Ein neuer Kindergarten und 42 Firmlinge – Bischof Voderholzer besuchte die Pfarrei Pirk
"Herzlich willkommen ihr lieben Leut' in unserer Kita heut. Spitze sieht es aus, unser neues Kitahaus. Viel Arbeit und Geld stecken darin, aber es hat alles seinen Sinn", dichteten die Jungen und Mädchen voller Freude über ihr neues Haus. Bischof Rudolf Voderholzer kam mit Mitra und Stab nach Pirk - wie der Heilige Martin, der seine schützende Hand über die Kindertagesstätte "Zum Heiligen Martin" hält. Diese wurde nun nach zweijähriger Bauzeit ganz offiziell mit dem kirchlichen Segen an die bunte Kinderschar und deren Erzieherinnen übergeben.
Rund 1,57 Millionen Euro wurden von der Kirche, Kommune und der Regierung in das Neubauprojekt investiert. Das moderne architektonische Gebäude entspricht den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen an eine ganzheitliche Erziehung, doch mit Leben müssen es die Buben und Mädchen selbst erfüllen.
Mit der Firmung von 42 jungen Christen aus den Pfarrgemeinden Pirk, Schirmitz und Michldorf wurde der Freudentag in der Auferstehungskirche begonnen. Bischof Rudolf Voderholzer legte im Beisein des Pirker Pfarrers Jaison Thomas und der Mitzelebranten Alfons Forster, Thomas Stohldreier und Egid Mühlbauer den Firmlingen die sieben Gaben des Heiligen Geistes (die Gaben der Weisheit und der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis und der Stärke, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht) nahe, für die symbolisch rote Anthurien den Altar schmückten.
Am Nachmittag war die Segnung des Kindergartenneubaus mit vielen Festgästen eingeplant. Nachdem das alte Gebäude im Herbst vor zwei Jahren abgerissen wurde, waren die Kindergartenkinder während der Bauphase in den Ausweichräumen der Schule untergebracht. "Das Größte ist die Freude an einem gelungenen Werk", sagte Pfarrer Jaison Thomas, als er mit dem Bischof am Kindergarten eintraf, vor dem sich bereits die Ehrengäste mit den Kindern, Erzieherinnen den Eltern in freudiger Erwartung versammelten. Die Kinder sollten sich hier wohlfühlen und optimal gefördert werden, damit sie fit fürs Leben werden, unterstrich Pfarrer Thomas. Acht Erzieherinnen werden in Zukunft dafür sorgen, dass jedem Kind die Aufmerksamkeit zuteil wird, die es braucht. Rund um die Sprachförderung leisten die Erzieher wertvolle pädagogische Arbeit.
Sein Ross habe er heute zu Hause gelassen und sein Mantel werde erst wieder im November geteilt, meinte Bischof Rudolf lächelnd zu den Kindern, in Anspielung auf den Heiligen Martin, für den die ihn Kinder vermutlich hielten. Durch seine Handauflegung sollten die Kinder spüren, dass Gott ihnen seinen Schutz gewährt. Der Pirker Pfarrer trug die Lesung vor, in der Gott bittet: "Lasset die Kinder zu mir kommen."
Stellvertretend für ihre Freunde wurden vom Bischof Luisa, Jonas, Lukas, Maximilian, Sophie und Marie mit dem Namen gerufen. "Seid's erschrocken?", fragte Bischof Rudolf sie anschließend. Zum ersten Mal sei er nun in der Pfarrgemeinde zu Gast. "Derjenige, der euch das Leben geschenkt hat, kennt alle eure Namen, denn er hat ein großes Herz und er ruft euch mit dem liebevollsten Unterton."
Für die Gemeinde Pirk sei an diesem Tag ein Feiertag, bekannte Bürgermeister Michael Bauer freudestrahlend. Denn nach der Firmung stehe mit der offiziellen Einweihung der Kindertagesstätte "Zum Heiligen Martin" ein weiterer Grund der Freude an. Mit der Ausweisung von Baugebieten sei es der Gemeinde gelungen, dem allerorts in der nördlichen Oberpfalz beobachtenden Bevölkerungsschwund Einhalt zu gebieten. Zu den wichtigen Faktoren für eine Wohnsitzwahl gehöre neben einer guten Infrastruktur auch eine Kindertagesstätte. Mit der neuen Einrichtung sei für die kleinen Gemeindebürger ein Haus geschaffen worden, das zeitgemäß, zweckmäßig und funktionell ist. Gewichtige Gründe sprachen für einen Neubau. Bauer hob die offene, vertrauensvolle und verantwortungsbewusste Zusammenarbeit zwischen politischer und kirchlicher Gemeinde heraus. Sein Dank galt der Diözese Regensburg für die großzügige finanzielle Unterstützung, genauso wie der Regierung der Oberpfalz für die Förderzuwendungen.
Vor allem für die Kinder den wohl spannendsten Teil der offiziellen Reden übernahm "Rico", ein kleiner plüschiger Kerl, den Regierungsamtsrat Reinhold Demleitner aus der Tasche zauberte. Demleitner begleitete das Projekt seitens der Regierung eng. Immerhin 400 000 Euro steuerte der Freistaat Bayern zu. Für die Neubauplanung und die Ausführung war Juretzka Architekten GmbH aus Weiden mit dem zuständigen Architekten Armin Juretzka verantwortlich, der das neue Kinderhaus als kompaktes, raumhaltiges, behindertengerechtes, überwiegend erdgeschossiges Gebäude mit einem Flachdach und einer Teilunterkellerung plante. Der überdachte Zugang auf der Nordseite erfolgt entlang der Fassade vom Osten her. Um den Eingang gruppieren sich der Elternwartebereich mit Küche, der Mehrzweckraum und die Kindergartenleitung mit Personalbereich. Die zwei Kindergartengruppenräume befinden sich mit zugehörigen Intensiv- und Nebenräumen südlich des Eingangs. Jeder Gruppenraum erhielt zudem eine zugeordnete Terrasse. Die lichtdurchfluteten Räume schaffen mit Glastrennwänden viel Transparenz und Durchblicke im Gebäude aber auch ins Freie. Vor allem auf die Lichtführung und Raumakustik legte der Architekt großen Wert. Den symbolischen Schlüssel, verziert mit vielen bunten Freundschaftsbändern, übergab Armin Juretzka an Kirchenpfleger Hans-Jürgen Bauer und an die Leiterin des Kinderhauses, Eveline Fritsche, bevor sich ein "Tag der offenen Tür" anschloss.