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„Ich zähle auf euch, liebe Landfrauen“ - Bischof Rudolf Voderholzer spricht beim Landfrauentag im Landkreis Rottal-Inn

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Hoher Besuch beim Landfrauentag. Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer kam eigens aus Regensburg angereist, um den über 350 Landfrauen im voll besetzten großen Saal des Gasthauses Forstner „seine Sicht der Dinge“ nahezubringen. Bevor es aber so weit war, gab es zuerst ein „Frühstücksbüfett der Extraklasse“ und einen Jahresrückblick von Kreisbäuerin Paula Hochholzer. Eine Dirndlmodenschau umrahmte das Programm. Mit der Aussage, dass Heimat und Glaube wichtige Bestandteile im Leben einer Bäuerin sind, leitete die Kreisbäuerin über zur Ansprache von Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer.

Der Bischof freute sich, sein Bistum auch einmal aus einer „besonderen Sicht“ kennenzulernen und stellte fest, dass in einem Ort, „wo die Zahl der Wirtshäuser die Zahl der Apotheken übersteigt, die Welt noch in Ordnung ist“. Und hier war er in Rimbach genau richtig. Dort gibt es nämlich eine Kirche und ein Wirtshaus. Der Oberhirte nahm die Gelegenheit wahr, den Landfrauen für die Pflege der Frömmigkeit und des Gebetslebens zu danken, denn „die Glaubensverkündigung in der Familie liegt zum großen Teil bei den Frauen“. Bischof Voderholzer erkannte auch Berührungspunkte zwischen Kirche und Landwirtschaft. „Wir haben gemeinsam nicht irgendeinen Beruf, sondern eine besondere Lebensform, denn wir können in der Woche nicht bloß 38 Stunden Priester oder Bäuerin sein“.

„Ihr seid das Salz der Erde“, diesen Spruch aus der Bibel würden in erster Linie die Landfrauen verstehen, so der Bischof weiter, wüssten sie doch, dass Salz durch nichts zu ersetzen ist. Salz werde gebraucht, um den Speisen Geschmack zu geben. Für sich allein sei es wertlos. „Salz ist also für andere da.“ Bischof Rudolf Voderholzer bat die anwesenden Frauen, Salz für die Kirche, für den Glauben zu sein.

Viel Beifall erhielt der Diözesanbischof, als er die Landfrauen bat, durch eine Kultur der Offenheit und Gastfreundschaft auch für Flüchtlinge aus Irak, Syrien und den angrenzenden Kriegsgebieten da zu sein. Im Weiteren sagte der Geistliche, dass ihm weniger die Islamisierung unseres Landes als vielmehr die zunehmende Entchristlichung unserer Gesellschaft große Sorgen bereite. Die Gläubigen anderer Religionen, die zu uns kommen, würden erkennen, wie gering mancherorts der Einsatz für den eigenen Glauben sei. Bischof Voderholzer sprach sich gegen eine Verspottung von religiösen Überzeugungen aus: „Wer zum Himmel spuckt, trifft sich selber.“

Sehr am Herzen lag dem Bischof auch die Sonntagskultur, die er als letzten Punkt ansprach. „Ihr Landfrauen seid die Sonntags-Kulturmanagerinnen.“ Er bat die Landfrauen, den Sonntag „heilig zu halten“. Er müsse sich von den anderen Tagen der Woche unterscheiden. Zusammenfassend rief er abschließend den anwesenden Damen zu: „Liebe Landfrauen, ich zähle auf sie!“

Natürlich gab es auch Grußworte, die Landrat Michael Fahmüller, Bezirksrat Dr. Thomas Pröckl und Bürgermeister Otto Fisch sprachen. Abschließend griff der Kreisobmann des Bauernverbandes, Hermann Etzel, einzelne Aussagen des Bischofs auf und betrachtete sie aus der Sicht der Landwirtschaft. Er stimmte mit Dr. Voderholzer überein, dass die Schöpfung nicht mit Füßen getreten werden dürfe. „Auch wir wollen kein mit Hormonen gemästetes Fleisch und keine gentechnischen Eingriffe in die Schöpfung.“ Dies jedoch dem Verbraucher plausibel zu machen, sei eine große Herausforderung für den Bauernverband.



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