Glaubensdemo in Rottendorf – Bischof Rudolf besucht die Gläubigen
225 Jahre Herz-Jesu-Bruderschaft feierte die Pfarrei Rottendorf mit einem Pontifikalamt und einer feierlichen Prozession durch den Ort. Die Kommunionkinder und zahlreiche Gläubige begrüßten Bischof Dr. Rudolf Voderholzer bereits an der Grundschule. Pfarrer Gerhard Wagner, der Sprecher des örtlichen Pfarrgemeinderats, Werner Schönberger, die Dekane Michael Hoch und Markus Brunner hießen ihn gemeinsam mit weiteren sechs Priestern und manchen Honorationen herzlich willkommen.
In der festlich geschmückten barocken St-Andreas-Kirche umrahmten fünf Fahnenabordnungen an den Seitenaltären den Bischof. Der Kirchenchor unter Martina Neubauer gestaltete das Pontifikalamt musikalisch. Bischof Voderholzer zeigte sich sichtlich erfreut über die große „Glaubensdemonstration“ der Rottendorfer, welche die Kirche bei weitem nicht fassen konnte. Seine Predigt galt dem biblischen Begriff „Herz“. Damit sei die “Mitte der Person“ gemeint, der „Sitz des Gewissens“, dort, „wo Kopf und Hand zusammen kommen“, erklärte er. Herz meine damit „die ganze Person in all seiner Leidenschaftlichkeit“. Das Wort Herz sei zudem aus der Alltagssprache nicht wegzudenken und verweise immer wieder auf „echte gelebte Menschlichkeit“.
Göttliche Liebe tröstet
Die gewaltsame Öffnung des Herzens Jesu am Kreuz habe seine überströmende Liebe gezeigt, so der Evangelist Johannes. Jesu wolle uns alle „an seinem Herzen bergen“ und so seien die Sakramente bis heute „Zeichen jener Güte Jesu“, welche uns durch die Zeiten hindurch „geschenkt“ sind. Jesus, der „demütig von Herzen“ ist, wolle gerade auch „Ruhe schenken und all unsere Last wegnehmen“. So würde erfahrbar, dass „göttliche Liebe tröstet, stärkt und vor falschen Verführern bewahrt“. Der Bischof erinnerte an den Beginn der Bruderschaft im Jahr 1793, als die Französische Revolution bereits begann „ihre Kinder zu fressen“, die napoleonischen Kriege bald darauf auch Bayern in Mitleidenschaft zogen und die Säkularisation in ihrem Gefolge unendlichen Schaden anrichtete. Damals habe man das Herz Jesu in großer Not angerufen und bis heute habe dieses Gelöbnis schon viel Gutes bewirkt und viel Trost geschenkt.
Freundschaft mit Jesus muss gepflegt werden
Doch gelte es diese „Herzensbeziehung zu Jesu“ immer wieder zu erneuern und das „Vertrauen und die Freundschaft mit Jesus“ zu pflegen, erklärte er ganz besonders den acht Kommunionkindern. Insbesondere ihnen wünschte er „viel Glaubensfreude und Zusammenhalt im Hören auf Gottes Wort“, so dass ihre Gemeinschaft „attraktiv“ und „ansteckend“ bleibe. Josef Böhm, der Vorstand der Herz-Jesu-Bruderschaft, präsentierte dem Bischof die Kommunionkinder in ihren Festkleidern, um sie feierlich in die Bruderschaft aufzunehmen. Bischof Dr. Voderholzer widmete sich gerne jedem einzelnen Kind und wünschte wiederholt: „Vergiss nie, das Jesus dein bester Freund ist“. Ein eucharistischer Segen führte über zur Prozession durch die festliche geschmückte Ortschaft. Die Blaskapelle Nabburg begleitete den langen Zug mit dem Bischof unterm Baldachin, dem so genannten „Himmel“. Ein Te-Deum aus ungezählten Kehlen beendete bei der Rückkehr den kirchlichen Teil. Bürgermeister Josef Deichl bat den Bischof noch um einen Eintrag ins „Goldene Buch“ der Gemeinde und Bischof Voderholzer kam diesem Wunsch natürlich gerne nach.