„Möge der Herr Dich weiterhin auf Pfaden des Lichts führen“
(pdr) Gustavo Gutiérrez begeht an diesem Sonntag seinen 80. Geburtstag. Gustavo Gutiérrez Merino OP wurde am 8. Juni 1928 in der peruanischen Hauptstadt Lima geboren. Der Dominikaner und Priester zählt zu den hervorragenden Begründern der Befreiungstheologie und ist seit Jahrzehnten mit dem Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller eng befreundet. Bischof Gerhard Ludwig traf seinen Freund wiederholt während seiner Aufenthalte in Peru. Bis heute sind sie im persönlichen Einsatz gegen die Armut in dem Andenstaat vereint.
Bischof Gerhard Ludwig gratulierte seinem Freund anlässlich des Geburtstags am kommenden Sonntag. „Gott hat Dir einen langen Weg geschenkt und Dich mit Gnaden und Gaben im Dienst der Kirche, der Menschen und in der theologischen Reflexion aus der Sicht des lateinamerikanischen Kontinents beschenkt“, so Bischof Gerhard Ludwig in einem schriftlichen Gruß. Für all diese Wohltaten schließt sich der Bischof der Danksagung für Gutiérrez´ Leben und seine Hingabe an den Herrn in der Kirche im Predigerorden an. „Möge der Herr Dir die nötige Gesundheit schenken und Dich weiterhin auf Pfaden des Lichts führen“, schreibt der Bischof weiter.
Wiederholt war der Befreiungstheologe Gast von Bischof Gerhard Ludwig in Regensburg, etwa anlässlich der Bischofsweihe Ende 2002 sowie anlässlich der Vorstellung des gemeinsamen Buches „An der Seite der Armen“, das Bischof Gerhard Ludwig und Gustavo Gutiérrez 2004 herausgegeben haben. Zur Zeit lebt Gutierrez in einem dominikanischen Konvent in einem Armenviertel in Lima.
Mit seinem bahnbrechenden Werk „Theologie der Befreiung“ von 1971 setzte Gutiérrez Maßstäbe für die Entwicklung einer Theologie in Lateinamerika, die die Vorgaben des römisch-katholischen Glaubens wie auch die Lebenswirklichkeit der Menschen auf dem Kontinent angemessen berücksichtigt. Gustavo Gutiérrez studierte Medizin und Literatur in Peru, Psychologie und Philosophie im belgischen Leuven und wurde an der Katholischen Universität von Lyon promoviert. Er ist Begründer und Leiter des Bartolomé de las Casas-Instituts in Peru. An mehreren Universitäten erhielt er den Ehrendoktor, u. a. in Québec und Freiburg im Breisgau. 2001 trat er dem Dominikaner-Orden bei. Er ist Inhaber der John Cardinal O´Hara-Professur an der University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana. Er wirkte als Professor an der Päpstlichen Universität von Peru sowie als Gastprofessor an zahlreichen renommierten nordamerikanischen und europäischen Universitäten. Er ist Mitglied der Peruanischen Akademie für Sprache und wurde 1993 von der französischen Regierung mit der Ehrenlegion für sein unermüdliches Wirken ausgezeichnet.