Monatliche Fatimafeier auf dem Eichlberg: Bischof Rudolf feiert Pontifikalmesse
Gottesmutter Maria führt zu ihrem Sohn
Eichlberg / Regensburg, 16. August 2024.
Die Bitte, dass die Gottesmutter Maria „uns alle hinführt zu seinem Sohn, der das Brot des Lebens ist, der uns stärkt und uns einst aufnehmen will in seine himmlische Herrlichkeit“, richtete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer an die zahlreichen Gläubigen in der Wallfahrtskirche auf dem Eichlberg. Hierher war er gekommen, um mit dem scheidenden Pfarrer Pater Jose Peter OCD eine Pontifikalmesse zum Fatimatag zu feiern und ihm für sein Engagement in den vergangenen zehn Jahren zu danken.
Ins Zentrum seiner Predigt stellte der Bischof den im Alter von nur acht Jahren an Leukämie verstorbenen italienischen Buben Davide, bei dem diese Krankheit bereits mit vier Jahren festgestellt wurde. Im März 2021 sahen die behandelnden Ärzte keine weiteren Behandlungsmöglichkeiten. Als Davides Mutter ihn trösten wollte und die Obhut des Schutzengels ansprach, antwortete der damals achtjährige, todkranke Junge, dass er seinen Schutzengel schon kenne, da dieser seit einiger Zeit an sein Bett komme. Das mache ihn nun auch gelassener beim Ertragen der Krankheit, soll er gesagt haben.
In Davides Elternhaus in Piscopio, einem kleinen Dorf in Kalabrien, war zuvor nicht über solche Themen oder Erscheinungen gesprochen worden. Als die Mutter dann bei der Recherche auf ein Madonnenbild gestoßen war, das besonders in Süditalien verehrt wird, und dies ihrem Sohn zeigte, sagte er: „Ja, das sind die kleinen Engel, die mich besuchen, und das ist die Madonnina!“
Gottesmutter zeigt sich immer wieder Kindern
„Wieder scheint die Gottesmutter sich gerade einem Kind zu zeigen“, schlug Bischof Voderholzer die Brücke zu den Hirtenkindern von Fatima. Wenige Tage vor seinem Tod durfte Davide noch das Sakrament der Erstkommunion feiern. Am 22. Juni 2021 ist er gestorben – und wohl bei den Engeln und der Gottesmutter geborgen. Als ein „kleines Wunder“ bezeichnete es der Regensburger Oberhirte, dass Davides Eltern durch das Zeugnis ihres Sohnes zu „gläubigen und betenden Menschen“ wurden – „der Trost, der von dieser Geschichte ausgeht, ist bemerkenswert“, fasste Bischof Rudolf zusammen.
Der Bischof zog abschließend einen Vergleich zu Dietrich Bonhoeffers wohl bekanntestem Text, der an Weihnachten 1944 – den Tod vor Augen – sein Schutzengelgebet „Von guten Mächten“ geschrieben hat. „Das hat der kleine David auch erfahren. Brauchen wir nicht auch die Erinnerung an die Fürsorge Gottes durch die Engel, und dass unsere wahre Heimat im Himmel ist. Und dass es alle Mühe lohnt, sich darauf vorzubereiten und im Angesicht der Ewigkeit unser irdisches Leben entsprechend zu gestalten?“
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer bei seiner Predigt
Wiederbelebung und Fortführung der Fatima-Tradition
Pater Jose Peter blickte auf die Wiederbelebung bzw. Fortführung der Fatimafeiern zurück, die sein Vorgänger, der langjährige Eichlberger Seelsorger Pfarrer Karl-Maria Ferges, eingeführt hatte. „Die Fatimafeiern sind immer gut besucht und gestaltet“, freute sich Pater Jose. Das unterstrich auch Bischof Rudolf, der dem Pater des Ordens der Unbeschuhten Karmeliter für die Wiederbelebung und das Engagement hierfür wie auch bei der jährlichen Dreifaltigkeitswallfahrt dankte. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Tradition nicht fortgeführt wird“, appellierte er an die Gläubigen und an den Nachfolger von Pater Jose Peter. Dass angesichts des bedrohten Friedens in der Welt das Gebet und besonders die Fürbitte an die Gottesmutter Maria dringend notwendig seien, war seitens der Gottesdienstbesucher öfters zu hören.
Der Pontifikalmesse schloss sich die Lichterprozession an. Nach dem Kreuz trugen an der Spitze vier Mitglieder der Katholischen Landjugend die Figur der Gottesmutter von Fatima, danach folgten die Ministranten und die Geistlichen. Mit Gesang und Musik begleiteten Katrin Gaßner und Martin Köbler (Trompete) die Prozession. Gaßner hatte bereits bei der Eucharistiefeier mehrere Lieder gesungen. Mit dem eucharistischen Segen und dem Te Deum endete die Fatimafeier.
Text und Fotos: Markus Bauer
(SG)
Weitere Infos
Unser obiges Bild zeigt die Zelebranten des Gottesdienstes: Pater Jose Peter OCD, Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Regionadekan Monsignore Johannes Hofmann, der aus der Pfarrei Eichlberg stammt und an diesem Abend auch als Beichtvater wirkte.