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Feiertage in Altbayern

In der guten alten Zeit

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Regensburg, 30.12.2022

Schon Goethe wusste: „Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen“. Und so mancher ist froh, dass nun nach den vielen Feiertagen langsam wieder der Alltag einkehrt. Insgesamt 12 kirchliche Feiertage gibt es in Altbayern – dazu kommt mit dem Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober der einzige weltliche Feiertag im Jahr.

Zu Ehren der Mutter Gottes

Bis heute bestimmt das Kirchenjahr die meisten unserer Feiertage. Wir feiern Weihnachten, Ostern, Pfingsten und vielleicht noch Kirchweih, Erntedank und Allerheiligen. Früher gab es neben diesen Hauptfesten noch eine große Zahl – zum Teil regional begrenzter – Feiertage.

Schon früh haben die Marienfeste in Altbayern Fuß gefasst. Die Mutter Gottes wurde im Land der „Patrona Bavariae“ hoch verehrt. Zu ihren Festtagen gehörten:

  • 2. Februar: Mariä Lichtmess
  • 11. Februar: Mariä Erscheinung in Lourdes
  • 25. März: Mariä Verkündigung
  • 2. Juli: Mariä Heimsuchung
  • 15. August: Mariä Himmelfahrt
  • 8. September: Mariä Geburt
  • 12. September: Mariä Namen
  • 21. November: Mariä Opferung
  • 8. Dezember: Mariä Empfängnis

Ganze und halbe Feiertage

Aber auch zahlreiche andere Heilige galten als Fürsprecher bei irdischen Nöten, so zum Beispiel der heilige Josef, Peter und Paul, Johannes der Täufer oder der heilige Stephanus.

Die Feste der wichtigsten Heiligen waren größtenteils arbeitsfrei, und bis ins 16. Jahrhundert hatten manche Diözesen mehr als 100 Sonn- und Feiertage, dazu kamen noch die verschiedenen Kirchweihfeste. Im Jahr 1642 setzte dann Papst Urban die Zahl der Feiertage auf 34 fest, von denen später wiederum einige zu halben Feiertagen erklärt wurden. Da war das Arbeiten zwar erlaubt, es musste aber auch die Messe besucht werden. An diesen Tagen gönnte man sich etwas Muße und erledigte nur die nötigsten Arbeiten in Stall und Haus. Die Männer gingen zum Wirt; und die Frauen „durften“ am helllichten Tag stricken und ratschen.

Von Neujahr bis Stephanus

Anfang des 19. Jahrhunderts gab es dann noch 19 offizielle Feiertage:

  • 1. Januar: Neujahr
  • 6. Januar: Heiligdreikönig
  • 2. Februar: Mariä Lichtmess
  • 19. März: Josefitag
  • 25. März: Mariä Verkündigung.

Dann folgten die beweglichen Feiertage Ostersonntag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstsonntag, Pfingstmontag, Fronleichnam.

Weitere gesetzliche Feiertage waren:

  • 24. Juni: Johannes der Täufer
  • 29. Juni: Peter und Paul
  • 15. August: Mariä Himmelfahrt
  • 8. September: Mariä Geburt
  • 1. November: Allerheiligen
  • 8. Dezember: Mariä Empfängnis
  • 25. Dezember: Christtag
  • 26. Dezember: Stephanus

Feiertage und Urlaubszeit

Außerdem war das Fest des jeweiligen Kirchenpatrons ein Feiertag für die ganze Pfarrei. Bauersleut, Knechte und Mägde hatten an diesen Tagen ein bisschen Ruhe. Denn mehrere Wochen Urlaub im Jahr gab es damals nicht, und so waren die Feiertage die einzige Zeit, in der nicht gearbeitet werden musste.

Doch bis heute spielen die Feiertage auch bei der Urlaubsplanung eine große Rolle. Und obwohl der Neujahrstag, der erste Feiertag im Jahr 2023, auf einen Sonntag fällt, bietet das neue Jahr viele Möglichkeiten, durch die Nutzung von Brückentagen wertvolle Urlaubstage zu sparen.

So fällt der Dreikönigstag heuer auf einen Freitag, Mariä Himmelfahrt auf einen Dienstag, das Allerheiligenfest wird an einem Mittwoch gefeiert. Und nach einem beschaulichen Heiligen Abend am Sonntag ohne Einkaufsstress beginnt die Arbeitswoche nach den Feiertagen erst wieder am Mittwoch. Wer dann noch drei Urlaubstage übrig hat, kann sich über acht freie Tage freuen.

 

Text: Judith Kumpfmüller



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