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Durch das Kirchenjahr: Das gute Leben

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… mit Benedikt:

6. Sonntag im Kirchenjahr A – Matthäus 5,17-32

Unser ganzes Leben wird von Gesetzen und Regeln dominiert. Einerseits sind da die staatlichen Gesetze. Bestimmtes Verhalten wird uns unter der Androhung von Strafe untersagt. Anderes Verhalten mag vielleicht keine Strafe nach sich ziehen, kann aber etwa dazu führen, Schadensersatz zu zahlen. Dann wiederum gibt es Gesetze, die geradezu ein bestimmtes Verhalten vorschreiben. Handeln wir nicht danach, können Strafen drohen. Damit aber nicht genug. Dazu kommen ja noch die ungeschriebenen Regeln unseres Lebens. Die Regeln, die vielleicht keinen Eingang in ein Gesetzesbuch gefunden haben, unser Leben aber dennoch bestimmen. Die Gesellschaft erwartet viel von uns: Bestimmte Ausdrucksweisen, bestimmte Handlungen, ein bestimmtes Benehmen. Glücklich, wer sich immer an diese Regeln und Gesetze hält.

Auch die Bibel stellt uns viele Gesetze vor Augen. Wir sollen nicht töten, wir sollen nicht die Ehe brechen, wir sollen keinen Meineid schwören. Und keines dieser Gesetze – man könnte ja noch viele weitere hinzufügen – wird durch Jesus aufgehoben. Ganz im Gegenteil. Diese Gesetze werden auf den Kern eingeschärft.

Jesus versucht in der Bergpredigt, menschlichem Verhalten auf den Grund zu gehen. Dabei zeigt er uns den Maßstab seiner Ethik: Grenzenlose und bedingungslose Liebe. Jesus hält uns dazu an, uns zu hinterfragen. War unser Tun immer korrekt? Und falls ja: War es nur nach außen hin korrekt, nur in Übereinstimmung mit den Gesetzen und den gesellschaftlichen Erwartungen? Was aber ist in uns geschehen? Was haben wir gedacht, was gefühlt? Was haben wir anderen Menschen gewünscht – im Verborgenen, ohne dass jemand etwas gehört hätte oder gar etwas geschehen wäre?

Jesus hält uns dazu an, nach dem guten Leben zu streben. Er will, dass wir unser Leben hinterfragen. Christliches Leben muss letztlich eine ständige Bekehrung sein; ein Leben, das sich täglich aufs Neue nach dem Herrn und nach seinem Willen fragt. Immer wieder, jeden Tag aufs Neue.



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