Herbstvollversammlung des Diözesankomitees: Weltchristen mischen sich ein!
Eineinhalb Tage diskutierten, reflektierten und beschlossen die Delegierten über kirchenrelevante Themen. Aber auch das gemeinsame Gebet kam nicht zu kurz als sich am vergangenen Wochenende die Mitglieder des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Regensburg im Exerzitienhaus Johannisthal im Norden der Diözese zur alljährlichen Herbstvollversammlung trafen. Ein besonderer Gast: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der sich mit den "Weltchristen" austauschte und die Heilige Messe feierte.
Weltchristen bringen sich in gesellschaftspolitische Diskurse ein
"Im Diözesankomitee versammelt sich die gesamte weltchristliche Kompetenz im Bistum Regensburg: Die Vertreterinnen und Vertreter der Verbände, der kirchlichen Vereine und der geistlichen Gemeinschaften. Die Möglichkeit hier die Kompetenzen zu bündeln sind außerordentlich groß und wichtig. Die Frauen und Männer im Diözesankomitee haben viel mehr Möglichkeiten, sich in die gesellschaftspolitischen Diskurse einzubringen als der Diözesanbischof", hebt Bischof Voderholzer hervor. Denn: Der Bischof sei nicht in erster Linie dazu da, Tagespolitik zu machen, sondern die Grundlagen des Glaubens zu verbreiten, aus denen aber auch politisches Handeln und Verantwortungsübernahme in den gesellschaftlichen Ebenen erwachsen sollte, so Bischof Rudolf weiter. Mit seiner Teilnahme an der Versammlung, seinem Mitbeten und Mitfeiern möchte der Oberhirte aus Regensburg seine Wertschätzung für die Frauen und Männer zum Ausdruck bringen, die sich in ihrer Freizeit für die Grundwerte des christlich katholischen Glaubens einsetzen.
Das Diözesankomitee: eine starke Stimme aller Laien
Josef Irl, stellvertretender Vorsitzender und Delegierter der Jugend 2000 im Diözesankomitee, bestätigt die Sicht von Bischof Rudolf. Denn für ihn ist es wichtig, dass die einzelnen Verbände nicht nur "ihr eigenes Süppchen kochen", sondern gemeinsam Themen in den Blick nehmen, sich gegenseitig austauschen, kennenlernen und dabei feststellen, für welche Positionen sie eine gemeinsame starke Stimme bilden können. Bei der Vollversammlung, so Irl, diskutieren die Mitglieder kontrovers die aktuellen Themen von Kirche, gesellschaftlicher Entwicklung und Politik. Dabei herrschen bei bestimmten Bereichen durchaus gegensätzliche Meinungen. Ziel sei jedoch immer, in der einen oder anderen Sache zu einem Konsens zu gelangen, um gemeinsam wichtige Themen in den Blick nehmen zu können.
So auch 2017: "Mir ist das Lebensrecht sehr wichtig. Hunderttausende von Kindern werden derzeit in Deutschland abgetrieben. Hier herrscht ein großes Unrecht. Dagegen haben wir Katholiken eine starke Stimme und die sollten wir auch erheben!", so Josef Irl, der im Sommer eine gemeinsame Fahrt des Diözesankomitees zum "Marsch für das Leben" nach Berlin organisierte. Auch 2018, so der aktuelle Beschluss der Mitglieder, wird eine Fahrt zur Demonstration gegen die Tötung ungeborenen Lebens stattfinden. Eine weitere Initiative des Komitees war 2017 das "Politische Speeddating" zur Bundestagswahl. Dabei stellten Vertreter aller großen und kleinen Parteien unmittelbar vor der Wahl ihre politischen Positionen dar und stellten sich den Fragen einer breiten Öffentlichkeit. In die Politik will das Diözesankomitee sich auch 2018 einmischen: Aktionen zur Landtagswahl in Bayern sind bereits geplant und werden derzeit konkretisiert, so die 1. Vorsitzende des Diözesankomitees, Karin Schlecht.