Bergige Landschaft

Hochwasser Pakistan: Caritas und Misereor leisten Nothilfe

Schlimmste Überschwemmungen in der Geschichte


Freiburg/Lahore/Aachen, 8. September 2025

Der Osten von Pakistan erlebt derzeit die schwerste Flutkatastrophe seiner Geschichte. Besonders die Provinz Punjab ist stark betroffen: Nach Behördenangaben stehen mehr als zwei Millionen Menschen buchstäblich im Wasser, über 1.400 Dörfer sind komplett überflutet. Seit Beginn der Regenzeit Ende Juni kamen landesweit mindestens 849 Menschen ums Leben, mehr als 1.100 wurden verletzt. Häuser, Schulen und ganze Ernten wurden zerstört, unzählige Familien haben ihre Lebensgrundlage verloren.

Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, unterstützt die von der Caritas Pakistan gestartete Nothilfe im Katastrophengebiet mit 50.000 Euro. „Die Caritas Pakistan steht den Familien zur Seite, um das Überleben zu sichern. Viele Menschen haben in wenigen Stunden alles verloren – ihr Zuhause, ihre Vorräte, ihr Vieh. Jede Hilfe bedeutet ein Stück Hoffnung“, erklärt Sören Ronge, Pakistan-Referent von Caritas international.

Der von Caritas Pakistan lancierte Hilfsappell, der weltweit aus dem Caritas-Netzwerk unterstützt wird, hat das Ziel, rund 40.000 Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Im Fokus stehen die Verteilung von Lebensmittelpaketen und sauberem Trinkwasser, die Bereitstellung von Notunterkünften, Entwässerungspumpen sowie eine schnelle medizinische Erstversorgung, um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen.

Verheerende Ausmaße

Misereor stellt ebenfalls zunächst 50.000 Euro für Nothilfemaßnahmen zur Verfügung, weitere Hilfen werden geprüft. Die pakistanische Misereor-Partnerorganisation Civil Society Human & Institutional Development Program (CHIP) hat bereits begonnen, die Menschen in besonders abgelegenen Gebieten im Distrikt Layyah mit Nahrungsmitteln und sauberem Wasser zu versorgen. 

„Das Ausmaß der Überschwemmungen und der Zerstörung ganzer Dörfer und Städte, von landwirtschaftlich genutzten Flächen und von Viehbeständen ist verheerend. Millionen Menschen in den betroffenen Gebieten im Osten Pakistans haben sämtliche Lebensgrundlagen verloren und sind dringend auf Hilfe angewiesen“, berichten Mitarbeiter vor Ort. Mit der finanziellen Unterstützung Misereors konnte CHIP schon nach den vergangenen Flutkatastrophen im Jahr 2022 Notunterkünfte in mehreren Dörfern im Distrikt Layyah errichten, die den aktuellen Fluten standhalten konnten. Dennoch sind viele weitere Häuser zerstört. Daher werden Nothilfepakete und sauberes Wasser dringend benötigt. Die Misereor-Partnerorganisation wird Hilfe in insgesamt 17 Dörfern in Layyah leisten und die Menschen dort mit Nothilfepaketen, sauberem Wasser und Medikamenten versorgen, sowie Notunterkünfte errichten.

Deutlich spürbare Folgen des Klimawandels

„Die Situation in Pakistan wird von Tag zu Tag dramatischer“, erklärt Elmar Noé, Leiter der Asien-Abteilung bei Misereor. Die starken Überschwemmungen treffen erneut ein Land, das über alle Maßen von den Folgen des Klimawandels und wirtschaftlicher Not betroffen ist. Die aktuelle Situation und weitere Anpassungsmaßnamen an klimabedingten Katastrophen kann das Land nicht allein bewältigen!“ Laut Welternährungsprogramm litt im Jahr 2024 fast jeder fünfte Mensch in Pakistan unter akuter Ernährungsunsicherheit. 18 Prozent der Kinder sind mangelernährt und 40 Prozent leiden unter Wachstumsstörungen.  

Die aktuellen Überschwemmungen zeigen erneut, wie verletzlich das Land angesichts der Klimakrise ist. Pakistan gehört weltweit zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten. Schon 2022 hatte das Land eine der verheerendsten Flutkatastrophen seiner Geschichte erlebt, bei der mehr als 33 Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen wurden. 

Text: Caritas international/Misereor

(kw)



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