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MdB Peter Aumer besucht das Papsthaus in Pentling

Auf den Spuren des Menschen, der Benedikt XVI. war

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Regensburg, 15. Juli 2024.

Am Freitagnachmittag begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer den Bundestagsabgeordneten Peter Aumer im Papsthaus in Pentling. In einer Führung durch die Zimmer, die der verstorbene Papst Benedikt XVI. in seiner Zeit als Professor an der Universität Regensburg bewohnte, bekam der gebürtige Regensburger Politiker einen Eindruck vom Menschen Joseph Ratzinger.

Besonders beeindruckend war MdB Aumer davon, wie sehr Jospeh Ratzinger auf Langlebigkeit bei seiner Einrichtung achtete, um Verschwendung vorzubeugen. Denn Jospeh Ratzinger plante eigentlich, nach seiner Berufung als Professor an der Theologischen Fakultät in Regensburg dauerhaft sesshaft zu werden. „Wenn die Ratzingers etwas angeschafft haben, dann musste es halten. Des wor was guads. Das wurde dann auch nicht weggeschmissen“, so Bischof Rudolf Voderholzer.

Die Deckenlampe im Arbeitszimmer ist beispielsweise nicht aus den 1970er Jahren, sondern aus den 1930ern und wurde beim Umzug nach Regensburg mitgebracht. Auch der Schreibtisch wurde bis zu seinem Tod genutzt. Joseph Ratzinger hatte ihn 1953 zu Beginn seiner Dozententätigkeit in Freising von der Hochschule zur Verfügung gestellt bekommen. Der angehende Professor lernte das Möbelstück schätzen und kaufte den Schreibtisch vor seinem Umzug nach Bonn 1959. Ratzinger nahm ihn zu allen seinen Wirkungsstätten mit, bis nach Rom. Das Original steht heute im Vatikan. Im Papsthaus ist eine originalgetreue Kopie.

Peter Aumer MdB und Bischof Dr. Rudolf Voderholzer

Peter Aumer MdB und Bischof Dr. Rudolf Voderholzer im Arbeitszimmer Joseph Ratzingers in dessen Haus in Regensburg-Pentling.

Der Weihnachtswunsch des kleinen Joseph Ratzinger

 

Für einen Schmunzler sorgte auch das bislang älteste schriftliche Dokument Joseph Ratzingers. 1934 schrieb der damals erst 7-jährige Joseph seinen „Christkindlbrief“ wie seine zwei älteren Geschwister. „Liebes Christkind, du schwebst bald auf die Erde hernieder. Du willst den Kindern Freude bereiten. Auch mir willst du Freude bereiten. Ich wünsche mir den Volks-Schott, ein grünes Messkleid und ein Herz Jesu. Ich will immer brav sein.“ Der Volks-Schott war das Buch der Liturgischen Bewegung. „Er wollte die Liturgie verstehen. Das ist sensationell“, so Bischof Voderholzer.

Nach der Führung durch das Papsthaus schrieb MdB Aumer noch in das Gästebuch und dankte für die tiefen Einblicke in die Person Joseph Ratzinger. Darauf zeigte Bischof Rudolf Voderholzer dem Bundestagsabgeordneten noch das Institut Papst Benedikt XVI., das in den Räumen des Priesterseminars in Regensburg seinen Sitz hat.Von 1970 bis 1977 wohnte Joseph Ratzinger während seines Wirkens als Dogmatik-Professor in dem nach seinen Wünschen entworfenen Haus. Auch später als Erzbischof von München-Freising und dann als Präfekt der Glaubenskongregation verbrachte er dort seinen Urlaub. Am 22. September 2012 wurde das Papsthaus in seiner neuen Bestimmung als biographisches Museum und Begegnungsstätte geweiht.

Text: Simon Doering

(SG und sig)



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