MISEREOR-Geschäftsführer berichtet Bischof Voderholzer über Amazonas-Synode
Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des Katholischen Hilfswerkes Misereor, besuchte Bischof Rudolf Voderholzer in Regensburg. Mit dabei: Domkapitular Thomas Pinzer, Leiter des Seelsorgeamtes im Bistum Regensburg, die diözesane Umweltbeauftragte Beate Eichinger und Ruth Aigner, Leiterin der Arbeitsstelle Weltkirche. Spiegel berichtete dem Regensburger Bischof über die Inhalte der Amazonas-Synode, die im Oktober in Rom stattfand. Die Vertreter der Katholischen Hilfswerke, darunter Pirmin Spiegel, waren als Berater von Papst Franziskus dazu eingeladen worden.
19 Prozent des Urwaldes sind bereits zerstört
Die Synode, so Spiegel, stand unter der großen Überschrift der "Umkehr". Einer Umkehr von der Zerstörung der Umwelt und einem profitorientiertem Denken. 19 % des Amazonas-Urwaldes seien bereits abgeholzt worden - für den Ausbau von Weideflächen und dem Anbau von Sojabohnen. Die Wälder aber seien als Ökosystem für die ganze Welt von großer Bedeutung, erläuterte Pirmin Spiegel, der selbst mehr als 15 Jahre in der bedrohten Region als Missionar tätig war. Misereor hat eine Perspektivkommission ins Leben gerufen, in der in den nächsten 5 Jahren zu Lösungsansätzen gearbeitet werde soll. Die Denkansätze orientieren sich an der päpstlichen Enzyklika "Laudato si". Die Ergebnisse der Synode wurden als Vorschlag für weitere Schritte an Papst Franziskus vorgelegt. Mit Spannung wird auch das nachsynodale Schreiben des Heiligen Vaters erwartet.
Der Katakombenpakt: Schutz der Schöpfung und der indigenen Völker
Pirmin Spiegel berichtete weiter, dass Misereor auch Unterzeichner des Katakombenpakts ist, der während der Synode in Rom beschlossen wurde. Der "Katakombenpakt für das Gemeinsame Haus" greift bewusst den ersten Katakombenpakt auf, in dem sich am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils zahlreiche Bischöfe "für eine arme und dienende Kirche" ausgesprochen hatten. Die Unterzeichner verpflichten sich damit einem nachhaltigen und ressourcenschonenden Lebensstil, dem Schutz der Schöpfung und der indigenen Völker sowie zu einem synodalen Miteinander in der Kirche. Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel fordert, sich für die Rechte der indigenen Völker im Amazonasraum einzusetzen. "Auch die deutsche Bundesregierung kann hier ein wichtiges Zeichen setzen. Im Koalitionsvertrag hat sie sich die Ratifizierung der ILO-Konvention Nummer 169 vorgenommen, die den indigenen Völkern ein Anhör- und Mitspracherecht an der Nutzung ihrer Heimat zuspricht. Den Worten müssen Taten folgen."