Mag. Susanne Kummer von IMABE mit Bischof Voderholzer und weiteren Gesprächsteilnehmern

Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik bei Bischof Voderholzer

Bioethische Entscheidungs-Kompetenz stärken


Regensburg, 16. September 2025 

Die Forschung in der Medizin entwickelt sich rasant. Themen wie Künstliche Intelligenz, Reproduktionsmedizin sowie medizinische Möglichkeiten am Lebensbeginn und -ende werfen auch ethische Fragen auf. Das „Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik“ (IMABE) gibt wissenschaftlich fundierte Antworten auf solche bioethischen Fragestellungen. Die Direktorin des Instituts, Mag. Susanne Kummer, war aus Wien nach Regensburg gekommen, um Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und dem Leiter der Abteilung Erwachsenenpastoral, Domvikar Dr. Christian Schulz, die Tätigkeit ihrer Einrichtung vorzustellen.

Zu Beginn ihres Besuchs legte Mag. Kummer kurz die historische Entwicklung und die Schwerpunkte des Instituts dar. Das Institut wurde 1988 in Wien zunächst als unabhängige wissenschaftliche Einrichtung gegründet, zwei Jahre später dann von der Österreichischen Bischofskonferenz als Körperschaft öffentlichen Rechts errichtet. Von Beginn an pflegt es den Austausch mit Interessensgruppen im Gesundheitswesen und will in Zusammenarbeit mit Experten aus verschiedenen Disziplinen und Berufen ethische Entscheidungskriterien für Medizin und Pflege geben. Ziel ist es, im Gesundheitsbereich Tätige auf ethische Probleme aufmerksam zu machen und in ihrer ethischen Entscheidungskompetenz zu stärken.

Forschungsprojekte und Veranstaltungen

Das Institut arbeitet mit zahlreichen Wissenschaftlern aus Philosophie, Anthropologie, Recht, Theologie und Sozialwissenschaften zusammen, um eigene Forschungsprojekte auf einer breiten Basis voranzutreiben sowie veröffentlichte Studien zu bioethischen Fragen zu sammeln und zu bewerten. Daneben werden interdisziplinäre Expertengespräche, Symposien, Seminare, Workshops und Fallbesprechungen organisiert, die der Behandlung bioethischer Fragestellungen Raum geben. Zudem bietet das Institut Personen und Einrichtungen im Gesundheitswesen ethische Beratung an. Ergebnisse von Studien, Erkenntnisse und Beiträge werden einmal jährlich in der institutseigenen Zeitschrift BIO.ETHIK.PRAXIS sowie teilweise auf der Internetseite veröffentlicht. Ein Newsletter bietet darüber hinaus ein niederschwelliges Angebot, über bioethische Themen informiert zu bleiben.

„Young MedEthics“: Junge Berufstätige im Gesundheitswesen ethisch weiterbilden

Ein besonderes Projekt, wie Mag. Kummer Bischof Rudolf darlegte, ist der bald wieder durchgeführte Kurs „Young MedEthics“. Der Online-Lehrgang richtet sich an junge Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten oder arbeiten werden und will Orientierung in ethischen Fragen geben. Experten verschiedener Fachrichtungen stellen ihre Sicht auf Themen wie beispielsweise Selbstbestimmung des Patienten, Kommunikation mit Angehörigen, therapeutische Entscheidungen und Patientenaufklärung dar. Fallbeispiele tragen zu einem praxisnahen Lernen bei. Daneben soll der Kurs auch dem Austausch und der Vernetzung dienen. Mag. Kummer betonte, dass der Kurs unter anderem auch bei der Deutschen Ärztekammer als Fortbildung zertifiziert ist, sodass Berufstätige das Thema Bioethik im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung besuchen können.

Text: Frater Thomas Müller (jas)
Foto: Stefan Groß

Weitere Infos

Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von IMABE (Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik) bzw. Young MedEthics.



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