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Zur Neuigkeit
Grußwort des Bischofs zur Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung
Der Dom als bedeutendstes Exponat
Regensburg, 9. Mai 2025
Anlässlich der Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung 2025 im Regensburger Dom St. Peter hat Bischof Rudolf Voderholzer ein Grußdwort gesprochen, in dem er unter anderem den Dom als wichtigen Teil der Ausstellung selbst thematisiert. Lesen Sie es hier in voller Länge nach.
Grußwort des Bischofs von Regensburg anlässlich der Eröffnung der Landesausstellung am 9. Mai 2025 im Dom zu Regensburg
Königliche Hoheit[en],
Herr Ministerpräsident,
liebe Mitbrüder aus dem Domkapitel,
liebe Festgäste, meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ein herzliches Grüß Gott an Sie alle an diesem nicht nur für die katholische Kirche, sondern für die ganze Welt denkwürden Morgen nach der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. – und wundern Sie sich bitte nicht, wenn um 12 Uhr eine Viertelstunde lang das volle Festgeläute erklingen wird. Zusammen mit allen Glocken in den Kirchtürmen des Bistums werden auch die des Domes die Freude über den neuen Papst über die Dächer in die Häuser und Herzen der Menschen tragen und zum Gebet aufrufen für den neuen Nachfolger des heiligen Petrus.
Wenn wir heute die diesjährige Landesausstellung hier im Hohen Dom St. Peter vor der Kathedra des Bischofs von Regensburg eröffnen, dann nicht nur, weil es sich um den schönsten und repräsentativsten und größten Raum hier in Regensburg in der Nähe des Hauses der Bayerischen Geschichte handelt, sondern auch, weil der Dom selbst ein wichtiger Teil der Ausstellung ist. Das Haus der Bayerischen Geschichte selbst ist ja durch das „Domfenster“ ganz auf den Dom ausgerichtet.
Der Dom mit seinem heutigen Erscheinungsbild – sowohl was den Innenraum betrifft als auch das Äußere mit den beiden spitzen neugotischen Turmhelmen – verdankt sich in hohem Maße der Sorge, ja, man darf sagen, der Liebe König Ludwigs I. zum Regensburger Dom.
1810 fielen bekanntlich Regensburg und der Dom an das Königreich Bayern. Für Ludwig I., ab 1825 bayerischer König, verkörperte die Stadt die einstige Hauptstadt Bayerns, in der 1180 seine Dynastie, die Wittelsbacher, als Herzöge eingesetzt worden waren. Den Regensburger Dom als einzige hochgotische Kathedrale Bayerns sah er als nationales Denkmal und als Sinnbild einer mittelalterlichen Frömmigkeit, deren Wiederbelebung er sich zum Ziel gesetzt hatte. Als er 1826 den Beschluss fasste, farbige Glasgemälde für den Regensburger Dom zu stiften, übernahm Ludwig I. damit eine Art Schirmherrschaft über die Regensburger Kathedrale, nachdem er zuvor schon alles daran gesetzt hatte, dass sein Lehrer und väterlicher Freund Johann Michael Sailer den Bischofsstuhl in Regensburg erhielt.
Die Kathedrale von Regensburg ist die einzige Domkirche Bayerns, die dem klassischen französischen Kathedralschema entspricht. Farbige Glasgemälde nun aber waren ein wichtiger Bestandteil gotischer Kirchenbauten, da sie das Tageslicht dämpften und den Innenraum in mystisches Licht tauchten. Als Bildträger konnten sie religiöse, heilsgeschichtliche und kirchenpolitische Inhalte vermitteln, aber auch - als Teil der Architektur - für Werbung in eigener Sache genutzt werden. Ludwig hat diese seit der frühen Neuzeit nicht mehr geübte Technik neubegründet. Der Regensburger Dom schien ihm geeignet, die ersten monumentalen Bildfenster aufzunehmen, die in seiner Münchner Manufaktur entstanden waren. 1828 konnten die ersten von ihm gestifteten Glasgemälde in der Westwand eingesetzt werden. Bis 1857 stiftete Ludwig eine ganze Reihe weiterer Fenster.
Ich werde nicht vergessen, wie Sie, königliche Hoheit Herzog Franz, mir bei einem Gang durch den Dom der Reihe nach die Namen der Kinder König Ludwigs I. nannten, deren Namenspatrone er in den Fenstern an der Westfassade anbringen ließ:
Maximilian,
Mathilde,
Otto,
Leopold,
Adelgunde,
Hildegard,
Alexander,
und
Adalbert.
Gerade am Abend leuchtet die Sonne wunderbar durch diese Fenster und bringt sie zum Strahlen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren:
Die Stadt Regensburg hat König Ludwig I. in dankbarer Anerkennung seiner Liebe zu ihrer Stadt und ihrem Dom denn auch ein Denkmal gesetzt, das Reiterstandbild auf dem Domplatz, von wo aus er – ein wenig stolz, wie mir scheint – auf die von ihm zusammen mit Bischof Senestrey in den Jahren 1859 bis 1869 vollendeten Domtürme aufblickt. Vor sechs Jahren, 2019, haben wir das 150-jährige Jubiläum dieser Vollendung gefeiert, Herr Staatsminister Herrmann, Sie haben damals die Staatsregierung vertreten und wir erinnern uns sehr gerne an dieses Jubiläum. – Zurück zum Reiterstandbild auf dem Domplatz.
1902 am Dom aufgestellt, wurde dieses Standbild 1936 an die Bahnhofsallee verlegt. Nach einer Restaurierung und mit der Hilfe namhafter Spender kehrte es – auf Initiative des Weltkulturerbe-Vereins, Herr Clemens Unger hat sich große Verdienste erworben – im Mai 2010 an den ursprünglichen Standort auf dem Domplatz zurück.
Ludwig I. selbst hat andererseits seinem verehrten Lehrer und späteren Bischof von Regensburg, Johann Michael Sailer, in großer Dankbarkeit auf dem Emmeramsplatz ein Bronzedenkmal und in der südlichen Seitenkapelle des Domes ein Grabmal errichten lassen. Die Sailerkapelle mit dem von Ludwig I. gestifteten Grabmal ist seit dem Jahr 2004 in neuer Gestaltung die Sakramentskapelle des Domes und ein Ort der Stille und der Anbetung des im Brot des Lebens gegenwärtigen Herrn der Kirche. Das Bronzedenkmal wurde während des Zweiten Weltkriegs zum Einschmelzen nach Hamburg verschickt, entging jedoch dem Schicksal und konnte 1951 vor dem Bahnhof und 2014 wieder zum ursprünglichen Aufstellungsort auf dem Emmeramsplatz zurückgebracht werden.
So danke ich den Verantwortlichen im Haus der Bayerischen Geschichte, allen voran Herrn Direktor Dr. Richard Loibl, von Herzen für alle Mühen der Vorbereitung dieser Ausstellung, ich wünsche der Ausstellung viel Erfolg und allen Besucherinnen und Besuchern aus nah und fern Gottes Segen!
(kw)










