Grupopenbild vor Kinderhaus

Feierliche Einweihung des renovierten Kinderhauses St. Josef in Ebnath

Bischof Voderholzer spendet den Segen


Ebnath, 28. September 2025 

Mit einer festlichen Pontifikalmesse und anschließender Segnung wurde das renovierte Kinderhaus St. Josef in Ebnath offiziell seiner Bestimmung übergeben. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer würdigte dabei die enge Zusammenarbeit von Kirche, Kommune und Staat, die die umfassende Modernisierung des traditionsreichen Hauses ermöglicht hat.

In der Pfarrkirche von Ebnath hieß eine fröhliche Kindergesangsgruppe den Regensburger Oberhirten willkommen. Pater Anish George MSFS begrüßte neben dem Bischof zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft, darunter den Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags Tobias Reiß, Staatssekretär Martin Schöffel, den stellvertretenden Landrat Günter Kopp sowie Bürgermeister Wolfgang Söllner. Mit den Worten „Heute ist ein Tag der Freude und des Dankes“ lud er alle Anwesenden zum Mitfeiern ein.

In seiner Predigt knüpfte Bischof Rudolf an das Tagesevangelium (Lk 16,19-31) an. Die Geschichte zeigt die Folgen eines grenzenlosen Egoismus auf. Der Reiche verprasst sein Geld und kümmert sich nicht um den armen und kranken Lazarus vor seiner Tür. Der Arme stirbt und wird von Engeln in Abrahams Schoß getragen. Als der reiche Mann stirbt und in der Unterwelt qualvolle Schmerzen leidet, möchte er, dass Abraham seinen noch lebenden Brüdern ein Zeichen schickt. Es soll ihnen nicht so ergehen wie ihm selbst. Aber Jesus lässt Abraham im Gleichnis antworten, dass die Brüder ja Mose und die Propheten haben, auf die sollen sie hören. Jesus sagt damit, dass wir alles haben, um ein gutes, gerechtes und mitfühlendes Leben zu führen, insbesondere die zehn Gebote. Es komme nur darauf an, dies ernst zu nehmen und zu tun. „Haltet euch an die Lebensweisungen Gottes, wie sie uns in den zehn Geboten mitgeteilt worden sind! Dann wird euer Leben gelingen in Gottes Gnade“, riet der Bischof. Mit Blick auf das Kinderhaus hob er die Bedeutung von Erziehung, Vorbildern und familiärem Rückhalt hervor: „Kinder sollen wachsen, gedeihen und blühen. [...] Dann blüht auch eine Gemeinde!“ Dazu aber braucht es Vorbilder und auch Einrichtungen. Wichtigste Erzieher sind die Eltern. Ihnen stehen subsidiär die Kindergärten zur Seite. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Chorgemeinschaft Ebnath-Pullenreuth, der Chor Aufwind sowie der Organist mit Gemeindegesang.

Segnung des Kinderhauses St. Josef

Nach der Messe führte ein Kirchenzug zum Kinderhaus, wo die Kinder mit Gedichten und einer Blumengirlande die Gäste empfingen. Bischof Voderholzer eröffnete die Segensfeier mit den Worten: „Wir sind hier versammelt, um diese Kindertagesstätte nach ihrer Renovierung Gott anzuvertrauen. Kinder sind ein Geschenk des Herrn – Möge dieses Haus ein Ort des Segens, der Bildung, des Spiels und der Geborgenheit sein.“ Die Räume wurden mit Weihrauch inzensiert und mit Weihwasser gesegnet, die Gruppenräume erhielten neue Kreuze. Symbolisch übergaben die Kinder einen Schlüssel an den Bischof, bevor die Feier im weltlichen Teil fortgesetzt wurde.

In der Turnhalle würdigten Kirchenpfleger Stefan Kausler, Staatssekretär Martin Schöffel, Landrat-Stellvertreter Günter Kopp und Bürgermeister Wolfgang Söllner das gelungene Projekt und dankten allen Beteiligten. Architektin Lisa Kuchenreuther überreichte der Leiterin Jasmin Fromm-Schäfer ein Apfelbäumchen als Symbol für Wachstum und Zukunft.

Umfangreiche Modernisierung

Die Renovierungsarbeiten, deren Planung bereits Ende 2020 begonnen hatte, wurden vom Architekturbüro Kuchenreuther aus Marktredwitz umgesetzt. Dabei blieb die äußere Struktur weitgehend erhalten, während der Eingangsbereich neu gestaltet und erweitert wurde. Ein großzügiger Mehrzweckraum schafft flexible Nutzungsmöglichkeiten, eine 30 kW-Photovoltaikanlage sorgt für nachhaltige Energieversorgung. Auch der Außenbereich erhielt mit einem neuen Wasserspielplatz eine Attraktion für die Kinder.

Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf 2,6 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern steuerte 1,5 Millionen Euro bei, die Diözese Regensburg rund 400.000 Euro. Den Rest tragen die Kirchenstiftung und die Gemeinde Ebnath. Im Kinderhaus St. Josef finden neben Kindergartenkindern ab drei Jahren auch die Jüngsten in einer Krippengruppe Platz.

Text und Fotos: Peter Pirner
(jas/chb)



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