„Evangelisten für die Kinder werden!“: Bischof Rudolf Voderholzer erteilte Missio Canonica an 57 Referendarinnen und Referendare
Lehrerinnen und Lehrer, vor allem im Fach Religionslehre, handeln immer in Abhängigkeit von dem einen wahren Lehrer Jesus Christus, erklärte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer anlässlich der Verleihung der Missio Canonica an 57 künftig in beruflichen Schulen, Realschulen und Gymnasien tätige Religionslehrer. In der Kirche St. Markus in Waldetzenberg legten die jungen Damen und Herren feierlich ihr Versprechen ab, danach beauftragte sie der Diözesanoberhirte für den Dienst, Religionsunterricht an den genannten Schulen zu erteilen.
Dank an die, die das Fach Religion unterrichten möchten
Mit ihren Angehörigen waren die Referendarinnen und Referendare aus allen Regionen des Bistums angereist, um im Rahmen dieses Festgottesdienstes die Missio Canonica zu erhalten. In einem Einkehrtag hatten sie sich auf den Gottesdienst und ihr Versprechen vorbereitet. Neben den Ministerialbeauftragten für die Realschulen, Gymnasien und Berufsschulen konnte der Schulreferent der Diözese, Domkapitular Prälat Johannes Neumüller, auch Ministerialrat Rüdiger Wieber vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst willkommen heißen. Den künftigen Religionslehrern dankte Neumüller für ihre Bereitschaft, dieses Fach unterrichten zu wollen, und wünschte ihnen eine gute Stelle.
Der hl. Bonaventura als Vorbild
Das Patronat dieses Gotteshauses, das des Evangelisten Markus, sprach Bischof Voderholzer in seiner Begrüßung an und meinte, dass auch Religionslehrer Evangelisten seien. In seiner Predigt ging der Bischof auf den Tagesheiligen, den Heiligen Bonaventura, ein. Dessen Name bedeutet „günstiger Wind“ bzw. „gute Zukunft“ und deute somit auch für die Referendare „eine gute Prognose“ an. Bischof Voderholzer nannte die wichtigsten Eckdaten zu Bonaventura: 1243 Eintritt in den Franziskanerorden mit 22 Jahren, Name – der Legende nach – vom Heiligen Franziskus, Bonaventuras Hauptverdienst war es, den jungen Orden zusammengehalten und völlig neu aufgestellt zu haben, 1273 Ernennung zum Kardinal, 15. Juli 1274 Tod in Lyon. In seinen vielen Werken habe Bonaventura, so Bischof Voderholzer, vor allem das Verhältnis des Menschen zu Gott, die Liebe zum dreifaltigen Gott als „Zentrum unseres Glaubens“ beschrieben. Vor diesem Hintergrund bat er die Referendare, „stets Lernende zu bleiben, das berufliche Leben als einen Stufenweg hin zu Gott zu begreifen“ und „Evangelisten für die Kinder zu werden“, so der Oberhirte. Allerdings sei dieser Dienst bzw. diese Aufgabe „immer in Abhängigkeit von dem einen wahren Lehrer, der Jesus Christus ist“, wahrzunehmen. Und der Bischof ermunterte die Junglehrer, dass Religion ihr Lieblingsfach sein oder werden soll – denn „dann wird auch für die Kinder und Jugendlichen Religion das Lieblingsfach“. Deutlich müsse dem Lehrer auch sein, dass in der Religion der Unterrichtsgegenstand nichts Abgeschlossenes oder Sachliches ist, dass Schüler wie auch Lehrer immer Schüler bzw. Jünger bleiben. Er bat die Religionslehrer abschließend, mit den Schülern zu beten, ihnen die wichtigsten Grundgebete zu vermitteln, aber ihnen auch zu lehren, selbst Gebete zu formulieren. Mit dem Wunsch, dass alle Referendare eine Stelle bekommen mögen, schloss Bischof Voderholzer seine Ansprache und ermunterte zu Leidenschaft und Engagement bzw. zum „Feuer des Glaubens“ sowohl zu den Schülern als auch zu Gott.
Nach dem Glaubensbekenntnis aller Gottesdienstbesucher legten die 57 Lehrerinnen und Lehrer ihr Versprechen ab. Danach beauftragte sie Bischof Voderholzer zur Erteilung des Religionsunterrichts. Die Religionslehrerinnen und Religionslehrer brachten sich auch aktiv in die Gestaltung des Gottesdienstes ein – als Lektoren beim Kyrie, der Lesung und den Fürbitten. Bei der Urkundenverteilung konnte Prälat Neumüller im Saal des Brauereigasthofes Goss in Deuerling die Beauftragten der Schulgattungen sowie die Seminarlehrer willkommen heißen. Aus den Händen von Bischof Voderholzer, Domkapitular Neumüller und der jeweiligen Seminarlehrer erhielten die Referendarinnen und Referendare dann ihre Urkunden.