jutta Dresken-Weiland die Verantwortung an einen neuen Leiter. Der Orden bleibt weiterhin aktiv in seinem Engagement für das Heilige Land und die christliche Gemeinschaft vor Ort.

Text und Foto: Stefan Groß
(jas)



Nachrichten