Bischof Dr. Voderholzer und Konzelebranten in Luitpoldshöhe, Amberg

Feierlicher Abschluss der Kirchenrenovierung in Amberg-Luitpoldhöhe

„Herr, wir danken dir für dein Geleit“


Amberg / Regensburg, 10. September 2025

Der nur rund 300 Seelen zählende Ortsteil Luitpoldhöhe im Norden der Stadt Amberg hat am vergangenen Sonntag den zügigen Abschluss der Renovierung des Innenraums ihrer Kirche St. Barbara gefeiert. Bischof Dr. Voderholzer feierte aus diesem Anlass eine Pontifikalmesse. Die Heilige Barbara ist die Patronin der Bergleute, und sie wacht auch über dieses Gotteshauses, denn in Luitpoldhöhe war der Bergbau lange Zeit heimisch.

Die Pfarrei St. Barbara in der Luitpoldhöhe hat am vergangenen Sonntag mit einem festlichen Gottesdienst den erfolgreichen Abschluss der Innenrenovierung ihrer Kirche gefeiert. Damit wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte des kleinen, aber traditionsreichen Gotteshauses erreicht, das seit den 1930er Jahren als geistliches Zentrum des ehemaligen Bergbaudorfes gilt. Zu den Gästen zählten neben zahlreichen Gläubigen auch Oberbürgermeister Michael Cerny, sein Stellvertreter Konrad Scharl sowie Landtagsabgeordneter Harald Schwartz.

Predigt mit aktuellem Bezug

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der aus Regensburg angereist war, betonte in seiner Predigt die enge Gemeinschaft und würdigte den lebendigen Glauben in der Pfarrei. Ausgehend vom Evangelium des Sonntags griff er in seinen Worten sowohl biblische als auch aktuelle Bezüge auf. Er erinnerte daran, dass nicht äußere Pracht aus „Silber und Gold“ den Wert eines Gotteshauses ausmache, sondern der gelebte Glaube der Menschen. Besonders hob er die wieder sichtbar gemachten Apostelbilder an der renovierten Emporenbrüstung und die damit korrespondierenden, individuell geschmückten Apostelkerzen hervor – klar erkennbar die Zeichen von Kreativität und Glaubenstreue.

Der Bischof machte zudem darauf aufmerksam, dass zeitgleich zur Messfeier auf der Luitpoldhöhe Papst Leo XIV. in Rom zwei großartige junge Italiener heiligspreche: Pier Giorgio Frassati und Carlo Acutis. Der Bischof charakterisierte die beiden jeweils kurz: Frassati, der sozial engagierte Student, der sich beim Einsatz der Armen mit Kinderlähmung infizierte und daran starb. Carlo Acutis, der 15-jährige Teenager, der weltweit schon als Cyber-Apostel verehrt wird und früh vollendet an einer aggressiven Form der Leukämie verstarb. Er wollte in Assisi in der Nähe des heiligen Franziskus begraben werden. 

Bischof Voderholzer verwies darauf, dass nicht erst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil jeder Christ zur Heiligkeit berufen und befähigt ist, unabhängig von Stand oder Beruf. Mit Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart rief der Bischof die Gläubigen dazu auf, die menschliche Dimension der Gesellschaft zu bewahren. Dabei bat er die Patronin der Kirche, die Heilige Barbara, um ihren Schutz und sprach ein eindringliches Gebet: „Herr, wir danken dir für dein Geleit durch Zeit und Ewigkeit.“

 

Renovierung in Rekordzeit abgeschlossen

An der Kirche St. Barbara war die Notwendigkeit einer umfassenden Innenrenovierung nach Abschluss der Außenarbeiten im Jahr 2022 deutlich geworden: massive Schäden durch Holzwurmbefall an Kirchendecke und Dachstuhl machten große Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Unter der Leitung des Architekturbüros Heinrich Schwirzer aus Freyung sowie in enger Zusammenarbeit der Kirchenverwaltungen von St. Barbara und St. Georg in Amberg konnten die Arbeiten in nur sechs Monaten erfolgreich abgeschlossen werden.

Architekt Schwirzer sprach bei seinen Dankesworten von einem „großen, gegenseitigen Vertrauen aller Beteiligten“ und lobte die beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Seelsorgern, Kirchenverwaltung und Bauleitung des Bistums Regensburg. Die Kirche St. Barbara zeige sich wieder in ihrer Schlichtheit und habe so letztlich eine beruhigende Wirkung auf alle Kirchenbesucher. Die Gesamtrenovierung sei gelungen, nicht zuletzt aufgrund der konstruktiven Zusammenarbeit aller.

 

Feierlicher Rahmen und Dankesworte

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Knappschaftskapelle unter Leitung von Herbert Wawersig sowie Organist Jonas Hammer. Höhepunkte waren das Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“ und das traditionelle „Barbaralied“, das vielerorts in der Gegend als „heimliche Hymne Ambergs“ bezeichnet wird. Im Anschluss an den Gottesdienst ergriff Kirchenpfleger Martin Ströhl von der Stadtpfarrei St. Georg das Wort und überreichte den Seelsorgern der Luitpoldhöhe mehrere neue liturgische Geräte, darunter zwei Kelche, eine Hostienschale, ein Ziborium und eine Monstranz. Diese Geschenke, so betonte er, seien sichtbare Zeichen des Neubeginns.

Der Kirchenpfleger von St. Barbara, Michael Graubmann, dankte allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz während der Renovierungsarbeiten. Er verwies auf das bevorstehende 100-jährige Jubiläum des Kirchenbaus, das in wenigen Jahren ansteht, und hob hervor, dass die Kosten der Renovierung für die Gemeinde gut zu bewältigen gewesen seien. Außerdem betonte er die wachsende Zusammenarbeit mit der Stadtpfarrei St. Georg und zeigte sich erfreut darüber, dass auch die Ministrantenarbeit wieder Aufwind erfahre.

Schließlich sprach Regionaldekan Markus Brunner ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an alle Verantwortlichen, Fachplaner und Gläubigen. Er erinnerte augenzwinkernd an den Satz des Bischofs: „Jetzt müsst ihr aber die Kirche auch ausbeten!“ und würdigte damit den besonderen Zusammenhalt der Gemeinde. Der Festtag endete mit den Liedern „Der Steiger kommt“ und „Großer Gott, wir loben dich“. Im Anschluss nutzte die Pfarrgemeinde zusammen mit dem Bischof den sonnigen Nachmittag zu Begegnung und Austausch.

Text und Fotos: Michael Götz

(SG, sig)



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