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„Mann der Basis“

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Zu einer Feierstunde anlässlich des fünften Weihejubiläums von Bischof Gerhard Ludwig sind Vertreter aus allen Bereichen des Bistums am Sonntag in das Regensburger Kolpinghaus gekommen. Nach der Pontifikalvesper im Hohen Dom St. Peter sprachen einige Vertreter kurze Grußworte, bevor der Regensburger Bischof die alljährlich am Christkönigstag stattfindende Verleihung der päpstlichen und bischöflichen Ehrungen vornahm.

Generalvikar Michael Fuchs erinnerte sich in seinem Grußwort an die Bischofsweihe vor fünf Jahren. „Mit kraftvollen Worten hat Bischof Gerhard Ludwig sein Amt angetreten. Heute, nach den ersten fünf Jahren Ihres Episkopats, sehe ich, wie sehr Ihre Worte damals die Situation in unserem Land getroffen haben. Entgegen manchem, lauen Selbstverständlichkeits-Katholizismus, der sich auf der 60er Jahre-Welle ausruhen möchte, betonen Sie immer wieder: Die Mission beginnt bei jedem kleinen Kind von vorne. Um diese Weitergabe des Glaubens mühen Sie sich, mit aller Kraft und allem Herzen“. Dabei spüre man Ihre sieben Jahre als Kaplan, und die 15 Jahre seelsorglicher Mithilfe in einer Münchner Pfarrei.

Bischof Gerhard Ludwig habe sich von seinem Weg auch nicht abbringen lassen durch ein paar kleine Gruppierungen, die „immer noch an den Lieblingsthemen der 60er und 70er Jahre hängen und in einer stark politisierten Sicht die Kirche revolutionieren wollen“. Von einer Neuevangelisierung in Christus oder einer Durchdringung der Gesellschaft mit christlichen Werten höre man bei diesen Personen kaum etwas. Mit großem Mut ginge der Bischof gegen diese Zerstörungstendenzen vor. „Wir danken für fünf Jahre mutigen, schwungvollen und segensreichen Wirkens in unserer Diözese“.

Regionaldekan Johann Strunz betonte, es ginge Bischof Gerhard Ludwig nie um seine Person, sondern immer um die Sache. „Ich kenne nur wenige Bischöfe, die sich so engagiert haben und unentwegt in ihrem Bistum unterwegs sind. Trotz vieler übergeordneter Aufgaben haben Sie Ihre Diözese nie vernachlässigt. Besonders gerne denke ich an die Regionalbesuche zurück, zu denen Sie für jeweils eine ganze Woche in alle acht Regionen des Bistums gereist sind. Ich kann nur wünschen, dass Ihre Arbeit Früchte trägt für die Neuevangelisierung unserer Diözese.“

Klaus Hofbauer, MdB, richtete sich in seiner Eigenschaft als Mitglied im Diözesansteuerausschuss an den Bischof. „Die Finanzen der Diözese liegen Ihnen in besonderem Maße am Herzen. Wir Mitglieder im Steuerausschuss schätzen die effektive und zielorientierte Leitung durch Sie“. Die Finanzen im Bistum seien in Ordnung, betonte Hofbauer. Im Gegensatz zu anderen Bistümern würde ein wesentlicher Anteil der Steuereinnahmen an die Pfarreien weitergeleitet. Bischof Gerhard Ludwig sei ein „Mann der Basis“, dessen ständige Präsenz in den Pfarreien von den Menschen gut angenommen werde.

Für den Diözesanpastoralrat richtete Franz Spichtinger ein Grußwort an den Bischof. Spichtinger war ehemals Vorsitzender des Diözesanrates gewesen, der vor zwei Jahren in den Pastoralrat und das Diözesankomitee übergegangen ist. „An Ihrem Weihetag hatte ich die Ehre, Ihnen die Treue der Laien in unserer Diözese zuzusagen. Wir waren und sind als Gläubige aufgefordert, uns mit Ihnen zu identifizieren. Sie geben Orientierung und beziehen Position, auch dafür sind wir Ihnen zu großem Dank verpflichtet.“

Bischof Frantisek Radkovsky, der eigens aus der Nachbardiözese Pilsen nach Regensburg gekommen war, verband seine Grüße mit dem Dank für die „brüderliche Hilfe, die Ihre Diözese leistet“. „Die Bedingungen bei uns sind ganz anders. Der Druck des Kommunismus und des Konsumismus hat vielleicht noch schwierigere Folgen als hier. Aber ich spüre immer mehr, dass die Menschen wieder nach Orientierung, nach Gott suchen.“

Für den Bereich der Diakonie und des caritativen Wirkens sprach der Direktor der Katholischen Jugendfürsorge, Michael Eibl. „Es waren fünf Jahre intensiver Begleitung der sozial-caritativen Dienste. Bei Ihren häufigen Besuchen haben Sie uns immer wieder unser religiöses Fundament in Erinnerung gerufen. Bei zahlreichen persönlichen Begegnungen mit Behinderten und Benachteiligten haben Sie mit kleinen Gesten viele Menschen erreicht. Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit und Ihr Vertrauen“. Eibl ist in der über 90-jährigen Geschichte der Katholischen Jugendfürsorge der erste Laie, dem der Diözesanbischof die verantwortungsvolle Aufgabe des Direktors übertragen hat.

Peter Tezzele, Rektor der Realschule der Marienschulen und Vorstandsmitglied der Schulstiftung, ging auf die besondere Bedeutung ein, die der Regensburger Bischof den kirchlichen Schulen beimisst. „Es ist ein Grundauftrag der Kirche, Bildung zu betreiben. Die kirchlichen Schulen erfreuen sich eines unvermittelten Zulaufs.“ Die Schulstiftung, die Bischof Gerhard Ludwig vor vier Jahren ins Leben gerufen hatte, hätte bereits neun Mitgliedsschulen integrieren können. „Dass immer mehr Schulen nicht mehr überlebensfähig sein werden, haben Sie schon vor vier Jahren in weiser Voraussicht bedacht. Das zarte Pflänzchen, die noch junge Schulstiftung, kann schon jetzt fast ohne Hilfe stehen.“
Musikalisch umrahmte das Regensburger Blechbläserensemble Brassmania die Feierstunde.



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