Gruppenfoto vor PC

Domspatzen erreichen Bundeswettbewerb-Finale

KI meets Gregorianik in Frankfurt


Regensburg, 5. November 2025

Die Idee entstand Ende April bei einem Workshop mit der Partnerschule in Budapest. Warum sich nicht beim Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz (KI) mit einem Beitrag zum Gregorianischen Choral bewerben? Gesagt, getan. Die Regensburger Domspatzen Andreas Haberl, Alexander Röhrl, Lukas Zapf und Valentin Raab gründeten ein Vierer-Team und wurden durch Benedikt Dolderer und Sophia Hemmert unterstützt. Über Monate tüftelten sie unter „Choral meets Machine Learning“ an einem Choral, der durch Künstliche Intelligenz erzeugt wurde. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen: „Loquentes vobis“ wurde kurzerhand im Regensburger Dom im Rahmen eines Videos eingesungen und als Bewerbung beim Bundeswettbewerb eingereicht.

Am 15. November präsentierten die jungen „KI-Forscher aus Regensburg“ ihr Werk im Kommunikationsmuseum Frankfurt. Aus über 100 Arbeiten wurden die besten zehn zum Finale eingeladen. „Unsere Schüler bekommen an unserem Gymnasium neben einer außergewöhnlichen musikalischen Bildung auch eine Elite-Förderung in Naturwissenschaft und Technik“, sagt Christine Lohse, Schulleiterin des Domspatzen-Gymnasiums in Regensburg. Der Projektleiter und Lehrer für Eliteförderung, René Grünbauer, ist begeistert: „Die Jungs haben eine wirklich herausragende Arbeit abgeliefert – die Idee, Künstliche Intelligenz mit Gregorianik zu verbinden, ist etwas völlig Neues und ausgesprochen kreativ. Ich wünsche ihnen, dass sie dafür entsprechend belohnt werden.“

Aufwendige Produktion 

Domkapellmeister Christian Heiß probte eigens für die Präsentation mit den Schülern den neu komponierten Gesang im Stile der Gregorianik, denn eine Gesangseinlage haben die Jungs den Veranstaltern bereits zugesagt. „Ich finde es toll, dass sie dieses Thema für ihren Beitrag zum Wettbewerb gewählt haben. Das zeigt, dass Musik bei uns ein Katalysator für Bildung ist. Auch wenn KI in Sachen Choral noch Potenzial hat, ist es insgesamt ein großartiges Forschungsprojekt“, lobte Heiß das Ergebnis.

Lukas Zapf kümmerte sich um die Datenbank, die zunächst 150 Choräle und am Ende 9000 umfasste. Andreas Haberl übernahm das KI-Training, Alexander Röhrl organisierte die Drehgenehmigung für den Regensburger Dom und sang den Choral ein. Benedikt Dolderer, Valentin Raab und Sophia Hemmert produzierten das Video mit technischem Know-how und großem Engagement. Das Erreichen des Finales im Bundeswettbewerb allein ist ein großer Erfolg. Für einen Platz auf dem Siegertreppchen gibt es immerhin 1500 Euro sowie einen Praktikumsplatz. Im Finale werden außerdem zwei Sonderpreise vergeben: in der Kategorie „No risk, no fun!“ für besonders innovative Ansätze und ein Nachhaltigkeitspreis für die KI mit der größten Wirkung auf den Planeten. 

Mehr über die Produktion von „Choral meets Machine Learning“ im Video von Domspatzen TV:

Zwei Jugendliche entwicklen einen Choral mithilfe von KI am PC


Text: Marcus Weigl, Leiter Kommunikation, Marketing & Chormanagement

(chb/kw)

Weitere Infos

Der Bundeswettbewerb KI ruft zur Einreichung von Projektideen im Bereich der Künstlichen Intelligenz auf. Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen sowie Absolventinnen und Absolventen im ersten Jahr nach dem Schulabschluss sind zur Teilnahme eingeladen. Bis zum 1. Juni konnte man sich, sein Team und seine Projektidee anmelden.



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