Demonstration gegen moslemische Mordbanden in Nigeria

Katholisches Internat in Nigeria überfallen

Ein Toter und drei Entführte


Regensburg, 14. Juli 2025

Bislang unbekannte Täter haben nach Informationen des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) ein katholisches Studienseminar im Bundesstaat Edo im Süden Nigerias überfallen. Die Angreifer töteten einen Wachmann und verschleppten drei Seminaristen. Diese gezielte Vorgehensweise macht, obwohl die Täter spurlos verschanden, eigentlich völlig klar, was das Motiv des Überfalls war: Christenverfolgung.

Der Überfall ereignete sich nach Angaben der Diözese Auchi am 10. Juli. Bewaffnete hätten am frühen Abend das Internat in der Ortschaft Ivhianokpodi überfallen, teilte das Bistum „Kirche in Not“ (ACN) mit. Dabei sei ein Sicherheitsmann erschossen und drei Schüler seien entführt worden; bislang habe es keinen Kontakt zu ihnen gegeben. Die übrigen Seminaristen und Lehrer hätten sich in Sicherheit bringen können. Zu Schäden äußerte sich die Diözese in der Erklärung nicht.

Gezielte Überfälle auf christliche Einrichtungen

„Der jüngste Vorfall reiht sich in die jüngste Serie von Schreckensnachrichten aus Nigeria ein“, erklärte der Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland, Florian Ripka. Das westafrikanische Land werde seit Jahren von Terror und Gewalt erschüttert. Während im Norden des Landes die Terrorgruppe „Boko Haram“ aktiv sei, gingen im Zentrum und im Süden des Landes zahlreiche Überfälle auf das Konto von Extremisten aus dem Nomadenvolk der Fulani. „Diese richten sich gezielt vornehmlich gegen christliche Dörfer und Einrichtungen, was eindeutig auf einen religiös motivierten Hintergrund hindeutet“, betonte Ripka. Kriminelle Banden trieben zwar in zahlreichen Regionen Nigerias ihr Unwesen. In keinem anderen Land der Welt würden jedoch aktuell mehr Geistliche und Ordensleute verschleppt.

Erst im März 2025 sind ein Priester und ein Seminarist aus dem Bistum Auchi entführt worden. Der Geistliche kam nach einigen Tagen frei, der 21-jährige Seminarist wurde getötet. In den vergangenen zehn Jahren sind nach Angaben des Bistums sechs Priester entführt, gefoltert und aber wieder freigelassen worden, drei wurden angegriffen, konnten aber entkommen, ein Priester und ein Seminarist wurden ermordet.

Nigerianischer Staat müsste Christen schützen

„Die Welt muss endlich hinschauen, was in Nigeria geschieht“, sagte Ripka. „Und wir sind nicht ohnmächtig: ,Kirche in Not' unterstützt zum Beispiel Sicherheitsmaßnahmen an Klöstern und Seminaren.“ Darüber hinaus fördere das Hilfswerk kirchliche Flüchtlingszentren und die Begleitung traumatisierter Menschen. „Gefordert ist aber auch die Politik in Deutschland und Europa: Nigeria ist ein wichtiger Wirtschaftspartner in Afrika. Hier besteht auch die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, damit der nigerianische Staat mehr für die Sicherheit der Christen und anderer Gruppen tut; das kommt zwar voran, aber viel zu langsam“, sagte Ripka.

Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas, zählt ungefähr je zur Hälfte Christen und Muslime. Während im Norden die Muslime in der Mehrheit sind, ist der Süden überwiegend christlich geprägt. In der Mitte des Landes, im sogenannten Middle Belt, ereignen sich die meinste Gewalttaten, und immer ist es dasselbe Muster: Hirten, sehr häufig vom Vok der Fulani und allesamt moslemisch, überfallen Bauern, Lehrer, Pastoren, alte Menschen und Familien. Die Opfer sind ausnahmslos christlich. Auch wenn ein ethnischer Konflikt zwischen Hirten und Bauern, im übrigen ist dies ja das biblische Motiv bon Kai und Abel, immer wieder als Hauptursache genannt wird, weil's halt dann etwas weniger fatal wäre: Nigeria leidet unter einer der schwersten und brutalsten Christenverfolgungen weltweit.

Text: Kirche in Not / sig

(sig)



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