News Bild Mit Prof. Dr. Yves Kingata: geistliche Stärkung am Montag der Karwoche
Mit Prof. Dr. Yves Kingata: geistliche Stärkung am Montag der Karwoche

Priester als eucharistische Menschen

Home / News

Regensburg, 3. April 2023

„Wer Priester werden will oder ist, muss ein positiv bestimmtes Verhältnis zur Eucharistie haben.“ Das hat Prof. Dr. Yves Kingata in seinem Vortrag im Priesterseminar St. Wolfgang am Montag der Karwoche vor zahlreichen Priestern der Diözese Regensburg gesagt. Vor der Chrisammesse hatten sich die Priester zur Recollectio dort in Anwesenheit von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer versammelt. Auch Priesterseminariten waren anwesend. Der Bischof von Regensburg hatte Prof. Kingata dazu eingeladen, den Vortrag zu halten. Der Titel lautete: „Eucharistie als Quelle und Aufgabe priesterlichen Dienstes – zur fruchtbaren und würdigen Feier der Heiligen Messe.“ Y. Kingata geht derzeit einer Lehrstuhlvertretung am Lehrstuhl für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg nach. Außerdem ist der Kirchenrechtler als Dozent am Bischöflichen Studium Rudolphinum Regensburg tätig. Der Vortragende erklärte während seines Recollectio-Vortrags: „Als Priester sollen wir eucharistische Menschen sein.“

Die Erhabenheit der Eucharistie

Die Feier stehe im Zentrum des priesterlichen Dienstes und die Kirche könne nicht ohne die Eucharistie leben. Allerdings sprach sich Prof. Kingata gegen ein falsches Priesterbild aus, das davon ausgeht, dass die Eucharistie vom Priester abhängt. Auch verwies er auf das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965), das die Erhabenheit der Eucharistie als Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens betont. Vielmehr gehe es um die Mitfeier des Priesters mit der Gemeinde und, in einer gewissen Spannung dazu, darum, dass der Priester das Gegenüber zur Gemeinde verkörpert. Außerdem stehe die Eucharistie für die Einheit des Volkes Gottes. Und aus dem Opfer Christi nähmen die Priester die Kraft für ihren Dienst.

Aber: Relevanzverlust der Messe

Der Kanonist sprach die „Entfremdung vieler Katholiken vom Gottesdienst“ und den „Relevanzverlust der Messe“ an. Das könne ebenfalls als persönliche Kränkung erlebt werden, stellte Prof. Kingata fest, der in München bereits eine ganze Zeit als Spiritual am Herzoglichen Georgianum gewirkt hat. Dr. Kingata weiter: „Denken wir an Frankfurt, wenn die Frage gestellt wird, ob wir Priester brauchen.“

Jedoch: die Weiheliturgie ressourcenorientiert

Demgegenüber erwähnte der geistliche Priester ressourcenorientiert die Weiheliturgie, in der es heißt: „Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.“ Dies bewertete Prof. Kingata mit den Worten: „Da sieht man die große Weisheit der Mutter Kirche.“ Schließlich sprach der Theologe auch davon, dass die Art und Weise, wie Priester die heilige Messe feiern, zum Relevanzverlust beitragen könne. Es gehe gar nicht darum, sie „hektisch“ (in zehn Minuten, so in München gesehen und geschehen) herunterzulesen. „Wer schlecht zelebriert, führt andere nicht zum Glauben!“. Ganz in diesem Sinne müsse der Priester lernen, sich zurückzunehmen. Die Schlussfrage lautete demnach: „Wie gelingt es, Jesus Christus nicht weniger wichtig, mich aber überflüssiger werden zu lassen?“. Die anwesenden Priester spenden einen lange anhaltenden Applaus.

Text und Bild: Prof. Dr. Veit Neumann

 



Nachrichten