News Bild „Kommst Du bald wieder?“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller segnet bei Pastoralreise im Dekanat Geiselhöring Kinder, besucht Kranke und feiert mit mehreren Hundert Gläubigen Gottesdienst

„Kommst Du bald wieder?“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller segnet bei Pastoralreise im Dekanat Geiselhöring Kinder, besucht Kranke und feiert mit mehreren Hundert Gläubigen Gottesdienst

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Bei strahlendem Sonnenschein startete der Pastoralbesuch des Regensburger Bischofs auf dem Gelände der Firma Sturm in Salching. Der Familienbetrieb hatte nach der großen Gottesdienstfeier des Heiligen Vaters auf dem Islinger Feld den Zuschlag für die Dachkonstruktion auf der damaligen Altarinsel erhalten und nutzt die Fläche seitdem für Gottesdienste und Veranstaltungen unter dem Namen „Centro Benedetto“, deren Erlös im vollem Umfang caritativen Zwecken zukommt. Am Mittwochmorgen diente der Pavillon einem besonderen Anlass: Mehr als 100 Schülerinnen der ersten bis vierten Grundschulklasse sowie die Mädchen und Buben des Oberpiebinger Kindergartens waren auf das Gelände gekommen, um ihren Diözesanbischof mit Gesang zu empfangen. Bischof Gerhard Ludwig Müller begrüßte die Lehrkräfte und Erzieherinnen und betete zusammen mit den jungen Gläubigen. Das ehemalige „Papstdach“ sei, so der Bischof, ein Symbol für die Kirche, unter dem alle Menschen Platz und Geborgenheit fänden. Besonders viel Zeit nahm er sich, jedes Kind einzeln zu segnen und mit ihnen zu sprechen. Die Mädchen und Buben waren sehr beeindruckt von dem fast zwei Meter großen Oberhirten, so dass ein Bub zum Abschied den Bischof fragte: „Kommst Du bald wieder?“

550 Arbeitsplätze bietet das Salchinger Unternehmen den Menschen aus der Region. Allein 100 Plätze für Auszubildende stellt die Firma zur Verfügung, die im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus sowie der Blechverarbeitung weltweit Kunden beliefert. In einer ausführlichen Führung durch das weitflächige Werk und einem anschließendem Gespräch mit der Geschäftsleitung konnte sich Bischof Gerhard Ludwig Müller in Begleitung von Regionaldekan Jakob Hofmann, Dekan Josef Ofenbeck, Ortspfarrer Werner Gallmeier sowie dem Ruhestandsgeistlichen Pfarrer Ludwig Bumes ein umfassendes Bild über die Arbeit und das Engagement des Unternehmens machen. Dabei suchte der Bischof immer wieder das Gespräch mit den Betriebsangehörigen wie auch mit den Auszubildenden in der Lehrwerkstatt. Bischof Gerhard Ludwig Müller lobte den unternehmerischen Geist der Familie Sturm und ihren Einsatz, Mädchen und junge Frauen für technische Berufe zu begeistern. Die hohe Zahl der Lehrstellen und die damit verbundene lobenswerte Förderung der Jugend, sei im Sinne der katholischen Soziallehre: „Sie bieten den Jugendlichen eine Zukunftsperspektive für ein menschenwürdiges Arbeitsleben. Darüber hinaus führen Sie im Centro Benedetto für wohltätige Zwecke Menschen zueinander. Damit nehmen Sie einen wichtigen Platz im Gemeinschaftsdienst ein!“ Dem betriebsseelsorglichen Besuch folgte ein Empfang im Pfarrheim Oberpiebing, in dem die Mitarbeiter der kirchlichen und kommunalen Gemeinde den Bischof erwarteten.

In der Kapelle des Mallersdorfer Krankenhauses betete und sang Bischof Gerhard Ludwig Müller im Rahmen einer Andacht mit den Patienten. Im Reha-Zentrum der Klinik besuchte der Oberhirte zudem mehrere Frauen und suchte mit ihnen das Gespräch. Die Patientinnen zeigten sich sehr erfreut über den geistlichen Besuch und empfingen den Segen des Regensburger Oberhirten. In einem Treffen hatte die Krankenhausleitung und Landrat Alfred Reisinger Gelegenheit zum Austausch mit Bischof Gerhard Ludwig Müller, der feststellte, dass in der Pflege und Zuwendung der Patienten der christliche Grundgedanke der Nächstenliebe in besonderer Weise zum Tragen komme. In der heutigen Zeit sei es unumgänglich, dass auch der medizinische Bereich ökonomisiert ablaufen müsse. Diese Herangehensweise dürfe aber stets nur im Zusammenhang der menschlichen Dimension gesehen werden. Bevor die große Pastoralreise im Dekanat mit einem Pontifikalgottesdienst am Abend in der Pfarrkirche St. Peter in Geiselhöring mit mehreren Hundert Gläubigen ihren Höhepunkt fand, war der spätere Nachmittag dem Austausch mit den Priestern und pastoralen Mitarbeitern im Rahmen einer Dekanatskonferenz gewidmet.

Das Gotteshaus war zahlreichen Vertretern aus den unterschiedlichen Pfarreien des Dekanates gefüllt, als Bischof Gerhard Ludwig gemeinsam mit Regionaldekan Monsignore Jakob Hofmann, Dekan BGR Josef Ofenbeck, den zahlreichen Priestern, Diakonen und pastoralen Mitarbeitern zum Pontifikalamt feierlich einzog. Hier galt das herzliche Willkommen von Pfarrer Ofenbeck dem Bischof. „Die Kerngemeinde ist beieinander, der Oberhirte mit dabei und auch die Hirten aus den Pfarreien sind versammelt“ betonte er. Herzliche Begrüßungsworte fand Bischof Gerhard Ludwig Müller für die versammelte Gemeinde und er versicherte: „Gott geht mit uns den Weg des Lebens“. Die ganze Bandbreite der Pastoral, der Seelsorge, sei an diesem Tag deutlich geworden mit der Kindersegnung, einer Betriebsbesichtigung, dem Krankenhausbesuch, der Vesper und Dekanatskonferenz sowie nun mit dem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche mit unzähligen Gläubigen aus dem ganzen Dekanat. In seiner Predigt erinnerte Bischof Gerhard Ludwig an den Tagesheiligen, den Heiligen Philipp Neri, der 1515 in Florenz geboren wurde und 1595 in Rom starb. Er zählt als herausragende Gestaltung der katholischen Reform im Rom des 16. Jahrhunderts und trägt den Ehrentitel „Apostel von Rom“. Damals habe bei vielen Bürgern die innere lebendige Beziehung, das Vertrauen zu Gott gefehlt. „Äußerliches Verhalten und innere Einstellung war nicht gleich“ erklärte der Oberhirte und erläuterte besonders den vielen Kindern in den ersten Bankreihen, den Vergleich mit einer außen wunderschönen Apfelsine, in die man voller Vorfreude reinbeißt und dann feststellen muss, dass sie innen verfault ist. Zu Lebzeiten von Philipp Neri habe eine Glaubensmüdigkeit geherrscht und dies könne auch in unseren Tagen festgestellt werden. Dabei helfe das Jammern „vor 50 Jahren war alles besser“ nichts. Das herausragende an Philipp Neri sei gewesen, dass er ein Diener des Evangeliums, der frohen Botschaft war. Er sei nicht müde geworden, sich in besonderer Weise um die Menschen zu bemühen. Entsprechend seinem sonnigen, humorvollen und fröhlichen Naturell führte er heitere, witzige und schlagfertige Gespräche mit allen Menschen. „Die Leute merkten, dass er die Liebe Gottes verkündete“ betonte der Bischof. Auch in unserem Leben solle die freudige Botschaft der Priester, der Diener Gottes, aufleuchten. Glaube und Christentum sollten keine Last sein, sondern Ausdruck der Liebe Gottes zu allen Menschen. Egal ob Jung und Alt, gesund und krank, ob viele Talente oder weniger begabt. Gott nehme jeden Menschen ernst. Und er begleite auch durch die dunklen Täler des Lebens, die niemanden erspart bleiben auf dem Weg zum Ziel, dem Ewigen Leben bei Gott. Abschließend resümierte der Bischof, dass der Pastoralbesuch eine Begegnung miteinander in dem einen Glauben, eine Bestärkung in der Hoffnung und ein Neuentzünden des christlichen Glaubens gewesen sei. Für die Erneuerung des Glaubens in unserem Land werden keine großen Programme gebraucht, sondern die Liebe Gottes und das Auftreten der Gläubigen als Zeugen und Zeuginnen Gottes: Er ist mit uns.



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