Dreifaches Jubiläum in der Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau“ auf dem Kreuzberg - „Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“
Anlässlich des großen Jubiläumsfestes auf dem Kreuzberg in Schwandorf feierten mehr als tausend Gläubige mit Bischof Gerhard Ludwig Müller in der überfüllten Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau“ ein Pontifikalamt. Gleich drei Jubiläen konnten dabei begangen werden: Das 120-jährige Bestehen der Karmeliten auf dem Kreuzberg, das seit 330 Jahren existierende Gnadenbild sowie dessen vor 30 Jahren stattgefundene Krönung.
In seiner Predigt appellierte der Bischof an die Gläubigen, sich selbstbewusst zum christlichen Glauben zu bekennen und sich der Gottesmutter anzuvertrauen. Auch wenn der Zeitgeist die Lebensgier als höchstes Gut anpreise, so käme das wahre Heil doch nur von Gott allein. „Das Heil, das die Menschen versprechen, kommt von Götzen“, mahnte der Oberhirte. Er erinnerte auch an das schwierige Los der in Minderheit lebenden Christen im Heiligen Land. Sie würden dort ihren Glauben leben, gleichwohl sie von der übrigen andersgläubigen Bevölkerung manchmal als Fremdkörper angesehen würden.
Bischof Gerhard Ludwig rief den Gläubigen zu: „Wir sind berufen, als Zeugen des christlichen Glaubens aufzutreten. Maria, die Mutter Gottes und die Apostel sind immer unter uns!“ Gerade bei der Gottesmutter hätten die Christen seit erdenklichen Zeiten in Verzweiflung, Armut und Leid Trost gesucht. „Maria ist auch in persönlichen Schicksalsschlägen bei uns“, betonte der Oberhirte. Auch in schwierigen Zeiten des Christentums, wenn man Anfeindungen und Missachtung ausgesetzt sei, dürfe man sich nicht vom Glauben abkehren oder ihn verleugnen. „Nichts wirft uns aus der Bahn der Nachfolge Jesu Christi. Auch wenn wir in der Minderheit sind: Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“, erklärte der Bischof, der sich abschließend.
Der Prior des Karmelitenklosters Pater Franziskus erinnerte an die Geschichte des 330 Jahre alten Gnadenbildes der Mutter Maria, das vor 30 Jahren von Bischof Rudolf Graber gekrönt wurde. Das überregional bekannte Gandenbild der Mutter Gottes kam im Jahre 1679, dem Jahr der Konsekrierung der Marienkapelle auf dem Kreuzberg, nach Schwandorf. Die Marienkapelle war auf dem Kreuzberg aufgrund der großen Marienverehrung der Schwandorfer errichtet worden. Durch das Gnadenbild entwickelte sich die Kapelle zu einem beliebten Wallfahrtsort. Außerdem entstand bei der Kapelle im Jahr 1680 ein Kapuzinerkloster, das die Wallfahrtstätigkeit noch mehr erhöhte. 1722 wurde auf dem Kreuzberg die Skapulierbruderschaft errichtet, die bis heute besteht und dessen an jedem dritten Sonntag im Monat gedacht wird. 1889 wurde das Karmelitenkloster gegründet.