Im Vertrauen auf Gott und im Zeichen der Nächstenliebe – Die heilige Waltraud von Mons
Waltraud gründete ein Kloster im heutigen Mons in Belgien, das sogenannte Ste-Waudru, und stand diesem bis zu ihrem Tod am 9. April 688 als erste Äbtissin vor. Ihr Wunsch war es, ein Leben ganz im Dienst Gottes zu führen.
Nach ihrem Tod wurden ihre Gebeine über dem Altar der Klosterkirche bestattet. Ihr zu Ehren werden diese Reliquien jedes Jahr in einer großen Prozession am Dreifaltigkeitssonntag durch die Stadt Mons getragen.
Trost spenden und Mut fassen
Steht man vor einer großen Entscheidung, so plagen einem oft Gewissensbisse und Unsicherheiten. In einer solchen Situation ist oftmals ein Vertrauter oder Ansprechpartner, der einem Trost und Mut zuspricht, hilfreich und unterstützend. Auch das Vertrauen auf Gott kann eine solche Stütze sein, um schwere Entscheidungen zu treffen. So heißt es beispielsweise bei Jesaja 4,10: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; / hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich habe dich stark gemacht, / ja ich habe dir geholfen und dich gehalten mit meiner siegreichen Rechten.“
Ebenso vertraute auch die heilige Waltraud von Mons auf Gott, als sie am Anfang ihres klösterlichen Lebens stand. Der Legende nach ist ihr in dieser größten Unsicherheit ein Engel erschienen und konnte ihr Trost spenden und Mut zusprechen. Daraufhin führte sie zeitlebens ein gottgefälliges Leben in Treue und Standhaftigkeit.
Die Tugend der Barmherzigkeit
Waltraud von Mons wurde nicht nur ihres Glaubens und ihres Klosterlebens wegen gerühmt, sie unterstützte wohl auch die Armen und Kranken. Auch sagte man ihr heilende Kräfte zu.
Hilfsbereitschaft und Fürsorge besitzen auch in der heutigen Zeit eine große Brisanz. Denn in einer Zeit der Flüchtlingswellen, des Existenzminimums und der Katastrophenopfer sind vor allem unsere Hilfsbereitschaft und das Gebot der Nächstenliebe ausschlaggebend für unsere Menschlichkeit. Denn wie es im Evangelium des Matthäus heißt: „[…] Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst […]“ (Mt. 22,39), umso wichtiger ist es, in einer Zeit des Fortschritts und Überflusses denjenigen Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen.
Die Kirche gedenkt der heiligen Waltraud am 9. April.