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Erster Jahrestag der Ermordung in Mosambik

Wie Schwester Maria De Coppi zur Märtyrerin wurde

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Regensburg, 4. September 2023

Seit Frühjahr 2022 stellt die "Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen" allmonatlich Märtyrer unserer Zeit in Porträts vor. Im Monat September 2023 geht es um die italienische Comboni-Missionarin Schwester Maria De Coppi, die im September 2022 von einem Dschihadisten in Mosambik erschossen wurde.

Maria De Coppi wurde 1939 in der Gemeinde Santa Lucia di Piave in der norditalienischen Provinz Treviso (Region Venetien) geboren. Früh fühlte sie sich zur Mission in Afrika berufen und trat mit 18 Jahren der Gemeinschaft der Comboni-Schwestern bei. Seit 1963 war sie in Mosambik (im südlichen Afrika) tätig. Sie engagierte sich in der Seelsorge und der Bildung von christlichen Gemeinschaften. In einem Telefonat mit ihrer Nichte Gabriela Bottani, die derselben Kongregation angehört, bekannte Schwester Maria kurz vor ihrem Tod, dass sie trotz der gefährlichen Situation angesichts von Terror-Bedrohung in dem Land bleiben wolle. Sie hatte in den 59 Jahren ihres Aufenthalts und ihres Wirkens die mosambikanische Staatsangehörigkeit angenommen und neben Portugiesisch auch eine der afrikanischen Sprachen erlernt.

In der Nacht vom 6. auf den 7. September 2022 verwüsteten Angreifer in Chipene in der Provinz Nampula im Norden des Landes die katholische Mission, darunter die Kirche, das Krankenhaus sowie Schulen. Der Nachrichtenagentur Agenzia Fides zufolge konnte sich eine der Schwestern mit einigen Mädchen in den nahegelegenen Wald retten. Zwei italienischen Missionaren gelang es ebenso, sich in Sicherheit zu bringen.

Schwester Maria wollte während des Überfalls den Schlafsaal erreichen, in dem sich noch Schülerinnen befanden. Dabei zielte einer der Täter auf die 83-jährige Schwester Maria und ermordete sie durch Kopfschuss. Kurz darauf übernahm eine "Provinz Zentral-Afrika des Islamischen Staates" (ISCAP) die Verantwortung für die Bluttat und die Verwüstung des "Missionsgeländes". Die Dschihadisten hatten der Ordensfrau laut BBC-Meldung vorgeworfen, in der Verbreitung des Christentums überengagiert gewesen zu sein.

Die Südafrikanische Bischofskonferenz gab als Reaktion auf den gewaltsamen Tod der Schwester eine Pressemeldung heraus. Sie sein "den Märtyrertod gestorben, weil sie die Armen selbst in solch schwierigen Zeiten nicht verlassen wollte".

Text: Walter Flick, Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen

(SSC)



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