News Bild "Machen wir uns immer wieder bewusst, dass wir wie Maria Christusträger sein dürfen" - Bischof Rudolf auf Pastoralbesuch in St. Martin in Deggendorf

"Machen wir uns immer wieder bewusst, dass wir wie Maria Christusträger sein dürfen" - Bischof Rudolf auf Pastoralbesuch in St. Martin in Deggendorf

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Ein ganz besonderer Festtag war der 4. Adventssonntag für die Pfarrei Sankt Martin in Deggendorf. In der vollbesetzten Pfarrkirche wurde mit Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer der Abschluss der umfangreichen Renovierungsarbeiten gefeiert. Nach der Außensanierung im Jahr 2013 folgte nun 2015 die Innenrenovierung bei einer Gesamtsumme von 1.325.000,-- Euro. Bischof Rudolf war sichtlich begeistert vom glanzvollen Ergebnis der Arbeiten und dankte allen Beteiligten.

 

Imposant war der Einzug der Geistlichkeit und des Seelsorgeteams mit den vielen Ministranten in die große Pfarrkirche, an der an diesem Tag die Sitzplätze zu knapp wurden. "Ich bin froh und glücklich. Wir sagen von ganzem Herzen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, diese große Aufgabe der Renovierung unserer Kirche zu meistern" betonte Pfarrer Wolfgang Riedl. Und jeder, der schon einmal gebaut hat, könne dieses Glücksgefühl "Wir sind wieder daheim" nachempfinden. Besonderen Dank richtete er an Pfarrer Martin Neidl, der die Grabkirche als Ausweichkirche während der Renovierungszeit für die Pfarrei Sankt Martin zur Verfügung stellte. Bischof Rudolf betonte, dass er nicht das erste Mal in Deggendorf ist, aber zum ersten Mal in der Pfarrei Sankt Martin, der größten Pfarrei im Bistum Regensburg. "Schön dass so viele da sind" lobte er die versammelte Gottesdienstgemeinde, die dies mit einem spontanen Applaus belohnte. Noch rieche die Kirche ganz neu und er entdeckte eine wunderbare Verbindung zwischen alt und neu. Freudig erklärte er auch, dass heute nicht nur die vier Kerzen am Adventskranz brennen, sondern auch an den zwölf Säulen, auf denen die Kirche ruht, die zwölf Apostelleuchter entzündet sind als Zeichen, dass der Bischof als Nachfolger der Apostel im Gotteshaus weilt.  

 

"Weihnachtszeit ist auch Besuchszeit" erinnerte Bischof Rudolf und sprach den Hausfrauen von der Vorbereitung mit Gästezimmer und Speiseplan aus der Seele. Bezugnehmend auf das Evangelium vom Besuch Marias bei Elisabeth, blickte er auch die "Visitatio", auf diese ganz besondere Begegnung der beiden schwangeren Frauen. "Hier wurde Maria Großartiges gesagt und Elisabeth bricht in Jubel aus" betonte Bischof Rudolf. Warum sich Maria auf den etwa 120 Kilometer langen Weg gemacht hat, sage das Evangelium nicht. "Aber es könnte sein, dass sie die Weissagung, "dass Elisabeth in ihrem hohen Alter noch ein Kind gebären wird" mit eigenen Augen sehen wollte. Eine weitere Möglichkeit sei, dass Maria ihrer Verwandten zu Hilfe eilen wollte, um die Geburt des Kindes vorzubereiten. "Und es kann auch sein, dass `Mütter in der Hoffnung`  ganz unter sich etwas zu besprechen haben. Gewisse Dinge dulden keinen Aufschub" resümierte Bischof Rudolf. Der Evangelist erzähle, dass Maria drei Monate bei Elisabeth bleibt, aber was in dieser Zeit geschah, davon ist nichts bekannt. Nur die Begrüßungsszene werde als wunderbare Kommunikation zwischen zwei Frauen geschildert, aber vielleicht auch der noch ungeborenen Kinder. "Das Kind hüpft in ihrem Leib" sei eine Aussage, dass Johannes der Täufer bereits vor seiner Geburt auf den Messias hinweisen darf, dass er seiner Mutter vermitteln darf, welch ausserordentliche Begegnung jetzt stattfindet. "In dieser kurzen Begegnung verdichtet sich das Alte und Neue Testament" erklärt der Diözesanbischof und sieht auf das Wirken des Heiligen Geistes beim Dialog der beiden Frauen und dem anschließenden Jubel Mariens beim Magnificat. "Eine ganz und gar gelungene Begegnung, ein ganz und gar gelungener Besuch" stellte Bischof Rudolf fest und wünschte diese offenen Begegnungen mit einem mitfühlenden Herzen voller Dankbarkeit zum Weihnachtsfest. "Machen wir uns immer wieder bewusst, dass wir Christusträger sein dürfen" und "Lassen Sie sich anstecken von Johannes, der bereits im Mutterleib vor Freude getanzt hat". Bischof Rudolf dankte aber auch allen die in der in der Pfarrei Sankt Martin haupt- und ehrenamtlich Mitarbeiten. Gleichzeitig ermunterte er auch die Großeltern und Eltern, dass sie die Kinder zum Glauben führen. Sei abschließender Dank galt Landrat Christian Bernreiter und allen Helfern, die sich aufopfernd und umsichtig in der brisanten Flüchtlingspolitik einbringen. Langanhaltender spontaner Applaus bekräftigte die exzellenten Predigtworte des Diözesanbischofs.  

 

Mit arrangierten Liedern von Kirchenmusiker Konrad Jocher gestaltete der Kirchenchor Sankt Martin mit einem Streicherensemble den Gottesdienst musikalisch. Am Altar feierten Bischof Rudolf, Pfarrer Wolfgang Riedl, Kaplan Josef Hausner, Pfarrer Martin Neidl Bundespolizeipfarrer Pater Gabriel Wolf unter der Assistenz von Diakon Sebastian Nüssl die Eucharistie. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen mit geladenen Gästen hatte man Zeit zum persönlichen Gespräch auch mit Bischof Rudolf, der sichtlich begeistert war von der Lebendigkeit dieser Pfarrei. Auch auf die Renovierungsarbeiten wurde zurückgeblickt: Bereits im Jahr 2013 fand die Außensanierung statt, die mit 511.000,-- Euro zu Buche schlug und in diesem Jahr nun die monatelange Innenrenovierung mit einem Kostenfaktor  von 814.000,-- Euro. Die Gesamtkosten der Renovierungsarbeiten mit 1.325.000,-- Euro teilen sich die bischöfliche Finanzkammer mit 574.000,-- Euro, die Stadt Deggendorf mit 115.200,-- Euro und die Kirchenstiftung Sankt Martin mit 635.400,-- Euro. Pfarrer Wolfgang Riedl betonte bei seinen Schlussworten und seinem Dank an Bischof Rudolf: "Das war Begegnung und Beschenkung".



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