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Hungerhilfe: Misereor mahnt Bundesregierung

„Nicht bei den Ärmsten sparen!“

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Aachen / Regensburg, 24. Juli 2024

Anlässlich des heute erschienen Welternährungsberichts der Vereinten Nationen (UN) fordert Andreas Frick, neuer Hauptgeschäftsführer bei Misereor, von der Bundesregierung und allen G-20-Staaten, die aktuellen Kürzungen bei der Hunger- und Armutsbekämpfung rückgängig zu machen.

„Bis zu 757 Millionen Menschen weltweit sind chronisch unterernährt. Keines dieser Schicksale darf uns unberührt lassen“, sagt Andreas Frick, „und jeder Mensch, der hungert, ist einer zu viel!“ 2015 habe die Weltgemeinschaft vereinbart, den Hunger weltweit bis 2030 zu beenden. Doch die Tendenz sehe anders aus: „Es braucht dringend ambitioniertere Anstrengungen, um dieses Ziel zu erreichen. Im Vergleich zu 2015 gibt es jetzt sogar 163 Millionen mehr Hungernde.“

Frick weist darauf hin, dass die Welt seit 2105 reicher geworden sei, es gebe genügend Lebensmittel für alle: „Die Ursachen von Hunger – Ungleichheit, Kriege und durch die Klimakrise verstärkte Naturkatastrophen – sind bekannt. Die G20 wollen den Kampf gegen Hunger und Armut priorisieren, aber die Bundesregierung kürzt zeitgleich bei den Ärmsten.“ Die humanitäre Hilfe werde mehr als halbiert, die Entwicklungszusammenarbeit um eine Milliarde gekürzt. Stattdessen müssten, so Frick, den Versprechungen an die von Hunger und Armut betroffenen Menschen nun Taten folgen: „Fortschritte beim Kampf gegen die Mangelernährung bei Kindern zeigen, dass politischer Wille und internationale Anstrengungen durchaus Wirkung zeigen können.“

Misereor-Einsatz gegen Hunger und Mangelernährung

Frick verweist dazu auf die weltweit aufgestellte Struktur, auf die seine Hilfsorganisation Zugriff hat: „Die Partnerorganisationen von Misereor arbeiten weltweit daran, dass Menschen sich aus Hunger und Armut befreien können. Diese Menschen vertrauen für ihre gute und wichtige Arbeit auf unsere finanzielle und politische Unterstützung. Die Bundesregierung muss sich fragen lassen, wie sie in Anbetracht der weltweiten Entwicklungen von Armut und Hunger die geplanten Haushaltskürzungen rechtfertigt.“

Misereor wurde 1958 als „Werk gegen Hunger und Krankheit in der Welt“ gegründet. Seitdem setzt sich diese Hilfsorganisation vor allem für langfristige Hungerbekämpfung ein, unter anderem durch die Stärkung kleinbäuerlicher Landwirtschaft und lokaler Ernährungssysteme. In akuten Fällen leistet Misereor Nothilfe, um die grundlegende Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen. Knapp 900 Projekte, die zur Verbesserung der Ernährungssicherheit weltweit beitragen, werden derzeit mit knapp 316 Millionen Euro gefördert. Andreas Frick ist seit Juli Hauptgeschäftsführer von Misereor.

Text: Misereor

(sig)



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