News Bild Durch das Kirchenjahr: Ein Licht, das die Heiden erleuchtet

Durch das Kirchenjahr: Ein Licht, das die Heiden erleuchtet

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… mit Benedikt:

Darstellung des Herrn A – Lukas 2,22-40

Zum Fest Darstellung des Herrn hören wir eine Begebenheit, die thematisch zum Weihnachtsfest, zur Geburt des Herrn gehört.

Maria und Josef gehen zum Tempel. Sie tun dort etwas, das im Gesetz des Mose vorgeschrieben ist. Der erstgeborene Sohn einer Familie soll ausgelöst werden. Gleichzeitig bringen sie das vorgeschriebene Opfer im Tempel dar.

Die heilige Familie begegnet auch zwei ganz außergewöhnlichen Menschen, darunter Simeon.

Simeon hatte sein Leben lang im Tempel auf den verheißenen Messias gewartet. Sein ganzes Leben hatte er auf den gewartet, der kommen soll. Nun aber ist es so weit und der Herr kommt in einer Weise, wie es sich wohl auch Simeon nicht vorgestellt hätte: Als kleines Kind. Wachsam wartete er, Tag für Tag. Nun, da er das Kind sieht, verfällt er in einen Lobpreis Gottes. Simeon betet: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lukas 2,29-32).

Den ganzen Advent über stand das Thema der Wachsamkeit im Mittelpunkt. Wachsam wollten wir uns auf die Ankunft Jesu im Stall von Bethlehem vorbereiten. Das Fest der Darstellung des Herrn aber zeigt, dass es damit nicht getan ist. Unser ganzes christliches Leben soll wachsam sein, so wie Simeon wachsam im Tempel lebte, wachsam auf den Herrn wartete. Auch wir sind aufgerufen, in unserem Alltag wachsam zu bleiben. Wachsam für die großen und kleinen Zeichen der Gegenwart Gottes.

Gott will uns beständig begegnen. Manchmal merken wir das gar nicht. Die großen Heiligen der Kirchengeschichte aber haben uns gezeigt, dass man Gott immerzu begegnen kann – vor allem im bedürftigen Nächsten. Martin von Tours begegnete in einem unscheinbaren Bettler dem Herrn. Mutter Teresa von Kalkutta konnte in den dürstenden und sterbenden Menschen den Herrn finden, der am Kreuz sterbend um Wasser gebeten hat. Weihnachten – die Ankunft des Herrn – ist nichts, was wir jedes Jahr wieder Anfang Januar für die kommenden elf Monate abhaken können. Weihnachten begleitet uns durch das Jahr hindurch. Und wenn wir dafür offen bleiben, dann können wir wie Simeon das Heil in dieser Welt sehen, das Licht, das die Heiden erleuchtet.



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