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Jahresversammlung des Fördervereins des Ostkirchlichen Instituts Regensburg

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(pdr) Anlässlich der Jahresversammlung des Fördervereins des Ostkirchlichen Instituts Regensburg (Oki) hat dessen Vorsitzender, Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller, am vergangenen Freitag die Bedeutung der Ökumene mit der Orthodoxie hervorgehoben. „Bei der Ökumene mit den Ostkirchen sind wir auf einem guten Weg“, sagte der Regensburger Bischof, der der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist. Außerdem hob Bischof Gerhard Ludwig die theologische Nähe zur Orthodoxie hervor. „Wir stehen auf dem Boden eines gemeinsamen Sakramentenverständnisses wie auch, in wesentlichen Fragen, eines gemeinsamen Kirchenverständnisses.“ Die Gespräche über das Papstamt kämen voran, erklärte der Bischof. Die Ortskirche von Rom sei in besonderer Weise durch das Blutzeugnis der Apostel Petrus und Paulus geheiligt, worauf ihre Führungsrolle zurückgeht, was jedoch keineswegs in einem funktionalen Sinn zu verstehen sei. Der Bischof erinnerte in diesem Zusammenhang an Irenäus von Lyon, der die Ortskirche von Rom bereits im zweiten Jahrhundert anlässlich der Auseinandersetzung mit den Gnostikern als maßgeblich in Fragen der Liturgie und der Lehre bezeichnet hatte. „Mit der Kirche von Rom muss man übereinstimmen.“ Die Einheit von Wort und Zeichen verbinde die katholische mit der orthodoxen Kirche. Der Bischof erinnerte außerdem daran, dass die Dogmatische Konstitution „Lumen Gentium“ und in deren Folge auch die Erklärung „Dominus Jesus“ aus dem Jahr 2000 die orthodoxen Kirchen als „Kirchen im eigentlichen Sinn“ bezeichnen. „Unser Verhältnis zur orthodoxen Kirche ist theologisch wesentlich einfacher“, so Bischof Gerhard Ludwig.

Die theologischen Differenzen gegenüber den evangelischen Kirchen seien demgegenüber „wesentlich schwieriger“, sagte Bischof Gerhard Ludwig. Im Gegensatz zur Orthodoxie sei die Mentalität allerdings vertrauter, was auf die vielen Gemeinsamkeiten des Lebens in Deutschland zurückgehe, zum Beispiel auf den gemeinsamen Besuch der Bildungsinstitutionen. Gleichzeitig hob der Bischof die „große Tradition evangelischer Universitätstheologie in Deutschland“ hervor.

Bischof Gerhard Ludwig kritisierte Strömungen, die an der Ökumene nicht interessiert sind. „Viele ziehen sich zurück, machen das Licht aus und ziehen die Decke über den Kopf.“ Er forderte auf, stattdessen „frohgemut“ die grundlegenden Fragen anzugehen. Ganz in diesem Sinne sei das Ostkirchliche Institut Regensburg zu sehen. „Es hat eine gute Geschichte, die auf Zukunft drängt“, sagte der Bischof. Es gelte daher alles zu tun, damit das Institut erhalten bleibt. (ven)



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