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Neuer Weiterbildungsverbund für Ärzte in Schwandorf und Wackersdorf

Hausärztliche Versorgung sicherstellen

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Schwandorf / Regensburg, 8. November 2024

Vor allem in ländlichen Regionen wird es zunehmend schwierig, hausärztliche Praxen zu besetzen und damit die medizinische Versorgung sicherzustellen. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten und die Facharztweiterbildung in der Allgemeinmedizin aus einer Hand zu ermöglichen, haben sich das Barmherzige Brüder Krankenhaus St. Barbara Schwandorf und die Praxis Wackersdorfer Hausärzte zusammengeschlossen.

Zum 1. Oktober 2024 hat der neu gegründete Weiterbildungsverbund Schwandorf – Oberpfälzer Seenland seine arbeit begonnen, nun gab es eine feierliche Auftaktveranstaltung. Die fachärztliche Weiterbildung Allgemeinmedizin umfasst strukturierte und planbare Weiterbildungsabschnitte im klinischen und ambulanten Bereich. Hier setzt der neue Verbund an: Bisher mussten sich Ärztinnen und Ärzte, die sich für eine Weiterbildung in der Allgemeinmedizin entschieden haben, ihre Weiterbildungsabschnitte in Eigenregie zusammenstellen und sich für jede Praxis oder Krankenhaus individuell bewerben.

Eine lückenlose Weiterbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin war zuvor nur schwer möglicht, weil die Ableistung der Weiterbildungsabschnitte meist mehrfache räumliche Veränderungen erforderlich machte. Die Verbundweiterbildung bedeutet für die angehenden Hausärztinnen und Hausärzte, dass sie jetzt ihre gesamte Weiterbildung nach ihrem individuell festgelegten Rotationsplan mit den Partnern des Weiterbildungsverbunds Schwandorf – Oberpfälzer Seenland absolvieren können – ohne mühsame Stellensuche, ohne Unterbrechungsphasen und ohne größere Ortswechsel.

Bessere Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin

„Durch den Weiterbildungsverbund wird der Ablauf konkret strukturiert und bietet eine optimale Planungssicherheit für die Medizinerinnen und Mediziner. Zusätzlich ist es eine gute Möglichkeit, auch das Interesse an der Notfallmedizin weiter zu befeuern, denn auch hier sehen wir besonders im ländlichen Gebiet einen Mangel“, beschreibt Dr. Alois Riedel die Ziele des Zusammenschlusses. Er ist der Koordinator für die Weiterbildung im Verbund. Besonders zeichnet sich der Verbund dadurch aus, dass die einzelnen Weiterbildungsabschnitte sowohl zeitlich zusammenhängend als auch in der gleichen Region abgeleistet werden können.

In der fünfjährigen fachärztlichen Weiterbildung Allgemeinmedizin erlangen Medizinerinnen und Mediziner nach dem Studium wichtige theoretische und praktische Kenntnisse, um im Anschluss im niedergelassenen Bereich tätig zu sein. Zu den verschiedenen Abschnitten der Weiterbildung gehören Stationen im klinischen wie im ambulanten Bereich. In insgesamt 60 Monaten Weiterbildungszeit müssen 24 Monate in der Allgemeinmedizin in der ambulanten hausärztlichen Versorgung und 36 Monate in der stationären Akutversorgung geleistet werden. Ohne einen Weiterbildungsverbund ist die Organisation dieser Abläufe mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden. Oft kommt zur hohen und steigenden Arbeitsbelastung im medizinischen Alltag ein schlecht planbares unternehmerisches Risiko hinzu. Damit einher gehen Verzögerungen in der Weiterbildung und somit bis zum Abschluss zur Fachärztin oder zum Facharzt.

Breite Unterstützung aus der Kommunalpolitik

Unterstützt wird die Initiative des Weiterbildungsverbunds zwischen den Wackersdorfer Hausärzten und dem Krankenhaus St. Barbara Schwandorf auch durch den Landkreis Schwandorf, die Gemeinde Wackersdorf und die Stadt Schwandorf. „Der Zusammenschluss zum Weiterbildungsverbund ist ein wichtiger Schritt, für den ich den Beteiligten einen sehr guten Start wünsche!“ gratulierte Landrat Thomas Ebeling. „Die Kooperationspartner reagieren damit äußerst lobenswert auf einen Wandel in der hausärztlichen Struktur. Wir möchten die medizinische Versorgung auch am Land sicherstellen, und das ist nur eine der wichtigen Gemeinsamkeiten zwischen dem Krankenhaus St. Barbara in Schwandorf und unserer Hausarztpraxis der Wackersdorfer Hausärzte“, unterstrich Thomas Falter, Bürgermeister Wackersdorf.

Auch der 2. Schwandorfer Bürgermeister Andreas Wopperer unterstrich: „Weiterbildungsverbund bedeutet auch Weiterentwicklung des Krankenhauses, und dafür wünsche ich viel Erfolg. Ich hoffe, dass der Verbund durch weitere Ärzte aus Schwandorf, Steinberg und Umgebung weiter gestärkt wird.“ Dankbar für die Beharrlichkeit der beteiligten Personen bei der Voranbringung des Projekts zeigte sich auch Geschäftsführerin Janina Philipp: „Man sieht mit diesem Schritt erneut, wie unser Krankenhaus sich mit der Region weiterentwickelt. Ich freue mich, dass es nun soweit ist und wir ein attraktives Paket anbieten können.“

Verbesserung der Versorgung mit Allgemeinärzten

„Mit dem Weiterbildungsverbund möchten wir insbesondere Medizinabsolventinnen und –absolventen ansprechen, die sich für dieses Fachgebiet interessieren und die Facharztweiterbildung anstreben“, erläutert Dr. Jochen Spieß, Ärztlicher Leiter des Notfallzentrums am Krankenhaus St. Barbara. Doch auch Fachärzte anderer Disziplinen, die in die Allgemeinmedizin wechseln möchten, seien willkommen. Die Bewerbung läuft dabei über die Personalabteilung des Krankenhauses St. Barbara.

 „Durch den Weiterbildungsverbund verbessern wir die Versorgungslandschaft mit Allgemeinärzten ganz konkret. Daher liegt es auf der Hand, dass der neu gegründete Verbund offen ist für weitere Neuzugänge, eine Teilnahme weiterer Praxen ist in gemeinsamer Absprache ausdrücklich erwünscht“, betonte Stefan Roi, leitender Arzt der Wackersdorfer Hausärzte im Rahmen der Auftaktveranstaltung im Foyer des Krankenhauses.

Text: Johanna Foitzik

(sig)



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