Freiburg / Regensburg, 3. Oktober 2024
Christin Mothsche, Mitarbeiterin von Caritas international, wurde aus Sicherheitsgründen aus Beirut ausgeflogen. Jetzt koordiniert sie von Deutschland aus die Hilfen – und sie berichtet. Nach ihren Angaben sind Hunderttausende sind innerhalb des Land vertrieben oder fliehen sogar nach Syrien.
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, verstärkt seine Nothilfen im Libanon, wo hunderttausende Menschen auf der Flucht vor den Angriffen der israelischen Armee sind. „Insbesondere Menschen mit Behinderung, Frauen, Kinder und ältere Menschen, die nicht mehr mobil sind, müssen dringend mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden“, sagt Christin Mothsche, die bis vergangene Woche von Beirut aus die Hilfen von Caritas international koordiniert hat, bevor sie aus Sicherheitsgründen evakuiert wurde.
Jetzt steht sie von Deutschland aus mit ihren Kolleginnen und Kollegen der Caritas-Partnerorganisationen vor Ort in ständigem Kontakt. „Viele erzählen mir, dass sie mit ihren Familien fliehen mussten. Trotzdem schaffen sie es, weiterhin für Menschen in Not da zu sein.“ Die Hilfen der Caritaspartner haben in den vergangenen Tagen an rund 40 unterschiedlichen Standorten mehr als 20.000 Menschen erreicht. „Verteilt wird, was Menschen brauchen, die durch die Flucht alles zurücklassen mussten: Essen, Wasser, Decken, Hygieneartikel“, sagt Christin Mothsche und betont die Dringlichkeit für mehr humanitäre Hilfe im Libanon: „Ich bin in großer Sorge um meine Kolleginnen und Kollegen, aber vor allem um die Menschen, im Libanon, die nach der langjährigen Wirtschaftskrise nun auch noch das Letzte, was sie hatten, verlieren.“
Wie dramatisch die Lage im Land ist, zeigt, dass mehrere zehntausend Menschen nach Syrien geflohen sind. Die libanesische Regierung berichtet gar, dass eine Million Menschen auf der Flucht sind. „Das“, sagt Christin Mothsche, „würde bedeuten, dass jeder fünfte Mensch im Libanon auf der Flucht ist.“
Text: Caritasverband
(sig)