News Bild Diözesankomitee tagt in Regensburg zur Frühjahrsvollversammlung
Diözesankomitee tagt in Regensburg zur Frühjahrsvollversammlung

Was uns Jesus jetzt raten würde

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Regensburg, 25. Februar 2023

Rückblick, Information über die Synodalität in der Geschichte der Kirche,  Impulse zu Weltkirchlichen Synodalen Prozess, aber auch Ausblick auf kommende Veranstaltungen prägten die Frühjahrsvollversammlung des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Regensburg. Wie an jeder dieser Vollversammlungen nahm auch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer teil.

Synodalität in der Geschichte der Kirche

Begonnen wurde die Frühjahrsvollversammlung mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Hauskapelle im Diözesanzentrum. Interessante Einblicke und Erfahrungen gewährte danach Prof. Dr. Klaus Unterburger vom Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Uni München über die Synodalität in der Geschichte der Kirche. So gab er einen historischen Rückblick und sprach unter anderem auch über „Gemeinschaft, Partizipation und Mission“ als Schlüsselworte der Synode aus der Eröffnungsansprache der Bischofssynode am 9. Oktober 2021 von Papst Franziskus. Synodalität erläuterte er als Ort des Glaubenszeugnisses und des Glaubenskonsens. Synoden entstanden bereits in der Antike. „Was alle angeht, das soll auch von allen entschieden werden“, sei ein Strukturprinzip von Yves Congar. Ausführlich behandelte Prof. Dr. Unterburger diesen Grundsatz für das Kirchenrecht des 13. und 14. Jahrhunderts im römischen Recht, bei privatrechtlichen Verfahrensregeln, aber auch im kirchlichen Verfassungsprinzip sowie in der Wechselwirkung mit dem politischen Leben. Angesprochen wurden allgemeingültige Prinzipien in Fragen des Verfahrens, des sakramentalen Lebens und des Glaubens, aber auch die Synodalität als Prinzip der Erneuerung und der Kirchenreform. „Eine synodale Kirche ist eine Kirche des Zuhörens, in dem Bewusstsein, dass das Zuhören mehr ist als Hören“, erläuterte Prof. Dr. Unterburger.  Dem Referat folgte ein reger Austausch.

Austausch zwischen dem stellv. Vorsitzenden, Martin König, Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und dem Gastredner, Prof. Dr. Klaus Unterburger.

Synodale Kirche mit Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung

Im weiteren Verlauf der Vollversammlung gab es Impulse zum Arbeitsdokument der kontinentalen Etappe beim Weltkirchlichen Synodalen Prozess durch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. „Mach den Raum deines Zeltes weit“ wird hier Jesaja mit Kapitel 54, Vers 2 zitiert. Das Arbeitsdokument für die kontinentale Etappe wurde vom Vatikan im Oktober 2022 herausgegeben und steht für eine synodale Kirche mit Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung. Berichtet wird hier in verschiedenen Kapiteln über die Erfahrung des synodalen Gehens, den Früchten, Samen und dem Unkraut der Synodalität aber auch der gemeinsamen Taufwürde. Dem Hören auf die Heilige Schrift wird ein Kapitel gewidmet und schließlich geht es darum, wie man zu einer missionarischen synodalen Kirche kommt: Zuhören wird zum Annehmen; Gemeinschaft, Teilhabe und Mitverantwortung; Synodalität nimmt Gestalt sowie Synodales Leben und Liturgie. Im letzten Kapitel werden die nächsten Schritte behandelt: „Ein Weg der Umkehr und Reform“ sowie „Die Methode für die kontinentale Etappe“. Bischof Rudolf sprach von einem lebendigen Bericht und einer Hilfe auf dem Weg hin zur Bischofssynode. Es sei ein theologisches Dokument. Angesprochen wurden die Konferenzen und auch, dass es weitere Dokumente geben wird. Eine Unterteilung in verschiedene Phasen solle die Teilnahme aller ermöglichen. Papst Franziskus sei viel daran gelegen, gemeinsam voranzugehen, was aber nicht so leicht umzusetzen sei. Außerordentlich interessant und spannend sei für ihn, die weltkirchliche Weite in diesem Dokument zu sehen. „Aber es geht weiter. Es ist nichts abgeschlossen“, so Bischof Rudolf. „In aller Demut hören, was uns Jesus jetzt raten würde, was seine Weisung ist. Wie können wir den Auftrag Jesu in unserer Gegenwart leben und umsetzen in der Kirche“, resümierte Bischof Rudolf und erklärte, dass der Deutsche Weg im Synodalen Prozess zu wenig auf das sehe, was sich Papst Franziskus wünscht.

Imagefilm des Diözesankomitees

Erst zu fortgeschrittener Stunde ging es mit den Regularien der Frühjahrsvollversammlung weiter. Beim Bericht des Vorstands blickte Martha Bauer, die Vorsitzende des Diözesankomitees, auf den Tätigkeitsbericht des Vorstands seit der vergangenen Herbstvollversammlung , die am 26. Oktober 2022 stattfand und im Studienteil „Macht und Wahrnehmung von Macht in der kirchlichen Praxis“ behandelt wurde. Vier Wochen später gab es eine Stellungnahme der Vorsitzenden zum Ad-Limina-Besuch und einen Aufruf des Vorstands „Mit dem Freitagsopfer das Klima schützen“. Kurz vor Weihnachten wurde Domkapitular Thomas Pinzer als Bischöflich Beauftragter für das Diözesankomitee verabschiedet. Es folgte die Teilnahme am Requiem des früheren stellvertretenden Vorsitzenden Michael Meier, die Teilnahme am Requiem für Papst em. Benedikt XVI. in Rom sowie in Regensburg. Mitte Januar wurde der Imagefilm des Diözesankomitees für die Werbekampagne „Vorstellung der Verbände und Geistlichen Gemeinschaften“ produziert. Es fand eine Sitzung des Diözesanpastoralrates statt und ein Gespräch mit Bischof Rudolf. Hier wurde der Nachfolger von Domkapitular Pinzer als Bischöflich Beauftragter für das Diözesankomitee bekanntgeben: Pfarrer Holger Kruschina aus Roding. Er stellte sich dann am Versammlungsabend auch gleich via Videoschaltung vor. Im Bericht des Vorstands ging es weiter mit der Pontifikalvesper anlässlich des Jahrestages der Bischofsweihe mit Ehrungen; der ZdK-Rätetagung in Passau, der Ausstrahlung des Diözesankomitee-Imagefilms und dem Start der Vorstellung der Verbände und Geistlichen Gemeinschaften. Im weiteren Verlauf wurde über Diözesanausschusssitzungen, Vorstandssitzungen, Berichten aus dem Landeskomitee und der ZdK Vollversammlung (Noah Walczuch) berichtet.

Traditionell findet die Vollversammlung ihren Auftakt mit der gemeinsamen Feier der Heiligen Messe.

Familientag und Infostand geplant

Die Errichtung eines Arbeitskreises für eine geplante Veranstaltung vor der Landtagswahl 2023 wurde erörtert. Desweiteren wird es einen Infostand beim Bürgerfest in Regensburg vom 16. bis 18. Juni 2023 geben. Der Arbeitskreis Ehe und Familie veranstaltet am 17. September 2023 von 14 bis ca. 18:30 Uhr einen Familientag im Diözesanzentrum mit Gottesdienst, verschiedenen Spieleangeboten, Domführungen und Kaffee-Kuchenangebot. Geplant ist die Überarbeitung der Satzung und der Wahlordnung des Diözesankomitees und auch die Rolle des Diözesankomitees. Die Jugendverbände stellten einen Antrag zur Organisation „Fahrt zum Katholikentag 2024 in Erfurt“. Diesem Antrag wurde stattgegeben. Vertagt wurde hingegen ein Antrag der Jugendverbände zur Gründung eines Ausschusses zum Synodalen Weg. Die nächste Herbstvollversammlung findet am Freitag, den 27. Oktober 2023 statt.

Text und Fotos: Irmgard Hilmer/jas



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