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Feier mit Priesterjubilaren im Hohen Dom St. Peter

Nicht angetreten, um zu ernten, sondern um zu säen

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Regensburg, 3. Juli 2023.

„Herzlich sei Ihnen gedankt für all das, was Sie an Herzblut für die Diözese Regensburg eingebracht haben und auch noch einbringen.“ Das hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer während eines Gottesdienstes am Montag im Hohen Dom St. Peter gesagt, den er mit den Jubilaren der Priesterweihejahrgänge 1958, 1963 und 1973 gefeiert hat.

Auch die verstorbenen Priester eingeschlossen

Vor allem dankte der Bischof von Regensburg den Priestern für ihre Dienste in Seelsorge, Schule, Wissenschaft sowie in Ämtern als Dekan und Regionaldekan. Eingeschlossen ins Gebet wurden nicht zuletzt die verstorbenen Priester der genannten Weihejahrgänge sowie diejenigen, die „einen anderen Weg genommen haben“.

Patron einer guten Sonntagskultur

Gefeiert wurde der Gottesdienst am Gedenktag des Apostels Thomas, der es, so Bischof Voderholzer, habe genau wissen wollen. Auf seine Frage hin habe der Herr auch geantwortet: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Im Übrigen sei just der heilige Thomas der Patron einer guten Sonntagskultur. Gemäß schriftlicher Überlieferung wurde der Sonntag als Tag des Herrn, als Tag der Auferstehung gefeiert, wie es nämlich bei der Erwähnung des heiligen Thomas heißt. Theologe Bischof Voderholzer führte aus, dass sich noch innerhalb des Judentums dieser Wandel vom Sabbath zum Sonntag hin vollzogen hat, welcher immerhin von den Zehn Geboten her geschützt ist. Und auch die Aussage sei wichtig, dass selig die sind, die nicht sehen und doch glauben. Mit dieser Aussage werde gerade auf den Zweifel des heiligen Thomas geantwortet. Sie sei für die sonntägliche Begegnung mit dem Herrn maßgeblich.

Den Sonntagvormittag schützen

In diesem Sinne nannte der Bischof verheutigend den Schmerz der Jubilare, die den Wandel der Sonntagskultur mit der Abnahme des Besuchs des Sonntagsgottesdienstes seit Jahrzehnten erlebt haben. Der Bischof von Regensburg sprach von der „Wunde“, dies miterleben zu müssen. Tatsächlich sei es auch immer schwieriger, den Sonntagvormittag zu schützen. Es gelte, sich diese Wunden einzugestehen. Und doch sei der priesterliche Dienst kein vergeblicher. Abgesehen davon, dass den Jubilaren und treuen Priestern gewiss viel Dankbarkeit entgegengebracht wird, gelte stets, dass sie nicht angetreten seien, um zu ernten, sondern um zu säen. Und was den Sonntag bzw. den Kirchbesuch angeht, zeigte sich Dr. Voderholzer überzeugt, dass dieser, etwa im Verhältnis zu den 1960er Jahren, vielmehr zwar an Quantität abgenommen, aber an Qualität zugenommen habe, zumindest „vielleicht“.

Durchaus weiter als Seelsorger aktiv

Summa: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer dankte den Priesterjubilaren aus ganzem Herzen, für die Diözese Regensburg wie auch persönlich. Und er wünschte ihnen „noch viele Jahre Gesundheit, Kraft und Energie“, denn die Priester sind ja in der Regel durchaus weiter als Seelsorger aktiv. Anschließend besuchten der Bischof und die Jubilare die Stätten der verstorbenen Bischöfe, die sie geweiht hatten, in der Krypta des Hohen Doms St. Peter, wo sie für diese auch beteten. Dann kam es zum Gruppenbild.

Text und Bilder: Prof. Dr. Veit Neumann



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