News Bild Große Nachfrage aus dem ganzen Bistum

Große Nachfrage aus dem ganzen Bistum

Vollgas fürs Klima

Home / News

Regensburg, 13. Juli 2022. Die Regensburger Pfarrei Herz Marien ist in der Diözese Regensburg, was den Klimaschutz betrifft, die Pionierpfarrei. Es ist die erste Pfarrei im ganzen Bistum, die sich dem externen Zertifizierungsprozess unterzogen und EMAS-Gütesiegel erarbeitet hat. Darauf verweist Beate Eichinger, Umweltbeauftragte und Koordinatorin des Klimaschutzkonzeptes im Bistum. Selbstkritisch habe man dort die eigene Pfarrei unter die Lupe genommen und systematisch alle Handlungsfelder durchleuchtet, Stärken und Schwächen aufgegriffen und Verbesserungspotenziale umgesetzt. In technischer Hinsicht steht das EMAS-Siegel für einen hohen Anspruch, weiß die Koordinatorin des Klimaschutzkonzeptes.

Aktivitäten ins Bistum einbetten

Der Klimaschutz in der Diözese Regensburg nimmt deutlich an Fahrt auf, denn „KirUm“, der kirchliche Umweltmanagement-Kurs, findet nach den Prozessen der Zertifizierung 2020/21 eine Weiterführung. Am Folgekurs sind die nächsten Pfarreien beteiligt, die die EMAS-Zertifizierung anstreben. „KirUm“ ist offen für maximal 16 Personen, die ihre Institutionen repräsentieren, und an Nachfrage fehlt es durchaus nicht. Auch Teilnehmer aus dem Bereich der Caritas gibt es. Praktisch: Es gibt nicht wenige Pfarreien, die, im Grunde genommen, bereits sensibilisiert und im Klimaschutz engagiert sind und die sich in die größeren Aktivitäten mit Blick auf das Bistum „einbetten“ wollen. So gibt es insgesamt wohl weniges, das es nicht gibt: eine Caritasstation mit Photovoltaik auf dem Carport, eine „ökologisch fitte Pfarrei“, die aber noch kein „KirUm“ absolviert hat – kurz: Es ist Aufbruchstimmung zu beobachten: „Das darf man wirklich sagen“, sagt Frau Eichinger.

Nicht weniger als 70 Stiftungen interessiert

Stichwort „Klimafonds“: Mitte Mai des laufenden Jahres hatten sich bereits 135 Kirchenstiftungen mit Interesse an einem Heizungstausch gemeldet. Man wolle sich endlich hin zu regenerativen Energien bewegen. Davon waren – Stand Erhebung der Informationen zum vorliegenden Beitrag – 40 Fälle besprochen und 11 der Heizungsersetzungen bereits genehmigt. Doch es geht noch weiter: An Photovoltaik sind nicht weniger als 70 Kirchenstiftungen interessiert. 45 Standorte „Photovoltaik“ existieren in unterschiedlichen Größen. Weitere werden sich noch dazugesellen. Allein von Februar bis Mai wurden Anlagen mit einem Volumen von 220 KilowattPeak genehmigt.

Wechsel der Leuchtmittel

Von rund 700 Pfarreien haben 400 Pfarreien Kontakt mit der für die Umwelt zuständigen Stelle im Bistum aufgenommen. Es herrsche, so Eichinger weiter, ein „sehr großes Interesse, die Energieberatung wahrzunehmen“. In dieser Hinsicht existiert ein Servicevertrag mit der „Energieagentur Regensburg“. Mitarbeiter von dort fahren pro Jahr in 100 Pfarreien, wo sie bis zu drei Gebäude unter die Lupe nehmen. 80 Pfarreien haben bereits Fördergelder für den Wechsel der Leuchtmittel in Anspruch genommen und 185 Pfarreien beteiligen sich am „Rahmenvertrag Öko-Strom“.

All das bringt gewiss viel Konkretes mit sich, doch das eben nicht allein. Denn Frau Eichinger gibt zu bedenken, all dies schaffe Möglichkeiten, „sich in die Gesellschaft hinein zu verweben und als Kirche positiv zu punkten“.

Wir ergänzen uns sehr gut

Zurück zur Pionierpfarrei: Erfahrungsgemäß läuft es Punkto Klima in der Pfarrei besonders gut, wenn die Verhältnisse im Team „passen“, gerade so, wie es in Herz Marien der Fall ist. Dort gehören zum Umweltteam Matthias Töns – Mitglied in der Kirchenverwaltung und eben im Umweltteam – , Dr. Christoph Bauer, Leiter des Rechenzentrums der Universität Regensburg, und Birgit Rödl, Realschullehrerin für Englisch und Katholische Religion, sowie Anton Schels als Kirchenpfleger (seit 2015); außerdem Sprecher des Umweltteams: „In der Summe ergänzen wir uns sehr gut“, deutet Schels an. Auch der Pfarrer unterstütze massiv und habe im ganzen Prozess immer wieder Vertrauen zum Team gewonnen.

Es beginnt mit dem Heiligen Geist

Mittlerweile ist A. Schels Referent in „KirUm“, wo er den EMAS-Prozess vorstellt. Im Gespräch verweist er auf die Bedeutung der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus. Und zu Beginn der Sitzungen in Herz Marien wird jeweils gebetet: zum Heiligen Geist. Dr. Veit Neumann



Nachrichten