„Lichtmess, ein Bindeglied zwischen Weihnachten und Ostern“ – Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalamt zum Fest Darstellung des Herrn
Am Fest Darstellung des Herrn, das im Volksmund gerne Mariä Lichtmess genannt wird, feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit zahlreichen Gläubigen in der Dompfarrkirche Niedermünster ein Pontifikalamt. Dabei konnte er auch einen Gast aus dem fernen Ozeanien begrüßen, Bischof Rochus Josef Tatamai MSC (Missionare vom Heiligen Herzen Jesu), Oberhirte der Diözese Bereina auf Papua-Neuguinea. Begleitet wurde er auf seinem Besuch im Bistum Regensburg von Ruth Aigner, der neuen Referentin in der Fachstelle Weltkirche im Bischöflichen Seelsorgeamt. Eröffnet wurde die Meßfeier mit der traditionellen Kerzenweihe und einer feierlichen Prozession der zahlreichen Konzelebranten und der Seminaristen aus dem Priesterseminar.
Weltkirche wurde spürbar
In seiner Predigt bezeichnete Bischof Rudolf das Festgeheimnis der Darstellung des Herrn – die Begegnung der Heiligen Familie im Tempel zu Jerusalem mit dem greisen Simeon und der Weisen Hanna – als ein Bindeglied zwischen Weihnachten und Ostern. Zum einen schließe dieses Fest den weihnachtlichen Festkreis ab und zum anderen werde in den Prophezeiungen von Simeon und Hanna auch das Leiden Christi vorausgesagt. Im Blick auf den Lobgesang des Simeon, in dem Jesus als das Licht der Völker bezeichnet wird, das die Welt erleuchtet und ihr den Glauben bringt, brachte Bischof Rudolf seine Freude über den Besuch aus dem fernen Papua-Neuguinea zum Ausdruck. Diese junge Kirche mit ihrem frischen Glauben könne uns in Deutschland und Europa Ansporn sein. Vielfältig seien die Beziehungen zwischen Papua-Neuguinea und dem Bistum Regensburg: Der emeritierte Erzbischof von Mount Hagen, Michael Meier SVD, stamme aus dem niederbayerischen Wolfshausen. Ebenfalls aus dem Bistum Regensburg stammend sei der langjährige Apostolische Nuntius in Papua-Neuguinea, Erzbischof Dr. Hans Schwemmer, der aus dem oberpfälzischen Pressath stammte. Bischof Rochus Josef Tatamai MSC hatte dessen Grab am Nachmittag bereits besucht. Mit der gemeinsamen Feier der Heiligen Messe an diesem Abend, so betonte Bischof Rudolf freudig, sei ein weiteres Band zwischen Regensburg und Papua-Neuguinea geknüpft worden. Nach dem Pontifikalsegen erteilten Bischof Rudolf, die beiden Weihbischöfe und zwei weitere Priester den traditionellen Blasiussegen, der auf die Fürsprache des hl. Bischof Blasius, dessen Gedenktag der 3. Februar ist, allen Anwesenden gespendet wurde.
Stichwort: Fest Darstellung des Herrn – Mariä Lichtmess
Am vierzigsten Tag nach Weihnachten feiert die Katholische Kirche das Fest der Darstellung des Herrn (lateinisch: Praesentatio Jesu in Templo). Der Volksmund nennt dieses Herrenfest auch „Mariä Lichtmess“ oder im Hinblick auf das jüdische Reinigungsopfer, das eine Frau nach der Geburt eines Kindes zu erbringen hatte, „Mariä Reinigung“ (lat.: Purificatio Mariae). Bis zur Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils bildete der Lichtmesstag den Abschluss der Weihnachtszeit, der damals auf das Fest der Taufe des Herrn vorverlegt wurde. Nichtsdestotrotz stehen in vielen Kirchen und Privathäusern bis zu diesem Tag noch Christbaum und Krippe. Im Profanen Leben endete an diesem Tag das Dienstbotenjahr und für die Landwirte begann es. So finden sich auch zum 2. Februar viele Bauernregeln, wie z.B. „Ist’s an Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.“ Im Königreich Bayern war Mariä Lichtmess sogar bis zum Jahr 1912 ein gesetzlicher Feiertag.